Kehrer kontert Masken-Auba im 150. Derby

Schalke und der BVB trennten sich 1:1
© Getty

Das 150. Pflichtspiel-Revierderby fand keinen Sieger! Der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund trennten sich am 26. Spieltag der Bundesliga 1:1 (0:0).

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Vor 62.271 Zuschauern in der ausverkauften Veltins-Arena trafen die beiden Teams zum 150. Mal in einem Pflichtspiel aufeinander. Pierre-Emerick Aubameyang brachte den BVB mit seinem 24. Saisontor in Führung (53.) und sorgte erneut mit einem Masken-Jubel für Aufsehen. Damit traf er im fünften Spiel in Folge.

Thilo Kehrer glich für Schalke aus (77.). Es war sein erstes Bundesligator in seinem ersten Revierderby! Nach langer Verletzungspause gab Coke sein Pflichtspieldebüt für Schalke - gleich in der Startelf.

Während für den BVB der Rückstand auf Platz zwei (fünf Punkte) wieder anwuchs, tritt Schalke (34 Punkte) auf Platz neun weiter auf der Stelle.

Die Reaktionen:

Markus Weinzierl (Trainer Schalke): "Wir haben uns in der ersten Hälfte gut gewehrt, in der zweiten Halbzeit hatten wir eine sehr gute Torchance, die wir nicht genutzt haben. Wir bekamen einen Konter, den der BVB abschloss. Wir sind aber zurückgekommen und haben den Ausgleich geschafft. Zum Schluss waren wir in einer hektischen Partie dem Sieg näher."

Thomas Tuchel (Trainer Dortmund): "Es war ein Spiel, das wir lange Zeit kontrolliert haben mit viel Ballbesitz. Schalke hat sehr kompakt verteidigt. Schon in der ersten Halbzeit hatten wir gute Torchancen, in der zweiten konnten wir noch eine Schüppe drauflegen und sind verdient in Führung gegangen. Dann haben wir Chancen liegen gelassen. Der Ausgleich wirkte nach, dann wurde es ein sehr emotionales und intensives Spiel. Wir haben ein bisschen Glück gehabt, dass der Schiedsrichter das Handspiel nicht gepfiffen hat."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schalke mit vier Änderungen gegenüber dem 1:0 in Mainz: Nastasic, Coke, Bentaleb und Caligiuri spielen für Badstuber, Meyer, Schöpf (alle auf der Bank) und Kolasinac (nicht im Kader).

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Auch bei Dortmund sind es vier Umstellungen nach dem 1:0 gegen Ingolstadt: Bartra, Weigl, Passlack und Dembele spielen für Ginter, Pulisic, Guerreiro (alle auf der Bank) und Durm (verletzt).

21.: Schmelzer spielt im Strafraum Aubameyang an, der direkt links zu Dembele weiterleitet. Der Dortmunder kommt knapp vor Fährmann an den Ball, Schalkes Keeper kann aber abwehren.

30.: Dembele setzt links am Strafraum Coke auf den Hosenboden und schlenzt aus dem Stand dann Richtung rechten Pfosten - ganz knapp vorbei!

53., 0:1, Aubameyang: Erst vergibt Burgstaller im Dortmunder Strafraum die Riesenchance für Schalke! Der BVB kontert schnell über Dembele. Der steckt im perfekten Moment durch auf Kagawa, der alleine vor Fährmann steht. Er legt quer auf den mitgelaufenen Aubameyang - 1:0! Auba jubelt erneut mit Maske.

57.: Eine Caligiuri-Ecke köpft Höwedes mit Wucht aufs Tor. Bürki kann nach vorne abwehren!

58.: Wieder ist Aubameyang durch - alleine vor Fährmann. Statt abzuschließen, will er diesmal abspielen und vergibt so die riesige Möglichkeit zum 2:0.

74.: Dembele! Der Youngster zieht über die linke Seite das Tempo an und schließt dann aus spitzem Winkel ab: Pfosten!

77., 1:1, Kehrer: Goretzka legt im Strafraum per Hacke ab zu Kehrer, der aus acht Metern unbedrängt flach abzieht und unten links einnetzt. Erstes Bundesligator in seinem ersten Derby!

Fazit: Der BVB kontrollierte die Partie, fand aber zu selten den Weg in den Strafraum. Die Gäste verpassten die Vorentscheidung, Schalke kam emotional zurück.

Der Star des Spiels: Ousmane Dembele. Schon vor der Pause der auffälligste Dortmunder. Kaum zu halten und immer mit großem Offensivdrang. Leitete die Führung nach der Pause überragend ein und hatte dann Pech bei seinem Pfostentreffer.

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Der Flop des Spiels: Benjamin Stambouli. Fiel im eigentlich kompakten Schalker Zentrum deutlich ab. Spielte viele Fehlpässe und öffnete dem BVB mehrfach die Räume. Gewann gerade einmal 22 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Felix Zwayer. Gute Schiedsrichterleistung bis zur Nachspielzeit. Bewertete die Zweikämpfe fast immer korrekt. Erkannte zudem richtig, dass Kagawa vor dem 1:0 nicht im Abseits stand. In der 93. Minute hätte Schalke nach Bartras Handspiel aber einen Elfmeter erhalten müssen.

Das fiel auf:

  • Der BVB kontrollierte die Partie von Anfang an (63,5 Prozent Ballbesitz vor der Pause), kam allerdings nur selten in Abschlusspositionen. Die Dortmunder Dominanz verhinderte jedoch die ganz große Schalker Euphorie und aufgeheizte Stimmung auf den Rängen. Aufreger blieben vor der Pause aus. S04 war zu weit davon entfernt, mal kontrolliert in die Gefahrenzone zu kommen (nur der BVB brachte im ersten Durchgang einen Schuss aufs Tor).
  • Die Schalker hielten vor allem das Zentrum sehr dicht, insbesondere Aubameyang war stets zwischen mehreren Blauen eingekesselt. Das verhinderte das Dortmunder Vorhaben, immer wieder durch die Mitte den Gabuner zu suchen. Entsprechend agierte der BVB in der Folge nach Ballgewinn mit schnellen langen Bällen (meist auf die Außen), um die Schalker zu erwischen, bevor sie wieder geordnet waren.
  • Im zweiten Durchgang kam Schalke aktiver aus der eigenen Hälfte, gab dafür aber auch mehr Räume frei. Der BVB bestrafte das gleich bei der Führung konsequent.
  • Insgesamt gewann die Partie aber deutlich an Tempo und an Brisanz. Beide Mannschaften agierten risikofreudiger, der BVB blieb die spielstärkere Mannschaft - und die zweikampfstärkere (65,4 Prozent gewonnene Duelle). Die Dortmunder verpassten die Vorentscheidung und ermöglichten Schalke so, ins Spiel zurück zu kommen.

Schalke - Dortmund: Die Statistik zum Spiel