FC Bayern München: Oliver Kahn rüffelt Manuel Neuer nach brisantem Interview

Von Justin Kraft
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© getty

Oliver Kahn hat wenige Stunden nach Bekanntwerden des brisanten Interviews von Manuel Neuer reagiert und die Aussagen im Namen des FC Bayern München relativiert und gekontert.

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Kommentar zur Neuer-Attacke: Der Kapitän lässt den FCB zum zweiten Mal im Stich

Der dpa erklärte der Vorstandschef: "Was Manuel in Teilen dieser zwei Interviews im Zusammenhang mit der Freistellung von Toni Tapalovic gesagt hat, wird weder ihm als Kapitän noch den Werten des FC Bayern gerecht. Zudem kommen seine Aussagen zur Unzeit, weil wir vor ganz wichtigen Spielen stehen."

Wie die Bild berichtet, wurden die Münchner vom Interview überrascht. Wie bereits vermutet, wurde dieses nicht vom Klub autorisiert. "Er ist persönlich betroffen, das muss man ein Stück weit verstehen", ordnete Kahn wiederum ein: "Das war uns auch bewusst, als wir ihm erklärt haben, dass die nicht leichtfertig getroffene Entscheidung in der Frage des Torwarttrainers in diesem Moment das Beste für unsere Mannschaft war."

Manuel Neuer hatte im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung und The Athletic die Entlassung von Toni Tapalovic scharf kritisiert und dabei drastische Worte gewählt. "Für mich war das ein Schlag, als ich schon am Boden lag. Ich hatte das Gefühl, dass mir das Herz rausgerissen wurde", sagte der Weltmeister von 2014 unter anderem.

"Ich stand 2004 als Nationalspieler vor einer ähnlichen Situation", zeigte sich Kahn verständnisvoll: "Unser Torwarttrainer Sepp Maier fühlte sich vom DFB schlecht behandelt und es kam zur Trennung. Ich hatte jahrelang mit Sepp zusammengearbeitet, und wir hatten ein freundschaftliches und vertrauensvolles Verhältnis." Er sei damals ebenfalls enttäuscht vom und wütend auf den DFB gewesen: "Aber die gemeinsamen Ziele standen für mich im Vordergrund. Sie waren mir wichtiger als meine persönlichen Gefühle. Und aus diesem Grund habe ich damals entschieden, mich nicht öffentlich zu äußern. Manuel hat jetzt das Gegenteil getan."

Ob es eine Strafe für Neuer gibt, ist derzeit unklar. "Wir werden mit ihm darüber sehr deutlich sprechen", kündigte der einstige Torwart-Titan jedoch an.

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