FC Bayern München: Auch Präsident Herbert Hainer kritisiert Manuel Neuer

Von Tim Ursinus
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Nach Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic und Julian Nagelsmann hat nun auch Präsident Herbert Hainer Bayern Münchens Kapitän Manuel Neuer für dessen Interview kritisiert.

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"Es war für uns unverständlich und auch enttäuschend, dass Manuel Neuer nicht den direkten Weg zu uns gesucht hat, sondern an die Öffentlichkeit gegangen ist", sagte Hainer bei BR24 Sport über die Aussagen von Neuer gegenüber der Süddeutschen Zeitung und The Athletic.

Der Bayern-Boss weiter: "Enttäuscht ist bei mir noch mehr als sauer. Weil ich gedacht habe, der Manuel ist so lange bei uns, ist so ein toller Spieler, dass er so viel Vertrauen hat und das erst mit uns bespricht."

Hainer stößt vor allem sauer auf, dass der Torhüter durch sein Vorhaben nicht vorbildlich und entgegen der Philosophie des deutschen Rekordmeisters handelte. "Er hat als Kapitän eine besondere Verantwortung. Er hat seine eigenen Interessen über die der Mannschaft und des Klubs gestellt. Bei allem Verständnis, das ich für seine Gemütslage habe: am wichtigsten ist der Klub", erklärte er.

Wie schon Nagelsmann am Sonntag wich Hainer bei der Frage, ob Neuer die Kapitänsbinde trotz allem behalten wird, ausweichend. "Wir werden uns mit ihm zusammensetzen, alles in Ruhe und professionell aufarbeiten und besprechen", sagte er und betonte: "Manuel Neuer ist ein Weltklasse-Torhüter, ist jetzt seit mehr als zehn Jahren bei uns. Das Wichtigste ist, dass er gesund wird und wieder spielen kann. Dann sehen wir weiter."

Zuletzt hatte Thomas Müller den schwer verletzten Torhüter als Spielführer vertreten. Ein weiterer Nachfolger von Neuer könnte Joshua Kimmich sein. "Ich habe jetzt die Frage zu beantworten, wer in den nächsten fünf Monaten auf dem Feld Kapitän ist - ob das Thomas, Josh oder ein anderer Spieler ist", erklärte Nagelsmann dahingehend am Montag gegenüber der Bild-Zeitung.

Eine Auflösung des noch bis 2024 laufenden Vertrags von Neuer ist derweil kein Thema. "Nein überhaupt nicht", stellte Hainer klar und sagte hinsichtlich im Bezug auf das Aus von Cristiano Ronaldo nach dessen Skandal-Interview: "Deswegen sind wir der FC Bayern München. Beim FC Bayern München werden wir solche Dinge immer intern klären. Solche Dinge machen den FC Bayern aus und stark."

Dem Vernehmen nach denkt auch der 36-Jährige selbst nicht an einen vorzeitigen Abschied. Welche Strafe Neuer erhalten wird, ist derzeit noch nicht bekannt.