FC Bayern - Kahn äußert sich zur JHV: "Es macht keinen Sinn, emotional zu reagieren"

Von Tim Ursinus
Oliver Kahn hat auf die heftige Kritik während und nach der hitzigen Jahreshauptversammlung des deutschen Rekordmeisters reagiert.
© getty

Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn hat auf die heftige Kritik reagiert, wonach er und die anderen Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters während und nach der hitzigen Jahreshauptversammlung nur unzureichend Stellung zum Katar-Sponsoring bezogen hätten. Außerdem sprach er über den Ballon d'Or.

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"Wir haben die Themen auf der JHV erstmal analysiert", erklärte Kahn am Sky-Mikrofon vor dem Duell der Münchner gegen den BVB (hier geht's zum LIVETICKER) und schob nach: "Es macht wenig Sinn, emotional zu reagieren."

Die Bayern-Delegation habe laut dem ehemaligen Torhüter "danach klar gesagt, was wir in Zukunft vorhaben. Ich genauso wie Herbert Hainer (Präsident; Anm. d. Red.). Ich kann jetzt nicht erkennen, dass wir nicht oder zu spät reagiert hätten."

Ein von FCB-Mitglied Michael Ott eingereichter Antrag, über das umstrittene Katar-Sponsoring abzustimmen, wurde bei der Jahreshauptversammlung abgelehnt. Auch ein Spontan-Antrag war nicht angehört worden. Nach teils hitzigen Diskussionen zu dem Thema wurde die JHV mitten in den Wortmeldungen beendet, was zu noch größerem Chaos führte. Kahn und Hainer hatten anschließend in den Augen vieler sehr zurückhaltend reagiert.

Anschließend hagelte es Vorwürfe, die Bayern-Bosse würden einzig und allein Trainer Julian Nagelsmann vorschicken, der sich bei den obligatorischen Spieltags-Pressekonferenzen stets zu allen Themen geäußert hatte. "Ihr wisst doch alle, dass ein Trainer dazu verpflichtet ist, unter der Woche oder nach dem Spiel PKs zu besuchen", holte Kahn zur Erklärung aus.

Der Vergleich hinke aber, stellte der 52-Jährige klar: "Julian muss hin und bekommt natürlich viele Fragen gestellt." Auf die Nachfrage, dass diese Bereiche nicht zum Aufgabenfeld des Bayern-Trainers gehören würden, erklärte der Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge: "Ich glaube, dass wir politische Themen - ob das jetzt Katar oder die Impf-Debatte um Joshua Kimmich ist - in regelmäßigen Abständen kommuniziert haben."

Hainer hatte indes bereits eigene Fehler eingestanden. "Im Nachhinein wäre es sicherlich besser gewesen, weiterzumachen", sagte der 67-Jährige in einem Bild-Interview.

Kahn über Ballon d'Or: "Schockiert"

Außerdem äußerte sich Kahn zur verpassten Weltfußballer-Auszeichnung von Robert Lewandowski. "Wir sind alle ein bisschen schockiert, dass er den Ballon d'Or nicht gewonnen hat mit 41 Toren", erklärte er und ergänzte: "Was musst du noch machen, um zu gewinnen? Aber er ist heiß. Es ist noch nicht vorbei. Wieso sollte er es auch nicht in dieser Saison machen?"

Etwaige Gerüchte, dass Lewandowski den Verein nach Ablauf seines Vertrags im Sommer 2023 verlassen könnte, dementierte Kahn zwar nicht, dennoch sei eine Vertragsverlängerung eine "gute Option".

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