FC Bayern München: Hainer stichelt gegen RB Leipzig - kein Verständnis für Lewandowski

Von SPOX
Die Meisterschaft in der vergangenen Saison war die letzte von Lewandowski in München.
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Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern, hat Vorwürfe aus Leipzig, wonach sich der FCB nur bei RB bediene, gekontert. Zudem kritisierte Hainer Robert Lewandowski für dessen Äußerungen und sprach über die fehlende Spannung in der Bundesliga.

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"Wenn ich mir unsere Neuverpflichtungen in diesem Sommer anschaue, kann ich keinen Spieler aus Leipzig entdecken", stichelte Hainer im Sport1-Doppelpass Richtung Leipzig. RB-Boss hatte jüngst bei ServusTV gesagt: "Ich hoffe, dass die Bayern auch mal andere Ideen finden und nicht immer unsere Spieler holen." Damit spielte er auf die Wechsel von Dayot Upamecano, Marcel Sabitzer und Trainer Julian Nagelsmann im Vorjahr an.

Hainer sagte weiter: "Wenn Spieler zum FC Bayern kommen wollen - und wir sind ein unglaublich attraktiver Klub -, dann unterhalten wir uns mit ihnen." Das Interesse an Leipzigs Spielern zeige, dass dort gute Arbeit geleistet werde und RB über zahlreiche gute Akteure verfüge. Zum aktuellen Stand der Verhandlungen wollte sich der Bayern-Boss allerdings nicht äußern.

Im Vergleich zu früheren Jahren habe der FC Bayern laut Hainer sein Vorgehen auf dem Transfermarkt geändert und bereits im Juli für klare Verhältnisse gesorgt mit den Transfers von Sadio Mane, Matthjis de Ligt oder Mathys Tel: "Wir haben uns früher hingesetzt und einen detaillierten Transferplan gemacht. Wir waren vor der Welle und ich bin unheimlich zufrieden, es war sehr erfolgreich." Deshalb sei auch mit keinen größeren Transfertätigkeiten mehr zu rechnen.

Vor einigen Wochen sei geschrieben worden: "'Der FC Bayern ist nicht mehr wettbewerbsfähig und kein großer Fußballer kommt nach München.' Ich glaube, wir haben das Gegenteil bewiesen. Wir haben einen exzellenten Kader." Die ersten 45 Minuten im Supercup seien eine "echte Demonstration" der eigenen Stärke gewesen. Zum fehlenden Konkurrenzkampf in der Liga meinte Hainer, dass "wir ja nicht schlechter werden können, damit die Bundesliga spannender wird".

Hainer über Lewandowski: "Verstehe das überhaupt nicht"

Für die Verwunderung, dass der FC Bayern plötzlich solch große Summen zahlen könne, hat Hainer kein Verständnis. "Das ist kein Sinneswandel. Ich habe gesagt, dass wir 150 bis 200 Millionen weniger Einnahmen durch Corona haben, aber nicht, dass wir nichts am Markt machen. Wir richten uns nicht nach Dortmund oder nach einem einzelnen Spiel", erklärte er in Anspielung auf das überraschende Champions-League-Aus gegen Villarreal. "Wir haben einen Plan gemacht und diesen abgearbeitet." Zudem seien Spieler wie Marc Roca, Chris Richards oder auch Lewandowski verkauft worden.

Zum Verhalten des Polen in den vergangenen Wochen, vor allem dessen "Bullshit"-Aussage, sagte Hainer: "Ich verstehe das überhaupt nicht. Robert hat dieses Thema in die Öffentlichkeit gebracht, obwohl er einen laufenden Vertrag hatte. Er hat bekommen, was er gewollt hat. Ich verstehe nicht, warum er nachtritt. Wir alle sollten uns jetzt auf Fußball konzentrieren."

Der FC Bayern hatte seine Haltung, den Polen auf jeden Fall halten zu wollen, abgelegt, nachdem dieser im Mai öffentlich einen Wechsel gefordert hatte: "Wir haben von der ersten Diskussion bis zum Zeitpunkt des Wechsels Zeit gehabt, Alternativen zu finden. Das war zum Zeitpunkt seiner Äußerungen nicht der Fall. Wenn man Alternativen hat, kann man über einen Weggang nachdenken. Das gehört zum Aspekt Kreativität dazu."

Die Querelen um Lewandowski, einen Spieler, der sich in acht Jahren in München auch große Verdienste erworben habe, sollten aber auch nicht überbewertet werden. "Wir haben auch eine große Dankbarkeit ihm gegenüber. Man muss aber auch sagen, dass wir ihm eine Mannschaft an die Seite gestellt haben, mit der er zweimal Weltfußballer werden konnte." Schließlich habe es "bei Mane die gleiche Konstellation" gegeben, "dieser Transfer ist aber geräuschlos über die Bühne gegangen".

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