Kaderbreite des FC Bayern München: Es fehlen die Sänger und Schlawiner

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© imago images / ActionPictures / Peter Schatz / Pool

Laut Kapitän Manuel Neuer ist die Kaderbreite ein wichtiger Faktor beim aktuellen Triumphzug des FC Bayern München. Mit einem Sieg im Champions-League-Finale gegen Paris Saint-Germain (Sonntag, 21 Uhr live auf DAZN) kann er mit dem FC Bayern das zweite Triple nach 2013 perfekt machen.

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Angesprochen auf Vergleiche mit der Triple-Mannschaft von 2013 sagte Neuer nach dem 3:0-Sieg im Champions-League-Halbfinale gegen Olympique Lyon (die Highlights im Video): "Wir sind in der Breite besser aufgestellt." Stimmt das?

FC Bayern: Die Tor-Kaderbreite im Vergleich 2013/2020

Stammbesetzung 2012/13 in der entscheidenden CL-Phase: Manuel Neuer

Ersatzspieler 2012/13 (mit mindestens 90 Spielminuten): Tom Starke

Stammbesetzung 2019/20 in der entscheidenden CL-Phase: Manuel Neuer

Ersatzspieler 2019/20 (mit mindestens 90 Spielminuten): Sven Ulreich

Sowohl 2013 als auch 2020 heißt der Stammtorwart des FC Bayern Manuel Neuer. Seines Zeichens ein passionierter Kaderbreitenliebhaber - jedoch nur, sofern die Position des Torwarts nicht betroffen ist. Diesbezüglich verabscheut Neuer ernsthafte Rivalen und vor allem solche mit Ansprüchen auf Einsätze.

Vor einigen Monaten erdreistete sich der FC Bayern bekanntlich, mit Alexander Nübel einen potenziellen Herausforderer zu verpflichten und diesem zu allem Überfluss angeblich 15 Pflichtspieleinsätze pro Saison zuzusichern. Neuer soll daraufhin intern kommuniziert haben, nicht einmal auf ein einziges Freundschaftsspiel verzichten zu wollen. "Ich bin kein Statist, sondern Protagonist. Ich möchte immer spielen", tönte er.

Praktisch also für Neuer, dass er sowohl 2013 als auch 2020 einen Ersatztorwart hatte bzw. hat, der diesen Anspruch nicht in Frage stellt, sich still einordnet und immer wieder brav hervorhebt, dass Neuer übrigens der beste Torwart der Welt sei. 2013 handelte es sich dabei um den 32-jährigen Tom Starke, einst Stammkeeper bei der TSG Hoffenheim. 2020 um den 32-jährigen Sven Ulreich, einst Stammkeeper beim VfB Stuttgart.

"Womit ich zufrieden bin, ist der Fakt, dass ich Teil dieser außergewöhnlichen Mannschaft sein darf", sagte Starke mal bei 11Freunde. "Nur weil ich nicht auf dem Platz stehe, heißt es doch nicht, dass ich keinen Anteil an den Erfolgen meiner Mannschaft habe." Musik in Neuers Ohren, genau solche Sätze will er hören - und von Ulreich gibt es sicherlich ähnliche.

Starke machte im Laufe der Saison 2012/13 jedenfalls vier (zum jeweiligen Zeitpunkt irrelevante) Pflichtspiele und kassierte sowohl gegen Hoffenheim, den 1. FC Nürnberg und den SC Freiburg (jeweils in der Bundesliga), als auch gegen den 1. FC Kaiserslautern (im DFB-Pokal) kein einziges Gegentor. Ulreich kam in dieser Saison nur beim 3:1 gegen den SC Freiburg am vorletzten Spieltag zum Einsatz. Beide wurden kaum gebraucht, lieferten aber ab, wenn doch.

SPOX-Wertung: Remis, 1:1.