Elfer verballert! Frankfurt scheitert an Sommer

Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach trennten sich remis
© Getty

Eintracht Frankfurt hat es erneut verpasst, seine Erfolglos-Serie zu beenden. Gegen Borussia Mönchengladbach kamen die Hessen am 26. Spieltag der Bundesliga nicht über ein 0:0 hinaus.

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Vor 51.500 Zuschauern in der Commerzbank Arena hatte Marco Fabian in der 78. die Riesenchance vom Elfmeterpunkt, scheiterte mit seinem Strafstoß aber an Yann Sommer. Beim 16. Bundesliga-Elfmeter gegen sich parierte der Gladbacher Keeper damit erstmals! Tobias Strobl sah in der 85. Minute noch die Gelb-Rote Karte.

Während die Eintracht, die aus den letzten sieben Spielen nur zwei Punkte holte, zum dritten Mal in Folge torlos blieb und auf Platz sieben (37 Zähler, punktgleich mit Köln) weiter hinter den internationalen Plätzen liegt, verpasste es auch Gladbach (33 Punkte), den Rückstand auf die europäischen Ränge zu verringern.

Frankfurts Timothy Chandler ist nach seiner fünften Gelben Karte für die nächste Partie gesperrt. David Abraham absolvierte sein 100. Spiel in der Bundesliga.

Die Reaktionen:

Niko Kovac (Trainer Frankfurt): "Heute muss ich wirklich meine Tränen unterdrücken. Wir waren 80 Minuten die bessere Mannschaft, ich habe sechs Chancen und den Elfmeter für uns gesehen."

Dieter Hecking (Trainer Gladbach): "Wir waren heute 90 Minuten die schlechtere Mannschaft. Ich muss mich hinterfragen, ob ich mit der Aufstellung richtig gelegen habe, weil einige Spieler doch noch nicht richtig fit waren."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Frankfurt mit zwei Änderungen im Vergleich zum 0:0 gegen Hamburg: Für Russ und Hector (beide Bank) beginnen Vallejo und Tawatha.

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Gladbach stellt im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen die Bayern auf drei Positionen um: Für Elvedi, Herrmann und Hahn (alle Bank) dürfen heute Dahoud, Hazard und Stindl von Beginn an ran.

1: Was ein Beginn! Hrgota schirmt den Ball stark ab, Fabian haut von rechts im Strafraum voll drauf. Sommer pariert den Ball Rebic vor die Füße - der ist überrascht und hält zu lasch den Fuß hin. Knapp links vorbei!

25.: Chandler flankt hoch von rechts, Tawatha steigt am Fünfer am höchsten und köpft aufs Tor - Pfosten! Sommer ist mit den Fingerspitzen auch noch dran, Gladbach klärt.

26.: Wieder Chandler von rechts, diesmal kommt Fabian zum Abschluss aus zwölf Metern. Jantschke hat gerade noch den Fuß dazwischen - ganz wichtig!

46.: Jantschke muss raus, nachdem ihm in der ersten Hälfte auf die Hand gestiegen wurde. Die Verletzung ist zu schmerzhaft, Elvedi kommt.

59.: Fabian steckt die Kugel perfekt durch zu Hrgota, der von halbrechts unbedrängt in den Strafraum marschiert. Er legt sich den Ball auf den linken Fuß und will den Ball links unten ins Eck schieben. Sommer ist unten und pariert zur Seite weg!

72.: Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld köpft Abraham in Richtung linkes Toreck. Sommer taucht ab und hat den Ball.

78.: Nach einer Ecke köpft Seferovic Richtung Tor. Wendt reißt die Hand hoch und wehrt den Ball so ab - Elfmeter und Gelb. Sommer hält den Strafstoß links unten im Eck stark gegen Fabian!

85., Gelb-Rote Karte, Strobl: Taktisches Foul an Seferovic. Osmers bleibt nichts anderes übrig, als Strobl vom Platz zu stellen.

Fazit: 14:5 Torschüsse sprechen eine deutliche Sprache. Die Eintracht drückte fast permanent, war im Abschluss aber einfach nicht kaltschnäuzig genug. Der Elfmeter war Sinnbild des Abends.

Der Star des Spiels: Yann Sommer. An ihm verzweifelte die Eintracht reihenweise. Sommer parierte viermal ganz stark, zudem hielt er den ordentlich geschossenen Elfmeter gegen Fabian. Rettete Gladbach den Punkt.

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Der Flop des Spiels: Thorgan Hazard. Blieb völlig blass auf der linken Seite. Selbst als Gladbach nach der Pause aktiver wurde, tauchte er ab und war so gut wie gar nicht am Spiel der Gäste beteiligt. Gewann auch kaum einen Zweikampf.

Der Schiedsrichter: Harm Osmers. Wirkte mit der durchaus aufgeladenen Atmosphäre in einigen Situationen etwas überfordert. Traf einige kleine Fehlentscheidungen. Auch Vallejos hartes Einsteigen gegen Dahoud in der ersten Hälfte war mindestens Dunkelgelb. Dafür haben andere Schiedsrichter auch schon einen Platzverweis ausgesprochen. Auch Rebics Schubser gegen Hofmann nach der Pause war elfmeterwürdig. Richtig entschied er bei Wendts Handspiel (78.) und bei der Gelb-Roten Karte für Strobl.

Das fiel auf:

  • Die Eintracht begann trotz Negativlauf (nur ein Punkt aus den vorherigen sechs Bundesliga-Spielen) sehr engagiert und riss die Partie gleich an sich (70 Prozent Ballbesitz in den ersten 15 Minuten).
  • Frankfurt lief vorne stark an und schob mit der offensiven Dreierkette Gladbachs Defensive zu. Die Fohlen waren in der ersten Hälfte komplett mittellos und wussten sich nicht vom Druck zu befreien. So schaffte es die Eintracht auch, Gladbachs Spielaufbau zu behindern.
  • Auch Stindl und Raffael blieben dabei komplett blass: In der ersten halben Stunde kam Letzterer gerade mal auf neun Ballaktionen - die wenigsten aller Spieler auf dem Platz.
  • Nach der Pause wachte Gladbach auf. Die Borussia bemühte sich um mehr Ballbesitz und schaltete deutlich schneller um. In den finalen Aktionen vor dem Tor fehlte aber die letzte Konsequenz.

Eintracht Frankfurt - Gladbach: Die Statistik zum Spiel