Formel 1 - Ärger um "Grünen Red Bull": Anschuldigungen gegen Vettels Team

SID
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Dasselbe in Grün - aber alles legal: Sebastian Vettels Aston-Martin-Team muss wegen der neuerdings auffälligen Ähnlichkeit seines Boliden mit dem Auto von Red Bull vorerst keine Konsequenzen fürchten. Das teilte der Automobil-Weltverband FIA am Freitag vor dem Großen Preis von Spanien (Sonntag, 15.00 Uhr) mit.

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Bei eingehender Betrachtung des grünen AMR22 seien zwar die Parallelen zum RB18 offensichtlich, im Zuge einer Untersuchung sei aber kein Fehlverhalten im Entwicklungsprozess von Aston Martin festgestellt worden.

Bei Red Bull hegt man allerdings einen schwerwiegenden Verdacht, das ließ Motorsportberater Helmut Marko noch am Freitag durchblicken. "Man muss jetzt klären, wie es zu dieser unglaublichen Kopie gekommen ist", sagte der Österreicher bei Sky: "Man muss dabei berücksichtigen, dass sieben Leute von uns abgeworben wurden und dass unser Chefaerodynamiker mit einem unverhältnismäßig hohen Entgelt zu Aston Martin gezogen wurde."

Zudem gebe es "Evidenzen, dass Daten heruntergeladen wurden", sagte Marko, und deutete damit an, dass die Ex-Mitarbeiter geistiges Eigentum von Red Bull zur Konkurrenz mitgenommen haben.

Aston Martin kann in dieser Saison die hochgesteckten Ziele bislang nicht annähernd erreichen, zum Rennen in Barcelona brachten die Engländer daher ein stark verändertes Auto mit. Vor allem an den Seitenkästen erinnert der Wagen nun sehr an den Red Bull von Weltmeister Max Verstappen.

Artikel 17.3 des Technischen Reglements verbietet den Diebstahl oder den Transfer von Wissen zum Zweck des Nachbaus. Dass die Rennställe sich mit ihren Konzepten gegenseitig beeinflussen, sei aber erlaubt und war "in der Formel 1 schon immer der Fall", teilte die FIA mit.

Pikant ist all das auch deshalb, weil das Team aus Silverstone schon in der Vergangenheit vor dem Nachbau erfolgreicher Ideen nicht zurückschreckte. In der Saison 2020, vor der Übernahme durch Aston Martin, hatte der Rennstall unter dem Namen Racing Point beachtlichen Erfolg.

Damals war das Auto ein offensichtlicher Nachbau des Vorjahres-Mercedes, als "pinker Mercedes" sorgte es für Schlagzeilen. Damals wurde Racing Point von der FIA auch tatsächlich mit einem Punktabzug und einer Geldstrafe sanktioniert.

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