Österreichs U20-Team hofft bei Eishockey-WM auf historischen ersten Sieg

Von APA
Österreichs Eishockey-Talent Marco Rossi
© GEPA

Österreichs U20-Eishockey-Nationalteam hat in der "Bubble Edmonton" Historisches auf dem Wunschzettel. Die U20-Auswahl ist zum vierten Mal bei einer A-WM dabei und hofft beim Turnier von 25. Dezember bis 5. Jänner auf den ersten rot-weiß-roten Sieg überhaupt. Die Konkurrenz für Supertalent Marco Rossi und seine Kollegen scheint übermächtig, der abschließende Gegner Tschechien am ehesten in Reichweite.

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Österreich startet im Rogers Place in der Gruppe B gegen die USA (27.12., 3.30 Uhr MEZ), danach warten mit Schweden (29.12., 0.00/live ORF Sport +) und den von Legende Igor Larionow betreuten Russen (30.12., 3.30) zwei weitere Medaillenanwärter, ehe es am Silvestertag gegen Tschechien geht (31.12., 20.00/live ORF Sport +).

"Die ersten drei Gegner spielen um den Weltmeistertitel. Wenn die uns ernst nehmen, wird es schwierig, gute Resultate mitzunehmen. Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen", erklärte Teamchef Roger Bader. "Tschechien hat auch viele gute Spieler, ist aber eine Klasse unter diesen drei Mannschaften. Es gibt auch Überraschungssiege, das streben wir an", sagte Bader, der auch abseits von Ergebnissen denkt. "Wir wollen zeigen, dass wir zurecht in der A-Gruppe sind. Wir wollen uns nicht verstecken, wollen druckvoll spielen, den Gegner ärgern. Wir wollen, dass die Leute sagen, wir haben nicht gedacht, dass Österreich so stark ist."

Ähnliche Erwartungen hat Kapitän Rossi. "Wir wollen uns von Spiel zu Spiel verbessern, daraus lernen. Wenn das gelingt, schaffen wir vielleicht gegen Tschechien einen Überraschungssieg", meinte der 19-jährige Center, der von Minnesota Wild an Nummer neun gedraftet worden ist und mittlerweile einen Dreijahresvertrag beim NHL-Club unterschrieben hat.

Marco Rossi: "Topnationen wenig Zeit geben"

Der Vorarlberger, der zwei Jahre in der kanadischen Juniorenliga OHL gespielt hat, kennt viele der Stars dieses Turniers und weiß, was auf sein Team zukommt. "Es ist wichtig, Topnationen wenig Zeit zu geben, sonst machen wir es ihnen leicht. Wenn man Druck ausübt, werden auch sie Schwierigkeiten haben", so Rossi. Mit dem von den Anaheim Ducks gedrafteten Thimo Nickl und Kilian Zündel fallen allerdings zwei Top-Verteidiger wegen Corona aus.

Da es aufgrund der Corona-Pandemie keinen Absteiger gibt, ist Österreich auch im nächsten Jahr dabei. "Es ist ein Geschenk, dass wir nicht absteigen können. Wir können noch befreiter und frech spielen", sagte Bader. Dann wird wieder in Alberta gespielt, wie ursprünglich für heuer geplant in Edmonton und Red Deer und hoffentlich wieder vor Zuschauern. Und wohl auch wieder vor Scouts, die heuer auf der größten Nachwuchsbühne der Welt nicht zugelassen sind. In einem normalen Jahr würden etwa 250 Talentespäher auf den Tribünen sitzen, heuer können sie das Turnier nur im TV verfolgen.

Die Scouts werden eine junge österreichische Mannschaft sehen. Bader ist mit fünf 17-Jährigen und dem erst 16-jährigen Marco Kasper, Sohn von Ex-Teamverteidiger Peter Kasper, in die Provinz Alberta gereist. Der halbe Kader könnte nächstes Jahr zurückkehren.

Bei den bisherigen drei Teilnahmen an der seit 1977 ausgetragenen U20-Weltmeisterschaft ist Österreich kein Sieg gelungen. Am knappsten dran war man am 3. Jänner 2004, als die ÖEHV-Auswahl dank eines Doppelpacks von Thomas Vanek gegen die Ukraine mit 2:1 führte und im Finish den Ausgleich kassierte.