Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann übt scharfe Medienkritik: "Euer Überleben hat selten mit meinem Überleben zu tun"

Von SPOX
Julian Nagelsmann hat nach dem verlorenen Pokalfinale scharfe Kritik an den Medien geübt.
© getty

Nach dem verlorenen Pokalfinale gegen Borussia Dortmund (1:4) hat RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann seine Aufstellung gegen den BVB verteidigt. Außerdem sprach der 33-Jährige über sein zukünftiges Trainerteam beim FC Bayern München - und übte scharfe Kritik an den Medien.

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Auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg, das aufgrund des Endspiels im DFB-Pokal erst am Sonntagabend stattfindet (20.30 Uhr), ging Nagelsmann ausführlich auf die Gründe dafür ein, gegen den BVB mit Alexander Sörloth und Hee-chan Hwang in der Startelf zu beginnen. Hwang habe im Ligaspiel gegen den BVB am Wochenende zuvor eine gute Leistung gezeigt, Sörloth auf den Flügeln überzeugt: "Lasse ich ihn nicht spielen, heißt es: Warum lässt Nagelsmann den teuersten Neuzugang nicht spielen?"

Beide Angreifer waren nach enttäuschender erster Hälfte beim Stand von 0:3 in der Kabine geblieben, Nagelsmann ersetzte sie durch Yussuf Poulsen und Christopher Nkunku. "Man kann nicht immer alles bis ins letzte Detail erklären", betonte Nagelsmann: "Es ist immer so nach einem verlorenen Pokalfinale, dass man nicht alles nachvollziehen kann und die Fans sauer sind."

Unverständlich sei für ihn jedoch, "wenn die Leute meinen, wir hätten mit einer neuen Ordnung gespielt. Also wenn ich das nicht erkenne, dass wir diese Ordnung alle zwei Spieltage spielen und diese Saison schon 25 Mal gespielt haben, dann ist es auch mühsam, darüber zu sprechen." Zudem seien die Medien ohnehin nicht an einer sachlichen Aufarbeitung des Spiels interessiert: "Da geht es eher darum, andere Dinge zu generieren, die euer Überleben sichern. Euer Überleben hat selten was mit meinem Überleben zu tun. Da kommen die ganzen Schubladen wieder raus."

So habe die Niederlage unweigerlich zu Spekulationen darüber geführt, dass das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft angekratzt gewesen sei, weil Nagelsmann zur kommenden Saison zum FC Bayern wechselt. "Wenn ich die Charakterleistung in der zweiten Halbzeit sehe, dann ist die Stimmung zwischen Trainer und Mannschaft nicht so schlecht", betonte er.

Nagelsmann spricht über Trainerteam beim FC Bayern München

Nagelsmann bestätigte Medienberichte, wonach Teammanager Timmo Hardung nicht mit nach München wechseln wird. "Er hat hier einen guten Job, in dem er aufgeht, mit dem er zufrieden ist", erklärte er über seinen engen Vertrauten Hardung. Dessen Rolle bei RB gehe "weit über die Rolle eines Teammanagers hinaus", bei den Bayern gebe es für ihn zudem "kein Stellenprofil". "Ich hätte ihn durchboxen können, aber da stellt sich die Frage der Sinnhaftigkeit", schloss Nagelsmann.

Ob Alfred Schreuder, mit dem er bei der TSG Hoffenheim zusammengearbeitet hatte, nach München kommen werde, sei noch offen: "Es gibt noch keine Entscheidung, wie mein Trainerteam aussieht. Es gibt noch viele Dinge, die bei mir und auch bei Bayern geklärt werden müssen." Schreuder ist derzeit Co-Trainer von Ronald Koeman beim FC Barcelona.

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