Rummenigge über Kimmich: "Bin überzeugt, dass er sich möglicherweise zeitnah impfen lässt"

Von Stefan Rommel
Karl-Heinz Rummenigge war bis zum Sommer Vorstandsvorsitzender beim FC Bayern München
© getty

Karl-Heinz Rummenigge hat sich am Sonntagmorgen bei BildTV zur Causa Joshua Kimmich geäußert. Der ehemalige Bayern-Boss zeigte sich dabei überrascht von Kimmichs Weigerung, sich impfen zu lassen - brach aber auch eine Lanze für den Bayern-Star.

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"Grundsätzlich möchte ich zu Kimmich erstmal sagen: Er ist vielleicht der Spieler der Bundesliga, der in vielen Dingen eine Vorbildfunktion hat. Ich kenne ihn als tollen Menschen, das zeigt auch seine 'We kick Corona'-Initiative", so Rummenigge in der Sendung. "Natürlich kam das überraschend, dass er nicht geimpft ist. Das hat jetzt zu einer Diskussion geführt."

Die Kritik an Kimmich, er handele unverantwortlich, wollte Rummenigge so nicht stehen lassen. "Das was Joshua macht, ist sehr verantwortungsvoll. Er möchte für sich erstmal Dinge wie die Langzeitwirkung abwarten und er wird jeden zweiten Tag getestet", so Rummenigge, der dennoch feststellte: "Als Vorbild wäre es trotzdem besser, er wäre geimpft."

Rummenigge geht davon aus, dass Kimmich demnächst seine Meinung ändern wird. "Ich bin überzeugt, dass er sich möglicherweise zeitnah impfen lässt. Er ist ein total verantwortungsbewusster Mensch und Spieler. Wir können sehr froh sein, dass er Teil dieser beiden Mannschaften in unserem Land ist."

Der FC Bayern habe seine Pflicht erfüllt

Der ehemalige Bayern-Vorstandschef hatte im Frühjahr in der Impfdebatte selbst für Aufsehen gesorgt mit der Forderung, Fußballprofis der Bundesliga früher zu impfen. "Ich habe im Februar dieses Jahres angeregt, dass es klug wäre, Fußballer früh zu impfen - als Vorbild für alle anderen. Ich bin fürchterlich kritisiert worden. Jetzt hat es sich etwas gedreht."

Den FC Bayern sieht Rummenigge in der Durchsetzung einer flächendeckenden Impfquote bei seinen Angestellten dabei nicht zwingend in der Pflicht. "Ich glaube grundsätzlich, dass der FC Bayern darauf aufmerksam gemacht hat. Aber es nützt ja nichts, wenn Spieler Bedenken haben. Da drehen wir uns im Kreis." Rummenigge selbst habe sich zweimal impfen lassen, "weil ich auch ins Restaurant oder ins Stadion möchte, ohne mich testen zu lassen."

Rummenigge: Impfpflicht wäre Sache der Politik

Eine generelle Impfpflicht für alle Profis würde Rummenigge nicht über den Fußball als solchen einführen. Das sei ganz klar Sache der Politik.

"Die Impflicht liegt ja nicht beim Fußball, sondern bei der Politik. Durch den Fakt, dass bei Bayern der ein oder andere nicht geimpft ist, haben wir jetzt eine Diskussion. Das sollte aber nicht über den Fußball eingeführt werden", so Rummenigge.

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