Die Tatsache, dass er anders als einige Mannschaftskollegen nicht zu den konsterniert wartenden Fans auf der Südtribüne gegangen war, begründete er mit emotionaler Überforderung.
Dortmund hatte im Saisonfinale die greifbar nahe Meisterschaft durch ein 2:2 gegen den FSV Mainz 05 noch verspielt. Titelverteidiger Bayern München zog durch das gleichzeitige 2:1 beim 1. FC Köln im Endspurt noch am BVB vorbei. Dortmund wartet damit weiter auf seine erste Meisterschaft seit 2012.
Reus hatte die maßlose Enttäuschung nach dem Schlusspfiff im Gegensatz zu Mitspielern und vor allem Trainer Edin Terzic nicht gemeinsam mit den Fans vor der Südtribüne betrauert. Tags darauf sorgte der gebürtige Dortmunder zusätzlich für Irritationen, als er nach einer letzten Teamversammlung wortlos an wartenden BVB-Anhängern vorbei davongefahren war.
Es sei für ihn "aktuell schwierig", schrieb der Offensivspieler nun am Montagabend, "meine Gedanken, Gefühle und Emotionen in Worte zu fassen". Zugleich betonte Reus, dass "positive Reaktionen" der BVB-Anhänger "verdeutlicht haben, wofür es sich lohnt zu kämpfen".
Marco Reus: "Schon lange nicht mehr so nah dran"
Ihm sei es deswegen "total wichtig, Danke zu sagen". Offen gestand Reus den tiefen Frust und das Entsetzen nach dem verlorenen Finale ein: "Ja, es schmerzt, ja, wir waren schon lange nicht mehr so nah dran."
Wie zuvor schon BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Sebastian Kehl und Terzic kündigte auch der frühere Mönchengladbacher für die kommende Saison einen erneuten Anlauf auf den Titel an: "Wir werden wieder aufstehen, weiter arbeiten und kämpfen."