FC Bayern: Das ist Uli Hoeneß' Plan für die Zukunft

Uli Hoeneß plant derzeit die Zukunft des FC Bayern.
© getty

Uli Hoeneß lässt bei seinem Auftritt im Doppelpass vieles im Unklaren, legt sich aber bei der Frage nach dem neuen Bayern-Boss relativ eindeutig auf Oliver Kahn fest. Eine Analyse.

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Mehrere Jahre hat Uli Hoeneß den Sport1-Doppelpass gemieden. Auch, weil man sich beim FC Bayern von Experten und so genannten Experten beim Fußball-Stammtisch häufig zu Unrecht kritisiert fühlt.

Umso bemerkenswerter war Hoeneß' Besuch am Sonntag, nachdem sich der FCB-Präsident und Aufsichtsratschef in den vergangenen Monaten in der Öffentlichkeit merklich zurückgehalten hatte.

Entsprechend große Wellen schlugen seine Aussagen, auch wenn man nicht Dietmar Hamann heißen muss, um Hoeneß nicht alles zu glauben. Das gilt vor allem für die Andeutung, man habe schon zahlreiche Hochkaräter für die neue Saison verpflichtet ("Wenn Sie wüssten, was wir alles schon sicher haben") sowie für die Behauptung, man verzichte aus Respekt vor den Altstars Robben, Ribery und Rafinha auf den Meistertitel ("Deswegen sind wir auch bereit, die Meisterschaft ein Jahr zu opfern").

Hoeneß: Kahn erhält Einarbeitungszeit von einem Jahr

Dagegen halten Hoeneß' Einlassungen zur Zukunft des Rekordmeisters den Überprüfungen stand. Sie fügen sich sogar zu einem sehr konkreten Bild, wie sich der Vereinspatron seinen Abschied an der Spitze vorstellt.

Nachdem Hoeneß im Vorjahr als Aufsichtsratsvorsitzender bis 2022 bestätigt wurde, steht auch seine Wiederwahl als Präsident auf der Mitgliederversammlung im November fest - ebenfalls bis 2022. Zwar kokettiert er noch mit der Entscheidungsfindung, aber allein aus Mangel an Alternativen wird Hoeneß wieder kandidieren.

Denn die derzeit einzig logische Option für beide Ämter ist Karl-Heinz Rummenigge, und dessen Vertrag als Vorstandsvorsitzender wurde ebenfalls im letzten Jahr bis Ende 2021 verlängert. Der 63-Jährige hatte aber zuletzt vehement für eine Übergangsphase mit seinem Nachfolger plädiert - und der soll Oliver Kahn heißen.

Hoeneß hat nun bestätigt, dass der ehemalige Kapitän eine Einarbeitungszeit von einem Jahr als "normales Vorstandsmitglied" bekommen werde, ehe er den Posten von Rummenigge übernimmt.

Kahn als FCB-Boss: Lediglich der genaue Zeitpunkt ist offen

Als gesichert gilt zudem, dass Kahn ein solches Angebot nicht ablehnen würde. Und dass er der einzige Kandidat ist, hat Hoeneß am Sonntag erklärt: "Wir verhandeln auf einer Position nur mit einer Person."

Offen ist also lediglich der genaue Zeitpunkt. Tritt Rummenigge nicht frühzeitig ab, würde Kahn frühestens Ende 2020 im Bayern-Vorstand einsteigen. Ein Zeitrahmen, der angesichts seiner zahlreichen anderen Aktivitäten als Experte und mit seiner Firma Goalplay passen würde.

Problematisch könnte es nur werden, wenn Hoeneß und Rummenigge gleichzeitig und somit erst 2022 abtreten wollen. Eine solche Hängepartie könnte bei Kahn zum Umdenken führen. Wahrscheinlicher ist daher, dass Hoeneß entweder schon ein Jahr früher für Rummenigge Platz macht oder dieser erstmal ein Jahr Auszeit nimmt, um dann regulär neuer Bayern-Präsident zu werden.

FC Bayern setzt voll auf Salihamidzic

Klar ist somit auch, dass die FCB-Bosse ungeachtet der Kritik von außen weiterhin voll auf Hasan Salihamidzic setzen - perspektivisch sogar auf Augenhöhe mit Kahn. "Ich bin ziemlich sicher, dass Hasan über kurz oder lang Vorstand wird", betonte Hoeneß am Sonntag. Der immer wieder gehandelte Gladbacher Sportchef Max Eberl spiele dagegen "momentan überhaupt keine Rolle".

Aufgrund der engen Verbindung von Hoeneß und Eberl gehen Insider allerdings davon aus, dass sich die Situation auch wieder ändern kann, wenn Salihamidzic im Sommer den groß angekündigten Umbruch auf dem Transfermarkt nicht erfolgreich bewältigt. Fest steht aber schon jetzt: Bayerns Zukunft heißt Oliver Kahn.

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