Verletzungsbedingt spielte Tanguy Nianzou in seiner ersten Saison beim FC Bayern nur eine Nebenrolle. Unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann stehen seine Chancen gut, auf Anhieb als Stammkraft durchzustarten.
Lob ist nie ein schlechtes Zeichen. Schon gar nicht, wenn es spontan kommt. Als Julian Nagelsmann bei seiner Antrittspressekonferenz am Mittwoch gefragt wurde, ob durch die Abgänge von David Alaba und Jerome Boateng nicht zu viel Qualität verloren gehe, verneinte der neue Chefcoach des FC Bayern und zählte die ihm zur Verfügung stehenden Innenverteidiger auf.
Beim Namen Tanguy Nianzou geriet er ins Schwärmen. Keine sonderlich große Überraschung, Nagelsmann hätte den 19-jährigen Franzosen schließlich schon gerne bei RB Leipzig trainiert. "Tanguy", sagte der Nachfolger von Hansi Flick, "kenne ich schon lange, er bringt alle Fähigkeiten mit, um ein herausragender Spieler zu werden."
Boateng über Nianzou: "Der Junge hat ein Riesenpotenzial" Ähnlich hatte sich auch Flick im April geäußert. "Ein Genuss" sei es, Nianzou bei der Arbeit zuzusehen. Und für Boateng befindet sich der im Sommer 2020 ablösefrei von Paris Saint-Germain verpflichtete Teenager ohnehin schon auf dem besten Wege, zum Boateng der Zukunft zu werden. "Er ist auch schnell und zweikampfstark, er erkennt Situationen. Er ist sogar kopfballstärker als ich es in seinem Alter war. Der Junge hat ein Riesenpotenzial, ein Top-Verteidiger zu werden", wird der langjährige Abwehrchef im FCB-Magazin 51 zitiert.
Sein "Riesenpotenzial" konnte Nianzou in München bislang jedoch noch nur minimal unter Beweis stellen, zwei schwere Oberschenkelverletzungen verdammten ihn in seiner Debüt-Saison insgesamt 34 Pflichtspiele lang zum Zusehen. Unter Nagelsmann kann es eigentlich nur besser werden. Doch um nichts dem Zufall zu überlassen, hat Nianzou bereits die Sommerpause genutzt, um sich in seiner Heimatstadt Paris intensiv auf das vorzubereiten, was kommt.
Diese Talente verpassten den FCB-Durchbruch
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In Chris Richards hat der FC Bayern mal wieder ein großes Talent verloren. Anders als bei vielen seiner Vorgänger kassieren die Münchner für den US-Amerikaner eine hohe Ablöse. Doch zum Einsatz bei den Profis kam auch er nur selten.
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Für die Entdeckung der Juwele war jahrelang Hermann Gerland zuständig. Einige Talente wie Müller oder Alaba wurden dank ihm zu Weltstars. Andere verpassten den Durchbruch und verschwanden teils in Niederungen des Fußballs. Eine Auswahl.
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Zur Information: Es wurden sowohl Eigengewächse als auch transferierte Spieler berücksichtigt. Zum Zeitpunkt der Ankunft durften die Spieler maximal 22 Jahre alt sein, um noch als Talent durchzugehen. Ein Jan Schlaudraff (damals 23) fällt somit z.B. weg.
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CHRIS RICHARDS (bis 2022 beim FC Bayern): Der vielseitige Verteidiger kam mit 18 Jahren an den Campus und wurde schnell zur Stammkraft in der zweiten Mannschaft. Für die Profis kam er jedoch insgesamt nur auf zehn Kurzeinsätze.
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Um Spielpraxis zu sammeln, wurde Richards in der Winterpause 2021 an die TSG Hoffenheim verliehen. Im darauffolgenden Sommer folgte eine weitere Leihe zu den Kraichgauern für ein Jahr. Unter Ex-Trainer Sebastian Hoeneß war er Stammspieler.
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Nach seiner erneuten Rückkehr an die Isar war schnell klar, dass er keine Zukunft beim FCB haben wird. Mit Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui kam weitere Konkurrenz hinzu. Nun folgt der feste Abschied. Sein neuer Arbeitgeber: Crystal Palace.
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Von dem Premier-League-Klub erhält Bayern eine Summe zwischen 15 und 20 Millionen Euro inklusive möglicher Bonuszahlungen. Laut Bild kassiert Richards' Ex-Klub FC Dallas jedoch 35 Prozent des Betrags.
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LARS LUKAS MAI (bis 2022 beim FC Bayern): Durchlief ab der U16 alle Jugendstationen der Bayern. Für die Profis spielte er jedoch nur zweimal. Nach mehreren Leihen wechselte er schließlich für 1,6 Millionen Euro zum FC Lugano in die Schweiz.
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RON-THORBEN HOFFMANN (bis 2022 beim FC Bayern): Kam 2015 als großes Torhütertalent nach München, er kam aber nie über die Rolle der Nummer drei hinaus und agierte meist bei den Amateuren. Nach einer Sunderland-Leihe ging es zu Eintracht Braunschweig.
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JAN-FIETE ARP (bis 2022 beim FC Bayern): 13 Minuten bei den Profis in drei Jahren, kaum Stamm in der Reserve, jetzt in Kiel: Arp ist grandios gescheitert beim FC Bayern. Die Campus-Bosse erklärten bereits zum Zeitpunkt der Kiel-Leihe, wie es dazu kam.
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"Ich glaube, dass diese Erwartungshaltung, die mit seinem Wechsel zu Bayern verbunden wurde, zu viel war", sagte Holger Seitz. "Der Schritt zu Bayern war zu groß", meinte Jochen Sauer. Arp sollte in Kiel "den Reset-Knopf" drücken.
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Diesen fand Arp nicht wirklich. 2022 wurde das Missverständnis schließlich beendet. Angeblich einigten sich die Bayern sogar auf eine Vertragsauflösung und zahlte Arp obendrein noch eine Abfindung in Höhe von drei Millionen Euro.
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Der Grund: Arp hatte noch ein Jahr Vertrag und bezog dem Vernehmen nach ein Gehalt von vier Millionen Euro. Kiel bekam den Stürmer hingegen ablösefrei. Gemeinsam mit der damaligen Ablöse (drei Mio. Euro) also ein sattes Minusgeschäft für die Bayern.
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EMRE CAN (bis 2013 beim FC Bayern): Der FCB wusste immer um sein großes Talent, konnte dem Defensivspezialisten aber kaum Spielzeit geben. Bei den Bayern kam Can lediglich zu sieben Kurzeinsätzen.
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Im Champions League-Finale 2013 gegen den BVB kam er zwar nicht zum Einsatz, trotzdem konnte er mit den Bayern diesen Erfolg feiern, bevor er nach der Saison für 5 Millionen Euro zu Bayer Leverkusen wechselte.
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Ein Jahr später ging es direkt weiter zum FC Liverpool. Die Reds holten Can für 12 Millionen auf die Insel, in seiner Zeit bei Liverpool gelang ihm auch erstmals der Durchbruch in der deutschen Nationalmannschaft.
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Nach Ablauf seines Vertrags zog es Can 2018 zu Juventus Turin, dort war er unter Trainer Massimiliano Allegri zumeist gesetzt. Als ein Jahr später Maurizio Sarri übernahm, änderte sich dies jedoch und Can äußerte öffentlich seinen Unmut darüber.
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"Ich war in Gesprächen mit anderen Klubs und für meinen Verbleib war es eine Bedingung, dass ich Champions League spiele. Der Umgang mit mir war nicht ehrlich. Noch in der letzten Woche wurde mir etwas anderes erzählt", klagte Can.
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Im Januar 2020 wechselte Can dann zunächst auf Leihbasis zum BVB, kurz darauf wurde er für 25 Millionen fest von den Dortmundern verpflichtet. Sein Vertrag bei den Schwarzgelben ist bis 2024 datiert.
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ANGELO STILLER (von 2010 bis 2021 beim FC Bayern): Bereits mit neun Jahren wechselte Stiller in die Bayern-Jugend, durchlief dort sämtliche Mannschaften, war Schlüsselspieler 2020 bei der Meisterschaft der Reserve in der 3. Liga.
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Der Lohn: Stiller durfte dreimal bei den Profis ran - in der CL gegen Moskau und Atletico und im Pokal gegen Düren. In der Bundesliga stand er jedoch nie im Kader. Eine echte Chance bei den Profis bekam er demnach nicht, was ihn dazu veranlasste, ...
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... seinen 2021 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Er wechselte ablösefrei zu Hoffenheim, wo sein Ex-Förderer bei Bayern Sebastian Hoeneß Trainer ist. Unter Hoeneß ist Stiller durchaus gesetzt und ist mittlerweile gar U21-Nationalspieler.
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Obwohl sich sein Wechsel zur TSG bezahlt machte, blickte Stiller nun bei Sky negativ auf seine Ausbootung bei den Bayern zurück. Der Rekordmeister hatte auf seiner Position in Roca und Dantas zwei neue Spieler geholt, was er erst aus der Presse erfuhr.
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"Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich habe schon damit gerechnet, dass ich die Chance oben bekomme oder eben mittrainieren darf", sagte Stiller. Dann erreichte ihn die Kunde der Transfers, die ihn "schockiert" habe.
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CHRISTOPH KNASMÜLLNER (von 2008 bis 2011 beim FC Bayern): Knasmüllner wechselte 2008 zusammen mit David Alaba aus der Jugendabteilung von Austria Wien zum FC Bayern. Im Gegensatz zu Alaba fehlte ihm aber offenbar die richtige Einstellung.
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"Er war ein großes Talent. David war von der Einstellung her besser, aber fußballerisch war Knasi genauso gut, wenn nicht sogar besser", sagte Bayern-Legende Hermann Gerland im Sechzehner-Podcast.
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Gerland berichtete anschließend davon, dass "Knasi" mit Kritik nur wenig anfangen konnte und er den Offensivspieler nach mehrfacher Maßregelung nicht mehr habe spielen lassen. Es war der Anfang vom Ende von Knasmüllners FCB-Zeit.
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Der Berater habe laut Gerland anschließend Druck über die Medien gemacht, Knasmüllner lehnte eine Verlängerung bei Bayern ab und ging zu Inter Mailand, schaffte dort den Durchbruch abermals nicht und ging zu Ingolstadt.
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Über die Stationen Admira Wacker Mölding und den FC Barnsley landete er 2018 schließlich bei Rapid Wien, ist dort mal Stamm- und mal Reservespieler.
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Und Alaba, "der alles gemacht hat, was ich verlangt habe, ist ein Weltstar geworden. Das sind so Kleinigkeiten", lautete Gerlands Fazit: "Ich hätte es gern gesehen, wenn es Christoph Knasmüllner auch geschafft hätte, weil er fußballerisch sehr gut war."
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TIAGO DANTAS (von 2020 bis 2021 beim FC Bayern): Kam auf Leihbasis von Benfica im Oktober 2020 auf Wunsch von Trainer Flick, der ihn als "Projekt von meiner Seite" bezeichnete. Der zentrale Mittelfeldspieler überzeugte jedoch kaum.
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Nach nur zwei Profieinsätzen und sieben Spielen in der Reserve ließen die Bayern die Kaufoption in Höhe von 7,5 Millionen Euro verstreichen. Nach seiner Rückkehr wurde er zwei weitere Male verliehen: an Ligakonkurrent CD Tondela und PAOK Saloniki.
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SINAN KURT (von 2014 bis 2016 beim FC Bayern): Drei Mio. Euro legten die Münchner für das damalige Gladbach-Wunderkind auf den Tisch, ehe Kurt der Ruhm zu Kopf stieg und er seine Vorschusslorbeeren schnell verspielte.
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Über die Hertha und einer Station in Österreich landete er im September 2020 beim Regionalligisten SV Straelen. Dort wurde sein Vertrag aufgelöst. Anschließend heuerte er beim slowakischen Erstligisten FC Nitra an, doch auch dort lief es nicht.
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Nach nur 13 Spielen (1 Torvorlage) löste Kurt seinen bis 2022 gültigen Vertrag auf. Der Grund: "Wir haben über drei Monate keine Gehälter bekommen", sagte Kurt der Rheinischen Post. Aktuell ist er vereinslos.
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PIERRE-EMILE HÖJBJERG (von 2013 bis 2015 beim FC Bayern): Der Mittelfeldspieler feierte am Ende der Triple-Saison 2013 sein Debüt für den FCB und kam unter Pep Guardiola zu etwas mehr Einsatzzeiten. Für den Durchbruch reichte es aber nicht.
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Nach Leihen zum FC Augsburg und FC Schalke 04 wechselte er für 15 Mio. Euro zu Southampton in die Premier League, ehe ihn Mourinho im Sommer für 20 Mio. Euro zu den Spurs holte. Dort ist er Stammspieler und Leader.
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GIANLUCA GAUDINO (von 2011 bis 2016 beim FC Bayern): Der Sohn von Ex-Nationalspieler Maurizio Gaudino wurde 2014 von Pep Guardiola zu den Profis geholt. "Er hat es verdient, hier zu sein", schwärmte Pep vom damals 17-Jährigen.
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Nach ein paar Einsätzen war das FCB-Mittelfeld aber zu stark und er ging zurück in die zweite Mannschaft. Über St. Gallen und Chievo Verona landete Gaudino 2019 bei den Young Boys Bern, war dort sogar mal Stammspieler.
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Dennoch verlängerten die Young Boys den auslaufenden Vertrag mit Gaudino nicht mehr. Zur neuen Saison wechselte der heute 24-Jährige zurück nach Deutschland - in die 2. Liga zum SV Sandhausen. "Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe", sagte Gaudino.
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Beim SVS startete er als Ergänzungsspieler in die Saison, dann infizierte er sich mit dem Coronavirus und pausierte lange. Über eine Leihe nach Altach landete er schließlich in der Schweiz bei Lausanne-Sport.
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JULIAN GREEN (von 2012 bis 2017 beim FC Bayern): Der Flügelflitzer hatte angesichts der großen Konkurrenz (Robben, Ribery und Co.) nie wirklich eine Chance in München. Auch eine Leihe zum HSV brachte nichts.
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2017 wechselte Green, der mit mehreren schweren Verletzungen zu kämpfen hatte, schließlich zum VfB Stuttgart, ehe er eine Saison später zu Greuther Fürth weiterzog. Dort war der US-Amerikaner maßgeblich am Bundesliga-Aufstieg beteiligt.
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MEHMET EKICI (bis 2011 beim FC Bayern): Der ehemalige türkische Nationalspieler durchlief alle Jugendstationen der Münchner, kam in der Bundesliga aber nie für den FCB zum Einsatz. Dies gelang ihm erst bei einer Leihe nach Nürnberg.
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Es folgten drei Jahre bei Werder Bremen, wo er aber nur selten zu überzeugen wusste. 2014 zog es den Mittelfeldspieler in die Türkei. Über Trabzonspor landete er bei Fenerbahce. Dort lief sein Vertrag im Sommer aus - Ekici ist derzeit vereinslos.
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Eigentlich sollte die nächste Station Hannover 96 sein, beim Zweitligisten trainierte Ekici über einen Monat lang mit, ehe er Ende Januar wieder verabschiedet wurde, weil er nicht zu finanzieren gewesen sei, wie sein Berater Kadir Özdogan behauptete.
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MITCHELL WEISER (von 2012 bis 2015 beim FC Bayern): Im Alter von 17 debütierte er für den 1. FC Köln und erregte das Interesse der Bayern, die ihn 2012 mit seinem ersten Profivertrag ausstatteten. Jahrelang tat sich allerdings nichts …
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… und Weiser verbrachte den Großteil seiner Zeit in der zweiten Mannschaft. Erst in der Rückrunde 2015 kam er aufgrund von Personalmangel auf mehr Einsatzzeit. Es folgte der Wechsel zur Hertha, dann 2018 der Transfer zu Bayer 04.
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Bei der Werkself war Weiser aber nur noch Dauerreservist. Am Deadline Day 2021 folgte eine Leihe in die 2. Liga zu Werder Bremen. Weisers harte, aber ehrliche Worte dazu: "Es wollte mich keiner, es gab keine anderen Angebote." Nun fest in Bremen.
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THOMAS KRAFT (von 2004 bis 2011 beim FC Bayern): Er kam damals als zukünftige Torwarthoffnung in die U17 der Münchner und sollte lange auf seine Chance warten. Erst in der Saison 2010/11 kam er regelmäßig zum Einsatz.
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Doch an Hans-Jörg Butt, der zuvor auch Talent Michael Rensing den Rang abgelaufen hatte, war kein Vorbeikommen. Kraft flüchtete zu Hertha, wo er zu Beginn auch Stammkeeper war. 2020 beendete er seine Karriere in Berlin aufgrund von Rückenproblemen.
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LUCAS SCHOLL (bis 2017 beim FC Bayern): Ein weiterer Sohn eines Ex-FCB-Profis, der nie wirklich den Hauch einer Chance hatte. Guardiola zog den Filius von Mehmet hoch, doch so richtig klappen wollte es nicht.
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Auch beim Probetraining des FC Luzern, damals unter der Leitung von Markus Babbel, fiel er durchs Raster. Nach einer Rückkehr zu den Amateuren wechselte er 2017 zum Regionalligisten Nordhausen, seit 2022 in Österreichs 4. Liga aktiv.
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Der Absturz seines Sohnes kam für Mehmet Scholl nicht überraschend, weil sein Filius nur "30 Prozent" charakterlich ein Profi sei, wie er im Bild-Podcast sagte: "Ich rede mit meinem Sohn offen. Und ich sage ihm: Du bist ein verhinderter Multi-Millionär."
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NIKLAS DORSCH (bis 2018 beim FC Bayern): Auch er durchlief nahezu alle Stationen bei den Bayern und feierte nach guten Leistungen bei den Amateuren 2018 sein Debüt gegen Frankfurt. Damals traf er sogar zum 1:0.
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Dauerhaft hatte er aber keine Zukunft an der Isar, weshalb der Mittelfeldspieler zur Saison 2018/19 zum 1. FC Heidenheim wechselte. Nach dem knapp verpassten Aufstieg wechselte er im Sommer für 3,5 Mio. Euro zu KAA Gent.
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In Belgien reifte er zum Führungsspieler, was sich äußerst positiv auf Dorschs Wirken in der deutschen U21 auswirkte. Bei der EM 2021 absoluter Stammspieler, im Finale gegen Portugal schlug seine große Stunde mit einer Schweinsteiger-esken Leistung.
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Seine guten Leistungen blieben nicht unbeobachtet. Der FC Augsburg machte ihn mit einer Ablöse in Höhe von 7 Mio. Euro zum drittteuersten Neuzugang der Klubgeschichte. Dementsprechend gesetzt ist Dorsch auch beim FCA.
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MARCO FRIEDL (bis 2019 beim FC Bayern): Der vielseitige Defensivspieler durfte bei den Münchnern nur einmal Bundesliga-Luft schnuppern. Im Winter 2018 folgte die folgerichtige Leihe nach Bremen, die alles verändern sollte.
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In anderthalb Jahren wurde der Österreicher wichtiger Bestandteil des SVW, der Friedl 2019 schließlich für 2,5 Millionen Euro fest verpflichtete. In der Abstiegssaison einer der wenigen Lichtblicke bei Bremen.
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Lange war fraglich, ob Friedl tatsächlich mit Werder den Gang in die 2. Liga antreten wird. Ein Angebot von Union veranlasste ihn zum Streik, für den er sich im Nachhinein entschuldigte und begnadigt wurde. Friedl ist inzwischen SVW-Kapitän.
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DIEGO CONTENTO (bis 2014 beim FC Bayern): Von einem gescheiterten Talent kann man bei dem Linksverteidiger eigentlich nicht sprechen. Der Linksverteidiger absolvierte 69 Pflichtspiele für die Bayern. Aber …
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… hinter David Alaba wurde er nur selten als wirklich wichtiger Bayern-Spieler wahrgenommen und leistete sich obendrein einige üble Fehler. 2014 ging er nach Bordeaux, 2018 zur Fortuna und 2020 zu Sandhausen in Liga zwei. Nun ist er vereinslos.
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JULIO DOS SANTOS (von 2006 bis 2008 beim FC Bayern): Der FCB verpflichtete ihn als potenziellen Nachfolger von Michael Ballack. Für Paraguays Fußballer des Jahres von 2005 reichte es aber nur für zehn Einsätze.
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Insgesamt wurde er dreimal verliehen, blieb aber ohne Erfolg. 2009 kehrte er schließlich nach Südamerika zurück und wechselte neun Jahre später zu seinem Jugendklub Cerro Porteno. Dort lief sein Vertrag nun aus. Er kickt noch in Paraguay.
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STEFANO CELOZZI (von 2005 bis 2008 beim FC Bayern): Der Außenverteidiger schaffte es nie über die zweite Mannschaft des FC Bayern hinaus und wechselte 2008 zum Karlsruher SC.
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Nach weiteren Stationen beim VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt wechselte Celozzi 2014 zum VfL Bochum. Dort blieb er sechs Jahre lang, bis er im Sommer 2020 vereinslos wurde. Die Karriere hat er mittlerweile beendet.
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DALE JENNINGS (von 2011 bis 2013 beim FC Bayern): Er kam als 18-Jähriger zu den Bayern und verpasste den Sprung zu den Profis. Es kam zur Rückkehr in die Heimat nach England, bis ihn schwere Schicksalsschläge aus der Bahn warfen.
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2015 verabschiedete er sich aus dem Profigeschäft, dann wurde bei seiner Tochter 2017 Leukämie diagnostiziert. 2018 feierte er nach knapp drei Jahren schließlich sein Comeback in der englischen neunten Liga beim FC Runcorn Town.
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NILS PETERSEN (von 2011 bis 2013 beim FC Bayern): Er kam als Torschützenkönig der 2. Liga für vier Mio. Euro von Energie Cottbus an die Isar, musste sich aber mit Kurzeinsätzen zufrieden geben und flüchtete schließlich.
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Über Werder Bremen landete er 2015 beim SC Freiburg, für den er noch heute auf Torejagd geht. Inzwischen ist Petersen sogar Rekordhalter: Er ist der erfolgreichste Joker der Bundesliga-Geschichte.
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RENATO SANCHES (von 2016 bis 2019 beim FC Bayern): Der Golden-Boy-Gewinner kam als gefeiertes Talent und frischgebackener Europameister 2016 für 35 Mio. Euro von Benfica nach München. Seinen Leistungen lief er aber hinterher.
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Nur selten ließ er seine Klasse aufblitzen, woran auch eine Leihe zu Swansea City nichts änderte. 2019 kehrte er den Bayern aufgrund von zu wenig Spielzeit den Rücken und ging für 20 Mio. Euro nach Lille, wo er wieder zu alter Stärke fand.
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Er war eine feste Größe bei Lille, das 2021 sensationell Meister wurde und außerdem ein Lichtblick bei Portugal im Laufe der EM. Er blieb noch ein Jahr. Es folgt wohl der erneute Wechsel zu einem Top-Klub. Womöglich zu PSG oder Milan.
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BRENO (von 2008 bis 2012 beim FC Bayern): Er kam für 12,3 Mio. Euro aus Brasilien an die Isar. Doch sportliche Gründe hatte sein Scheitern nicht. Sein Kapitel in München war 2012 beendet, als er nach Brandstiftung zu einer Haftstrafe verurteilt wurde.
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Der FCB gab dem Innenverteidiger zwar noch einen Job am Campus, doch spielen sollte er nicht mehr. 2014 kehrte er schließlich in seine Heimat zurück und rehabilitierte sich sportlich. Nach Stationen bei Sao Paulo und Vasco da Gama ist er vereinslos.
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ALEXANDER BAUMJOHANN (von 2009 bis 2010 beim FC Bayern): Die Münchner sicherten sich den Offensivmann ablösefrei aus Gladbach, doch ein halbes Jahr später war schon wieder Schluss - nach nur drei Einsätzen.
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Über die Stationen Schalke, Kaiserslautern und Berlin landete er zwischenzeitlich in Brasilien. Von 2019 bis 2021 verdiente Baumjohann sein Geld in Australien. Mit dem FC Sydney wurde er sogar Meister. Seitdem vereinslos.
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JAN KIRCHHOFF (von 2013 bis 2016 beim FC Bayern): Der Innenverteidiger kam aus Mainz zum damaligen Triple-Sieger, doch die Versprechungen von Guardiola, er würde viele Einsätze bekommen, bewahrheiteten sich nicht.
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Er ging für anderthalb Jahre per Leihe zu Schalke und wechselte 2016 schließlich zum AFC Sunderland. Drei Jahre später kehrte er nach Deutschland zurück und schloss sich Magdeburg an. Von 2019 bis 2021 beim KFC Uerdingen, dann Karriereende.
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JOSE ERNESTO SOSA (von 2007 bis 2010 beim FC Bayern): Er kam als Ersatz für Sebastian Deisler für neun Millionen Euro aus Argentinien, floppte allerdings gewaltig. Er kam zwar zu 53 Einsätzen, war aber nie Stammspieler.
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Anschließend avancierte der Mittelfeld-Allrounder zum Wandervogel und spielte unter anderem für Neapel, Atletico, Milan und in der Ukraine. Seine letzte Station war Fenerbahce Istanbul.
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MARCELL JANSEN (von 2007 bis 2008 beim FC Bayern): Stolze 14 Millionen Euro legten die Bayern für den damaligen Außenverteidiger von Gladbach auf den Tisch. Nach nur einer Saison war aber bereits wieder Schluss.
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Beim HSV blieb der ehemalige Nationalspieler sechs Jahre, ehe er seine Profilaufbahn beendete und als Funktionär bei den Rothosen weitermachte. Zwischenzeitlich Präsident und Aufsichtsratsboss, ehe das gesamte Präsidium zurücktrat. Seit August zurück.
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TAKASHI USAMI (von 2011 bis 2012 beim FC Bayern): Die Bayern setzten nach einem Probetraining im Januar 2011 große Hoffnungen in den Japaner. Doch sein Klub Gamba Osaka verweigerte einen sofortigen Wechsel.
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Erst im Sommer kam es zu einer Leihe, die aber keine Früchte trug. Auf nur drei Einsätze brachte es Usami. Es folgte eine Leihe zu Hoffenheim und Stationen bei Augsburg und Düsseldorf. Seit 2019 ist er wieder in seinem Heimatland.
FC Bayern: Nianzou geht vorbereitet in die Vorbereitung So arbeitete das Abwehr-Talent nach Informationen von SPOX und Goal fast einen Monat lang knapp 80 Stunden auf dem Platz und im Kraftraum. Das selbsterklärte Ziel: Er will sich unter Nagelsmann so schnell wie möglich schwer verzichtbar machen.
Die momentane Gemengelage in der Defensive des FCB dürfte ihm bei diesem Plan durchaus in die Karten spielen. Als Innenverteidiger stehen Nagelsmann bislang neben Nianzou nur Dayot Upamecano und Chris Richards zur Verfügung. Lucas Hernandez wird aufgrund einer Meniskusverletzung die komplette Vorbereitung verpassen, während Niklas Süle und Benjamin Pavard bis Ende des Monats noch im EM-Urlaub weilen.
Nagelsmann ließ Nianzou deshalb schon im ersten Training am Mittwoch an der Seite von Neuzugang Upamecano in der Innenverteidigung ran - wohl wissend, dass der 1,87 Meter große Rechtsfuß zu Pariser Zeiten auch häufig im defensiven Mittelfeld agiert hatte. Deshalb setzte er Nianzou in einer Spielform am Ende der Einheit auch auf der Position des Sechsers sein. Nicht selten verlor Bayerns neuer Coach dabei die Worte "Sehr gut, Tanguy". Die Chance, zum ersten großen Gewinner unter Nagelsmann zu werden, ist da.
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Julian Nagelsmanns erstes IV-Duo beim FC Bayern? Tanguy Nianzou und Dayout Upamecano. Tanguy Nianzou: Seine Leistungsdaten im Profibereich Saison Klub Pflichtspiele Minuten 2019/20 Paris Saint-Germain 13 905 2020/21 FC Bayern München 6 113