Kolasinac beschert Schalke den Lucky Punch

Sead Kolasinac schoss die Schalker in Führung
© getty

Der 1. FSV Mainz 05 ist endgültig im Abstiegskampf der Bundesliga angekommen. Gegen den FC Schalke 04 verloren die Rheinhessen am 25. Spieltag zuhause 0:1 (0:0).

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Vor 30.847 Zuschauern in der Opel Arena erzielte Schalkes Sead Kolasinac mit seinem dritten Saisontreffer das Tor des Tages (50.). Nie zuvor kassierte Mainz in der Bundesliga zum Vergleichszeitpunkt so viele Gegentreffer wie aktuell (41).

Durch die Niederlage hat der FSV nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz (Hamburg, 27 Punkte). Schalke dagegen verschaffte sich etwas Luft und sprang mit nun 33 Punkten wieder in die obere Tabellenhälfte.

Mainz' Daniel Brosinski bestritt sein 100. Bundesliga-Spiel.

Die Reaktionen:

Martin Schmidt (Trainer 1. FSV Mainz 05): "Vor allem im läuferischen und kämpferischen Bereich haben wir heute einiges gesehen. Wir haben nur wenig gegen einen sehr guten Gegner zugelassen. Ich mache meinem Team keinen Vorwurf. Es war halt ein Fehler zu viel."

Markus Weinzierl (Trainer FC Schalke 04): "Zum Schluss müssen wir die Konter besser ausspielen. Riesen Kompliment an die Mannschaft für diese Willensleistung. Das war das 13. Spiel in sechs englischen Wochen. Wir sind heute sehr zufrieden mit diesem Sieg."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Vier Änderungen bei Mainz nach dem 1:2 in Darmstadt: Bungert, Gbamin, Samperio und Bojan spielen für Frei, De Blasis, Quaison (alle auf der Bank) und Bell (Gelb-Rot-Sperre).

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Auch Schalke stellt nach dem 2:2 in der Europa League in Gladbach viermal um: Badstuber, Schöpf, Meyer und Stambouli beginnen anstelle von Geis, Caligiuri, Bentaleb (alle auf der Bank) und Nastasic (nicht im Kader).

19.: Brosinski bringt eine Flanke vom linken Strafraumeck halbhoch in den Fünfer, wo Cordoba und Kolasinac um den Ball rangeln. Von Kolasinac' Fuß springt die Kugel ganz knapp rechts am Pfosten vorbei ins Aus. Stark entscheidet fälschlicherweise auf Abstoß.

37.: Doppelchance für die Nullfünfer, jeweils nach einem Standard! Öztunalis Freistoß von links kommt zu Latza, der den Ball aus 16 Metern gefährlich vors Tor bringt. Cordoba kommt nicht mehr ran, Fährmann lenkt die Kugel gerade noch um den Pfosten. Nach der darauf folgenden Ecke köpft Bojan am langen Pfosten Fährmann an. Fast das 1:0!

38.: Und der nächste Schuss hinterher! Der Eckball landet am Sechzehner-Rand wieder bei Latza. Dessen Abschluss fischt Fährmann noch aus der linken Ecke!

50., 0:1, Kolasinac: Erster gut zu Ende gespielter Schalker Angriff! Kolasinac spielt an der Mittellinie den Doppelpass mit Choupo-Moting und treibt die Kugel unnachahmlich in die Mainzer Hälfte. Am Sechzehner wird links Burgstaller bedient, der legt zurück in den Lauf des Bosniers. Sein Abschluss aus zehn Metern halblinker Position schlägt unten rechts im Kasten ein.

90.: Bentaleb hat den Matchball auf dem Fuß! Der Schalker wird steil geschickt und läuft alleine auf Lössl zu. Er macht einen Haken zu viel und schießt den Mainzer Keeper an!

Fazit: Mainz kämpfte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten stark in die Partie und war das bessere Team. Schalke hielt mit einer guten Willensleistung dagegen und setzte etwas schmeichelhaft den Lucky Punch.

Der Star des Spiels: Ralf Fährmann. Hielt Schalke vor der Pause mit fünf Paraden die Null und ermöglichte so erst den Sieg. Antizipierte die langen Bälle der Mainzer ebenso gut wie Flanken in den Strafraum. Ganz sicherer Rückhalt!

Der Flop des Spiels: Leon Goretzka. Wirkte gedanklich nicht voll bei der Sache und setzte dem Mainzer Aufbäumen überhaupt nichts entgegen. Die Doppelbelastung war ihm deutlich anzumerken: Goretzka gewann nur jeden dritten Zweikampf und kam gerade einmal auf 30 Ballaktionen. Zudem ohne Angriffsbeteiligung. Wurde schon zur Pause rausgenommen.

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Der Schiedsrichter: Wolfgang Stark. Tat sich bei der Bewertung einiger Situationen schwer. Die Gelbe Karte gegen Burgstaller war insofern unglücklich, als dass die Beschwerden des Schalkers nachvollziehbar waren, da sie auf einem zu Unrecht geahndeten "Foul" und damit Starks Fehlentscheidung beruhten.

Das fiel auf:

  • Die Mainzer agierten in der Anfangsphase für sie im eigenen Stadion untypisch zurückhaltend und abwartend in der eigenen Hälfte, sodass Schalke schnell auf über 70 Prozent Ballbesitz kam. Der Respekt war den Rheinhessen deutlich anzumerken.
  • Nach 20 Minuten und den ersten guten Umschaltaktionen fand der FSV viel besser ins Spiel, stellte Schalke weiter vorne zu und war deutlich aggressiver in den Zweikämpfen. Das führte dazu, dass die Mainzer anschließend nicht nur das aktivere, sondern bis zur Pause auch das bessere Team waren (8:3 Torschüsse). Vor allem das schnelle Umschalten über Cordoba, Jairo und Öztunali erwies sich als gutes Mittel, die Schalker Reihen effektiv zu überspielen.
  • Das emotionalere Spiel der Rheinhessen ging zu Lasten des Schalker Ballbesitzes. Die Knappen wurden hektischer im Spielaufbau und verloren die Souveränität. Die Führung fiel entsprechend überraschend, da die Mainzer zu dem Zeitpunkt in allen Bereichen leichte Vorteile aufwiesen.
  • Trotz Führung im Rücken gewannen die Gäste nicht an Sicherheit und Stabilität im eigenen Spiel. Nach Ballgewinnen schaltete Schalke phasenweise schlampig um und gab der Mainzer Hoffnung auf ein Comeback so weiter Futter. So blieb der FSV auch nach der Pause das engagiertere und gefährlichere Team. Im Strafraum blieben die Mainzer aber zu inkonsequent.

Mainz - Schalke: Die Statistik zum Spiel