FC Bayern München - Ehrenpräsident Hoeneß mit Rundumschlag gegen PSG, ManCity und Spielerberater

Von SPOX
Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat in einer Podcast-Reihe, die sein Leben und Wirken beim FC Bayern und im deutschen Fußball in 17 Episoden beleuchtet, gegen die finanzkräftige Konkurrenz Paris St. Germain und Manchester City gestichelt und au
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Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat in einer Podcast-Reihe, die sein Leben und Wirken beim FC Bayern und im deutschen Fußball in 17 Episoden beleuchtet, gegen die finanzkräftige Konkurrenz Paris St. Germain und Manchester City gestichelt und außerdem sorgenvoll auf die Macht der Spielerberater geblickt.

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"Bis jetzt haben sie gar nichts gewonnen. Gar nichts. Keinen einzigen Champions-League-Titel haben die zwei Vereinigungen", sagte er in der Podcastreihe 11 Leben, die mit dem Deutschen Podcastpreis 2021 ausgezeichnet wurde, (Hier gibt es alle Folgen gratis).

Für Hoeneß sei der Reiz, "denen zu zeigen, 'euer scheiß Geld, das reicht nicht!'" Angesprochen auf den katarischen Klub-Boss Nasser Al-Khelaifi von PSG, sagte der langjährige Bayern-Präsident: "Der Unterschied zwischen ihm und mir ist: Ich habe das Geld hart erarbeitet und er hat es geschenkt bekommen." Auch stellte er die Intention der Investitionen des 48-Jährigen in Paris in Frage. "Ich weiß nicht, ob der Fußball liebt", sagte Hoeneß.

Hoeneß weiter: "Wenn der Spieler will, dann fliegt er zu seinem Emir." PSG ist im Besitz einer katarischen Investorengruppe, Manchester City gehört einer Holding von Abu Dhabi.

PSG hat im Sommer das viele Geld, das die katarische Investorengruppe in den Verein pumpt, benutzt, um sich eine Startruppe zusammenzukaufen. Neben Gianluigi Donnarumma, Georginio Wijnaldum und Achfraf Hakimi kamen auch Sergio Ramos und Superstar Lionel Messi in die Französische Hauptstadt.

"Was jetzt in Paris passiert, kann ja nur für ein Jahr geplant sein", sagte Hoeneß dazu und betonte: "Das ist nicht meine Welt. Ich mache das nicht für dieses Spektakel, damit ich mir auf die Schultern klopfen lassen kann. Ich sehe das gesamtwirtschaftlich. Und ich möchte nicht alles aufs Spiel setzen, nur damit ich mich ein, zwei Jahre feiern lasse und dann nach mir die Sintflut."

Für solides und stabiles Vereinsmanagement sei er "auch bereit, den einen oder anderen Titel zu riskieren. Wenn man wie ich 60 Titel gewonnen hat, dann ist es nicht ganz so wichtig, als hättest du nur einen gewonnen oder zwei".

Im Finale der Königsklasse 2020 hatten die Bayern gegen das Starensemble jedoch noch mit 1:0 triumphiert, in der vergangenen Spielzeit setzten sich die Franzosen im Viertelfinale nach einem 3:2-Erfolg in München und einem 0:1 im Rückspiel dank der Auswärtstorregel durch.

"Die werden auch weiterhin gegen uns verlieren", kündigte Hoeneß an: "Nicht immer, aber manchmal." Das müsse das Ziel sein, "und wenn wir gegen die gewinnen, freue ich mich tierisch".

Weitere Aussagen von Uli Hoeneß im Podcast findet ihr hier:

Bayern-Ehrenpräsident Hoeneß mit Rundumschlag gegen Berater

Doch nicht nur die dank Investoren finanzstarken Klubs wie PSG und ManCity sind dem ehemaligen Bayern-Macher im aktuellen Fußballgeschäft ein Dorn im Auge. Besonders beim Thema Spielerberater sieht der 69-Jährige "eine ganz gefährliche Entwicklung". Er habe eine Liste gesehen mit Spielerverträgen, die im kommenden Jahr auslaufen. "Da stecken nur die Berater dahinter, weil die die Spieler praktisch mehr oder weniger anhalten, die Verträge auslaufen zu lassen und damit vielen Vereinen die Existenzgrundlage wegnehmen."

Die Bayern hatten unlängst in David Alaba und Jerome Boateng zwei Leistungsträger des Sextuple-Jahres 2020 ablösefrei verloren. Besonders der Fall Alaba erregte Hoeneß. Weil der Österreicher nicht zu den angebotenen Konditionen verlängern wollte, beschimpfte der Ehrenpräsident Alabas Berater Pini Zahavi als "geldgierigen Piranha".

Der "neueste Trend" sei es laut Hoeneß, "dass die Spielerberater sagen: ‚Wenn du hart genug bist und wartest und das aushältst das letzte Jahr, dann kannst du das große Geld verdienen. Weil das, was die an Ablösesumme kassieren, können wir uns selber in die Tasche stecken.' Und das ist eine ganz gefährliche Entwicklung. Ich habe im Moment keine Idee, wie man das verhindern kann."

Besonders gefährlich sei es für die Vereine, wenn ein Berater gleich mehrere Spieler im Klub bei sich unter Vertrag hat. "Dann können die auch Politik machen. Das ist eine Sache, die mir überhaupt nicht gefällt. Man muss man sich Gedanken machen, wie man das reglementiert juristisch will. Denn da wird Politik gemacht auf dem Rücken der Vereine. Das ist Wahnsinn."

 

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