Werder Bremen - Stadionsprecher Christian Stoll erhebt nach Aus schwere Vorwürfe: "Vom Hof gejagt"

Von Maximilian Lotz
Christian Stoll war seit 2001 gemeinsam mit Arnd Zeigler für Werder Bremen als Stadionsprecher im Einsatz.
© imago images

Der SV Werder Bremen hat sich am Mittwoch von seinem langjährigen Stadionsprecher Christian Stoll getrennt. Der 62-Jährige erhob anschließend schwere Vorwürfe gegen den Bundesliga-Aufsteiger.

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Während der Klub in einer knappen Mitteilung keine Gründe für das Aus nannte, soll laut Bild Stolls Fehlverhalten am Rande des letzten Heimspiels gegen den FC Augsburg (0:1) ausschlaggebend für die Trennung gewesen sein.

"Ich habe mich auch bei den Vereinsverantwortlichen entschuldigt und mein falsches Verhalten ehrlich bedauert", zitierte die DeichStube aus einem Statement von Stoll. "Ich habe keine Ausflüchte gesucht und habe zu meinem Fehler gestanden. Mehr konnte ich nicht tun. Dennoch hat man mich von einem Augenblick zum nächsten vom Hof gejagt." Dies habe den Stadionsprecher "in meinem Stolz, Teil der Werder-Familie zu sein, gekränkt und in meiner persönlichen Ehre als Mensch verletzt".

Zugleich räumte Stoll seine Entgleisungen bei der Niederlage gegen Augsburg gegenüber Schiedsrichter Martin Petersen und FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter ein: "Dem Referee sagte ich, er möge doch lieber Kreisliga pfeifen, dem Mitglied der Geschäftsführung der Augsburger, er habe eine Truppe von Unsympathen am Start."

Stoll betonte aber auch: "Beide Herren habe ich selbstverständlich derweil schriftlich um Entschuldigung gebeten."

Er vermutet allerdings, dass nicht allein die Vorfälle beim Spiel gegen Augsburg ausschlaggebend für die Trennung waren. "Ich nehme der Geschäftsführung des SVW nicht ab, dass mein Fauxpas gegen Augsburg der wahre Grund für dieses bittere Aus ist. Es gab zuletzt mehrmals Zwistigkeiten zu unterschiedlichen Thematiken", erklärte der Journalist und verwies auf seine kritischen Kolumnen und Kommentare in Bremer Medien über die DFL und den DFB. Vielleicht sei er auch inzwischen "zu alt und meine Art ist nicht mehr zeitgemäß", ergänzte Stoll.

Seit 1996 war Stoll für Werder Bremen tätig, seit 2001 führte er gemeinsam mit Arnd Zeigler bei den Werder-Heimspielen durch das Programm. Schon beim Abschiedsspiel von Claudio Pizarro am vergangenen Wochenende war Stoll aber nicht mehr dabei. Der Wunsch, dieses Spiel noch begleiten zu dürfen, sei ihm vom Verein verwehrt worden, schilderte Stoll.

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