Özils Berater Sögüt kritisiert Vetternwirtschaft: "All diese Agenten tummeln sich um Bayern München"

Von Stefan Petri
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© imago images

Mesut Özils Berater Erkut Sögüt hat den FC Bayern München scharf kritisiert. Konkret geht es um den Vorwurf der Vetternwirtschaft.

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Der 41-Jährige sprach mit der Daily Mail über sein Buch "Deadline". Darin geht es um Vetternwirtschaft im Profi-Fußball. Als Beispiel dafür nannte Sögüt die Bayern unter der Führung von Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß.

"Ich werde Ihnen dafür ein Beispiel geben: Bayern München, vor nicht allzu langer Zeit, denn Rummenigge ist dort nicht mehr aktiv, und Hoeneß auch nicht. Der Bruder von Rummenigge ist Fußballagent, der Sohn von Rummenigge, Roman, ist auch Fußballagent", sagte Sögüt. "Der Bruder von Hoeneß ist Fußballagent, und vor nicht allzu langer Zeit arbeitete Matthias Sammer für den Verein. Sein Sohn ist ebenfalls Fußballagent."

Sein Vorwurf: Durch die familiären Verbindungen würden Verhandlungen erschwert. "Stellen Sie sich vor, all diese Agenten tummeln sich um den Fußballclub Bayern München. Du liegst bereits 0:1 zurück. Du kämpfst gegen jemanden, der ein Familienmitglied im Verein hat, was kannst du tun?"

Laut Bild hat keiner der genannten Berater derzeit aber mehr als zwei Spieler aus dem Nachwuchsleistungszentrum der Bayern unter Vertrag.

Özil-Berater kritisiert Umgang mit Talenten aus Afrika

Sögüt kritisierte auch den Umgang mit Nachwuchstalenten aus Afrika. Viele würden Schwindlern aufsitzen. 15.000 bis 20.000 Minderjährige säßen seiner Meinung nach in Europa fest, gelockt durch falsche Versprechungen. "Ich habe einen Spieler in Nairobi getroffen, der Geld an sogenannte Berater bezahlt hat. Er hatte einen Brief bei sich, der sah aus wie eine Einladung zum Probetraining bei Werder Bremen."

Eine Nachfrage beim Klub habe den Brief jedoch als Fälschung enttarnt. "Ich fragte ihn, was er diesen Leuten bezahlt hat. [...] Er hatte schon 3.000 Dollar bezahlt. Und er sagte, aus seinem Dorf hätte jede Familie etwas dazugegeben, damit er gehen konnte."

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