FC Bayern - Herbert Hainer erklärt: Darum haben wir die Super League abgelehnt

Herbert Hainer hat die Ablehnung des FC Bayern gegen eine Superleague erklärt.
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Herbert Hainer hat die Ablehnung des FC Bayern gegen eine Super League erklärt und sich für ein verbessertes Financial Fairplay ausgesprochen.

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"Es ist absolut wichtig, dass das, was wir am Fußball schätzen, nicht verloren geht. Das sind Auf- und Abstieg, das sind Überraschungen wie im DFB-Pokal", sagte der Bayern-Präsident auf dem Sportbusiness-Kongress SPOBIS in Düsseldorf.

"Den Fans ist aufgestoßen, dass es eine geschlossene Gesellschaft von 12 oder 14 Klubs gibt, denn das verzerrt den Wettbewerb und nimmt dem Sport das, was ihn so schön macht", erklärte Hainer.

"Daher haben wir schnell gesagt, wir sind bei der Super League nicht dabei, weil das für uns kein tragfähiges Modell ist. Allerdings hat mich auch überrascht, dass das Ganze in drei Tagen implodiert ist."

Zwar wollte er den Plan einer Super League "nicht für alle Ewigkeiten von der Hand weisen, aber kurzfristig sicherlich nicht".

Super League: Herbert Hainer widerspricht Real-Boss Perez

Zudem widersprach der Aufsichtsratsvorsitzende der Bayern Real-Präsident Florentino Perez, der die Gründung der Super League mit dem dringenden Geldbedarf der Topklubs aufgrund der Corona-Pandemie begründet hatte ("Sonst sind wir alle tot").

"Dann bräuchte man als Klub noch mehr Spieler, hätte noch mehr Verletzte, bräuchte noch einmal mehr Spieler und hätte noch höherer Ausgaben. Aber die Zusatzeinnahmen, die von der FIFA ausgeschüttet werden sollen, würden diese Mehrausgaben nicht decken können. Die Lawine würde nur immer größer", sagte Hainer, der davon sprach, so "den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben."

Der Bayern-Präsident weiter: "Und das, obwohl die großen Ligen in den letzten zehn Jahren permanent Zuwächse hatten." Bestes Beispiel für diese Misswirtschaft sei der FC Barcelona, der neben Real und Juventus Turin weiter an den Plänen festhält, mit 1,3 Milliarden Schulden.

Herbert Hainer hat die Ablehnung des FC Bayern gegen eine Superleague erklärt.
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Herbert Hainer hat die Ablehnung des FC Bayern gegen eine Superleague erklärt.

Herbert Hainer für Neujustierung des Financial Fairplay

Daher müsse man "das Problem an der Wurzel fassen, in dem man nicht mehr Geld ausgeben darf als man einnimmt", sprach sich der FCB-Boss für eine Neujustierung und Optimierung des Financial Fairplay der UEFA aus.

"Ich glaube, die Krise ist auch eine Chance. Wir haben schon lange über Fairplay gesprochen, aber es ist nie etwas passiert. Vielleicht ist die Krise eine Chance, das Thema jetzt anzupacken, damit der Sport überleben kann."

Dazu benötige man aber einen gemeinsamen Vorstoß von Vereinen, Dachverbänden und der Politik, etwa bei einer gesetzlichen Regelung zur Begrenzung der Ausgaben: "Es braucht eine Reglementierung bei Spielergehältern, Transfersummen und Beratergehältern."

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