BVB-Boss Watzke überdenkt Ende seiner Amtszeit: "Kenne meine Verantwortung"

Von SPOX
Hans-Joachim Watzke
© getty

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke denkt darüber nach, länger als ursprünglich geplant die Geschicke in Dortmund zu leiten: "Es ist völlig ausgeschlossen, dass ich in der größten Krise von Bord gehe", sagte er in einem Interview mit dem Handelsblatt.

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Watzke kenne seine "Verantwortung gegenüber diesem Verein sehr genau" und wolle dieser auch gerecht werden. Seine Amtszeit endet eigentlich 2022, eine finale Entscheidung sei noch nicht gefallen, ein Abschied "zumindest nicht mehr so tief in meinen Gedanken wie vor der Pandemie".

Im November hatte Watzke noch gegenüber den Ruhr Nachrichten erklärt, spätestens 2021 eine Entscheidung bezüglich seiner Zukunft zu treffen. "Ich hatte aber nicht mit Corona gerechnet, Wenn ich das Gefühl habe, wir haben diesen Berg bestiegen, werde ich mir Gedanken machen. Es gibt für mich kein Leben ohne den BVB".

Als Grund für dieses Umdenken sind wohl in erster Linie finanzielle Aspekte zu nennen: "Ich rechne damit, dass es mindestens fünf Jahre braucht, um hinsichtlich der Verbindlichkeiten den Status quo vor der Coronakrise zu erreichen", erklärte Watzke, der sein Amt bereits seit 2005 ausführt.

Im Zuge der Coronakrise hätten sich Verbindlichkeiten in Höhe von 26,7 Millionen Euro angehäuft, dem BVB komme es nun zugute, in den vergangenen Jahren "sehr konservativ" gewirtschaftet und "mit Beginn der Pandemie keinen einzigen Cent Finanzverbindlichkeiten" gehabt zu haben, erklärte Watzke. Dies demonstriere die "große wirtschaftliche Stärke" der Schwarzgelben.

Watzke über Spielertransfers: "Schließe gar nichts mehr aus"

Das aktuelle Geschäftsjahr werde die Borussia aller Voraussicht nach mit einem hohen Verlust abschließen, was insbesondere auch auf die weiterhin fehlenden Zuschauereinnahmen bei Heimspielen zurückzuführen ist. Etwa vier Millionen Euro entgehen dem Klub bei jedem Geisterspiel im Signal-Iduna-Park: Watzke stellte klar: "Solange die Situation anhält, werden wir keine schwarzen Zahlen schreiben."

Auch der Abgang von Leistungsträgern, um drohende Verluste auszugleichen, sei ein mögliches Szenario. "Ich schließe inmitten einer Pandemie mittlerweile gar nichts mehr aus. Es ist aber nicht zwingend angestrebt." Es werde aber nicht der Weg des BVB sein, "auf Teufel komm raus bei Banken nach Kreditlinien zu fragen, nur um einen Spieler nicht zu verkaufen".