Haaland-Situation wird dem BVB gefährlich: Die Bundesliga-Thesen zum 17. Spieltag

Von Stefan Rommel
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Arminia Bielefeld ist Deutscher Meister - in einer Kategorie

Im März dieses Jahres überraschte Arminia Bielefeld mit der Freistellung von Aufstiegstrainer Uwe Neuhaus und vertraute stattdessen Frank Kramer die Mission Klassenerhalt an. Am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison machte die Arminia dann mit Kramer das Saisonziel fix und deutete da schon an, was die große Stärke der Mannschaft werden würde.

Das Spiel mit dem Ball bleibt zwar ein großes Problem, erst 14 erzielte Tore sind die zweitwenigsten der Liga. Aber im Spiel gegen den Ball ist Arminia Bielefeld unter Frank Kramer so etwas wie Deutscher Meister.

Seit Kramer auf der Alm das Sagen hat, spielte Bielefeld schon elf Mal zu Null. In 28 Spielen ist das für einen Abstiegskandidaten fast schon sensationell - und von keiner anderen Mannschaft zu übertreffen. Selbst die Bayern, Leipzig, Dortmund, Freiburg und Co. schafften nicht so viele Spiele ohne Gegentore wie die Arminia.

Hat die beste Mannschaft Deutschlands in der Kategorie Spiel gegen den Ball: Frank Kramer.
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Hat die beste Mannschaft Deutschlands in der Kategorie Spiel gegen den Ball: Frank Kramer.

SC Freiburg kann fast jeden Gegner auseinanderspielen

Der SC Freiburg ist die beste deutsche Mannschaft hinter den Bayern und Borussia Dortmund. Was man im Verlauf der Hinserie immer mal ahnen konnte, findet nun nach der Hälfte der Saison auch seine faktische Bestätigung. 29 Punkte sind neuer Klubrekord und mit ein wenig mehr Effizienz im Angriff hätte es sogar noch der eine oder andere Zähler mehr sein können.

Christian Streich hat mit seiner Mannschaft mal wieder Erstaunliches geleistet, das gesteckte Ziel Klassenerhalt ist nur noch zwei, vielleicht drei Siege weit weg. Aber anders als in den letzten, auch schon überzeugenden Jahren, definiert sich die Mannschaft nicht mehr "nur" über einen für den Gegner sehr unangenehmen Pressingansatz.

Freiburg kann in dieser Saison fast jeden Gegner auch mit dem Ball auseinanderspielen. Mit Lucas Höler und Kevin Schade spielen zwei der Entdeckungen der Saison für die Breisgauer. Mark Flekken, davor nur in der zweiten und dritten Liga unterwegs, ist einer der besten Keeper der Hinserie. Das ist alles kein Zufall und aus Freiburger Sicht gar nicht hoch genug zu bewerten.

Über das Saisonziel wird in Freiburg deshalb aber noch lange nicht verhandelt, Trainer Streich wird dafür einfach nur auf die Tabelle verweisen müssen.
Da ist Freiburgs Rückstand auf den Tabellenführer größer als sein Vorsprung auf Abstiegsrang 17. Und das als Tabellendritter. Das spricht nicht unbedingt für die Bundesliga - Christian Streich erleichtert es aber ein wenig das Leben.

Jesper Lindström ist das Gesicht des Frankfurter Aufschwungs

Früher gab es die Frankfurter Büffelherde. Heute gibt es: Die Frankfurter Büffelherde. Nur eben in einer neuen, etwas abgewandelten Version. Die wuchtigen Spieler im Angriff sind nicht mehr da, die Wucht im Frankfurter Spiel kommt in den letzten Wochen aber vehement zurück.

Die Eintracht hat sich nach den schweren Wochen der abgelaufenen Saison unter Adi Hütter und einem holprigen Start mit Oliver Glasner wieder auf den Power-Trip begeben, mit jeder Menge Intensität, Aggressivität, Leidenschaft und Willen. Nur die Bayern sprinten mehr als die Spieler der Eintracht, bei der Laufstrecke, bei den intensiven Läufen und bei den Fouls am Gegner - quasi als Kollateralschaden der Spielweise - holt Frankfurt Woche für Woche weiter auf.

Die Partie gegen die ähnlich veranlagten Mainzer war ein reiner Abnutzungskampf, teilweise eine echte Abwehrschlacht aus Sicht der Eintracht. Mit einem erneut herausragenden Jesper Lindström. Der Däne, leichtfüßig, schmächtig, das genaue Gegenteil der früheren Büffelherde, krönte seinen überragenden Dezember mit dem Siegtor. In den letzten sechs Ligaspielen sammelte Lindström damit sechs Scorerpunkte (vier Tore, zwei Assists) und auch beim Dänen ist zu konstatieren: Jesper Lindström ist voll in der Saison angekommen.

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