Nach dem Favre-Schock: Wer übernimmt als Trainer von Gladbach?

Von Justin Kraft
Nach der Absage von Lucien Favre steht Borussia Mönchengladbach unter Druck.
© imago images

Borussia Mönchengladbach war bereits zuversichtlich, Lucien Favre als neuen Trainer vorstellen zu können. Der hat nun aber überraschend abgesagt - und bringt damit Sportdirektor Roland Virkus in Zeitnot. Die Alternativen sollen zwei alte Bundesliga-Bekannte sein.

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Mehreren Medienberichten zufolge war die Sache bereits klar: Lucien Favre wird zu Borussia Mönchengladbach zurückkehren und die Nachfolge von Adi Hütter antreten. Auch die Gladbacher sollen sich sehr sicher gewesen sein. Nach Sport1-Informationen soll der 64-Jährige am Sonntag dann aber recht spontan abgesagt haben.

Demnach wären die Verträge sogar schon ausgehandelt worden. "Natürlich haben wir uns mit Lucien Favre befasst", gab Virkus am Montag auf der Jahreshauptversammlung zu: "Glauben Sie mir, dass wir alles dafür getan haben. Lucien hat gesagt, er hat die Borussia im Herzen - aber er möchte nicht mehr in Deutschland arbeiten."

Den Klub setzt diese Entscheidung unter Druck. Wie Sport1 berichtet, gibt es aber schon zwei neue Kandidaten im Rennen um den Trainerstuhl. Beide haben bereits Erfahrungen in Deutschland sammeln können.

Borussia Mönchengladbach: Heiße Spur zu Farke und Kompany?

Einer von ihnen ist demnach Daniel Farke, der von 2015 bis 2017 bei Borussia Dortmund die Zweitvertretung trainierte und Vizemeister in der Regionalliga West wurde. 2019 und 2021 führte er Norwich City in die Premier League. Zuletzt stand er bei FK Krasnodar unter Vertrag, löste wegen des Kriegs in der Ukraine aber seinen Vertrag ohne absolviertes Pflichtspiel wieder auf.

Ein zweiter Kandidat soll Vincent Kompany sein. Bei Manchester City wurde der Belgier als Spieler zur Legende, 2019 übernahm er als Spielertrainer den RSC Anderlecht. Das Arbeitsverhältnis endet in diesem Sommer, dann stünde der ehemalige HSV-Spieler zur Verfügung. Allerdings soll sich Kompany bereits mit dem Premier-League-Absteiger FC Burnley in fortgeschrittenen Gesprächen befinden. Gut möglich also, dass Gladbach wegen der späten Favre-Absage zu spät käme.

Im vergangenen Sommer hatte die Borussia zudem Gespräche mit Xabi Alonso geführt. Der Spanier führte Real Sociedad San Sebastian in die zweite Liga, stieg in dieser Saison aber wieder ab und verlängerte seinen Vertrag nicht. Er wird aktuell als Nachfolger von Alfred Schreuder beim FC Brügge gehandelt.

"Wir sind jetzt in diversen Gesprächen, endlich den passenden Trainer zu finden", sagte Virkus am Montag. "Wir haben in den letzten Jahren keine guten Trainer-Entscheidungen getroffen. Diesmal wollen wir es besser machen." Für Adi Hütter hatten die Fohlen rund 7,5 Millionen Euro Ablöse gezahlt. Nach nur einem Jahr trennten sich die Wege.

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