"Hunderttausende Sportdirektoren": Zoran Barisic rechtfertigt Demir-Verkauf

Von SPOX Österreich
Yusuf Demir verlässt den SK Rapid
© getty

Yusuf Demirs Verkauf war für viele Fans des SK Rapid ein Stich ins Herz. Nun erklärt Rapid-Sportdirektor Zoran Barisic die Hintergründe zum Deal.

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Am Donnerstag wurde es offiziell: Rapid Wien verkauft Offensiv-Juwel Yusuf Demir an Galatasaray Istanbul. Die Ablösesumme für den 19-Jährigen beträgt rund sechs Millionen Euro. Eine Summe, die für die leidenschaftlichen Fans der Grün-Weißen nur ein kleines Trostpflaster darstellte.

In eine Ecke wollte sich Rapid-Sportdirektor Zoran Barisic aber nicht drängen lassen - und rechtfertigte den Verkauf des Eigenbauspielers in einer Pressekonferenz. "Jetzt schwappt das Netz offensichtlich über. Gott sei Dank bin ich da kein Teil davon. Es gibt halt acht Millionen Teamchefs, eine Million Virologen und scheinbar jetzt auch hunderttausende Sportdirektoren, die es besser wissen“, so der 52-Jährige.

Keine Kritik lässt Barisic auch an den Zahlungsmodalitäten zu. Der türkische Traditionsklub vermeldete eine Ratenzahlung. "Das machen wir im Einkauf genauso, es ist ein ganz normaler Transfer, der stattgefunden hat", so Barisic.

Barisic: "Wir sind doppelt und dreifach abgesichert"

"Es hat eine fixe Ablösesumme gegeben. Mit den sechs Millionen fix plus Boni und einem möglichen Weiterverkauf ist die Chance sehr groß, dass am Ende mehr lukriert wird, als die Fixsumme ausgemacht hätte. Wir sind doppelt und dreifach abgesichert - es wären extrem hohe Extrazahlungen fällig, wenn sich eine Rate verzögern sollte.“

Insgesamt sei Demir nur schwer zu halten gewesen, so Barisic. "Als das Erstangebot reingeflattert ist, war es für mich eigentlich auszuschließen, dass wir darauf eingehen. Dann haben wir aber gesagt, wenn wir das Maximum für Rapid herausholen können, werden wir dem zustimmen", so der Sportdirektor.

Keine weiteren Kaufangebote für Yusuf Demir

Weitere Angebote gab es für Demir nicht - nur eine Leihoption in die Serie A. Den Wechselwunsch wollten die Wiener Demir nicht verbauen: "Ich habe menschliche Züge. Darauf bin ich auch stolz, weil das in diesem Metier selten geworden ist. Ich werde auch künftig Transfers erlauben, wenn die Bedingungen für Rapid passen. Aber wegpressen kann sich keiner, das wissen die Spieler."

Demir spielte bereits seit 2013 für den SK Rapid und durchlief alle Nachwuchsauswahlen. Nach seiner missglückten Leihe zum FC Barcelona kehrte Demir im Jänner diesen Jahres zurück nach Wien. Für Rapid erzielte Demir insgesamt elf Tore in 57 Pflichtspielen.

Rapid gab im laufenden Transfersommer bereits unter anderem Emanuel Aiwu (3,5 Millionen Euro), Robert Ljubicic (2,5 Millionen Euro), Koya Kitagawa (450.000 Euro), Leo Greiml (ablösefrei), Filip Stojkovic (ablösefrei) und Kelvin Arase (ablösefrei) ab.