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WM 2014


Gründer: Voegi | Mitglieder: 30 | Beiträge: 7
Von: StateFarm
05.07.2014 | 1894 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
StateFarm und Turbulence mit ihrem WM-Format:
Ninharias Brasileiros VII
Nackte Zahlen, das große Ponto de interrogao und "Risk everything"

Der Sommer hat wieder einen tieferen Sinn! Vom 12. Junho bis zum 12. Julho rollt in Brasilien in 64 Spielen der Ball. Am Ende wird dabei die beste Fußballnation der Welt im Estádio do Maracana den Pokal des Bildhauers Silvio Gazzaniga gen Himmel strecken. Bis dahin versorgen wir euch aber erst mal alle fünf Tage mit den besten Feinheiten, den Sutilezas, aus Brasilien. Viel Spaß beim Lesen der Ninharias Brasileiros, den brasilianischen Kleinigkeiten.

Im nunmehr siebten Teil unserer kleinen Préférés aus der nähe des Äquator lassen wir die turbulenten letzten Tage revue passieren. Die Vorberichterstattung des ZDF macht's möglich. Dank derer wissen wir nämlich jetzt, dass Deutschland im Halbfinale auf neymarlose Brasilianer trifft. Es war die Berichterstattung vor Costa Rica Niederlande. Danke!

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Nackte Zahlen...

StateFarm: ...sind nicht so attraktiv wie nackte Brasilianerinnen, ich weiß. Nichtsdestotrotz sind es alleine Oliver Kahn's durchgeschwitze Hemden wert, den Blick von TV-Gerät mal in Richtung Laptop/PC/Tablet/Whatever zu richten. Dort finden sich nämlich auch zur WM einige interessante Statistiken zur Sportart, in der der Ball mit dem Fuß getreten wird. So kann man beispielsweise sehen, dass bisher 158 Tore gefallen sind, was 2,72 Toren pro Spiel entspricht. Zudem wurden 47. 691 erfolgreiche Pässe gespielt, ohne Mesut Özil wären es nur 47.690 gewesen. Von den 1.742 Fouls, die bereits in Brasilien begangen wurden, wurden 159 mit einer gelben Karte bestraft. Das bedeutet, dass nur jedes elftes Foul mit gelben Karton ausgestattet wurde. Ohne den Auftritt der brasilianischen Vertreter des UFC am Freitagabend wären es im Übrigen nur 435 Fouls gewesen. Die meisten Schüsse in Richtung verfeindetes Ziel gaben Frankreich, Brasilien und Deutschland ab. Zumindest von Deutschland und Frankreich kennen wir dies ja schon bereits seit 1914. Damals dauerte das Aufeinandertreffen allerdings vier Jahre und nicht nur 90 Minuten. Die Brasilianer verteidigen hingegen ihren eigenen Grund und Boden bis zum letzten Lendenwirbel. Im bisherigen, fünf Spiele umfassenden Verteidigungskrieg schossen sie bereits 96 Foulgeschosse ab, zehn davon wurden vom Schiedsgericht mit dem Zeigen der gelben Karte durch ihren Feldvertreter bestraft. Jedoch war es auch am Schiedsrichter, dem UFC-Ring wieder durch einen grünen Grund zu ersetzen. Dies gelang dem zuständigen beim Viertelfinal-Spiel Brasilien Kolumbien nicht. Mehmet Scholl danach im Agenda 2010-Unterstützer-Gedächtniss-Ton: Wenn wir zulassen, dass die Kleinen vernichtet werden, ist es nicht mehr meine Sportart. Dann haben wir ein Problem!"

Nichtsdestotrotz bin ich bei dir, Mehmet!

Das große Ponto de interrogação

StateFarm: Es darf gefachsimpelt werden. Warum? Damit ein für mich sehr großes Fragezeichen dieser WM geklärt wird. Was zur Hölle hat sich dieser Fan der Selecao dabei gedacht, sich eine ausgehöhlte Wassermelone über den, vermutlich mit Stroh gefüllten, Kopf zu ziehen? Vielleicht wollte er einfach mal eine Abkühlung im warmen Estadio Castelao genießen, vielleicht hat er seinem Gesicht auch einfach mal ein besonders Copyright aufgesetzt. Mich jedenfalls erinnert der grün-gelbe Superfan an diverse Comic-Superhelden, das schicke Halstauch könnte über seinen Rücken sogar in einen richtigen Cape enden. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass der Brasilianer die schlimme Verletzung von Superstar Neymar erahnt und sich vorsorglich einen zwei "ich will das gar nicht sehen"-Augenschlitze eingerizt hat. Die verzweifelte Haltung der Hand und die, angesichts des lauten Schreiens Neymars nach der Verletzung klug vorrausgeahnten, nicht vorhandenen Ohrlöcher stärken diese These. Aber ist ja egal. Nach dem Halbfinal-Duell mit Deutschland wird er wir zig andere Brasilianer auch nach kräftigem Koma-Saufgelagere an die Copa Cabana gespült. Im Angesicht seiner weiblichen Begleitung taufe ich ihn jedoch "super-herói brasileiro com a senhorita pessoas de luto".

Risk everything

Turbulence: Sie kämpften, sie rannten, sie sprangen. Zum Glück bissen sie nicht. Keine andere Mannschaft präsentierte das Motto eines namhaften Sportwarenherstellers so sehr wie die Algerier. Angepeitscht von den Anhängern, die bis zur letzten Sekunde des Spiels grölten, schrien und sangen. Doch es reichte nicht ganz, Algerien musste sich bekanntlich 2:1 geschlagen geben. Die Spieler sackten in sich zusammen, erschöpft und enttäuscht, obwohl sie gerade im Viertelfinale gegen einen der größten Titelfavoriten denkbar knapp ausgeschieden sind. Now or never, um einen anderen Hersteller dienlicher Sportartikel zu zitieren, so spielten sie. Auch die algerischen Fans wussten nicht so recht, ob sie sich freuen oder trauern sollten. Mit der Gewissheit, dass die Franzosen gegen Deutschland spielerisch deutlich schlechter ausscheiden würden, hätte der Abend noch etwas fröhlicher verlaufen können. Doch so wurde überall diskutiert, in den Bars oder im Stadion, am Ende gab es jedoch nur einen Schluss: Algerien hat klasse gekämpft, leider sind sie ganz knapp ausgeschieden. Da hat auch WM-Orakel Horst, ein Kollege aus dem Tierreich, nicht geholfen. Das Schaf hatte nämlich auf Algerien geschissen. Also, um das jetzt nicht falsch zu verstehen, Horst hatte die Auswahl, auf welchem Feld er sein Geschäft machen will, und das war halt das mit der algerischen Flagge. Damit hatte er Algerien als Weltmeister 2014 auserkoren. Knapp daneben ist auch vorbei. Während sich die Stimmung der Fans und Spieler, die sich liebend gerne zu Per Mertesacker in die Eistonne gesellt hätten, langsam wieder aufheiterte, lief ein Spieler schon direkt nach dem Abpfiff mit einem Lächeln über den Platz. Auch wenn es nicht deutlich sichtbar war, innerlich freute sich der einzige algerische Torschütze Djabou. Gab es etwa eine besondere Prämie für die Torschützen? Über die hätte er sich nämlich nicht persönlich freuen können, denn die erspielten Prämien, circa 9 Millionen US-Dollar, spendete die Mannschaft in das Gaza-Gebiet. An der Stelle einmal großen Respekt an diese Geste, das hätte nicht jeder gemacht. Doch Abdelmoumene Djabou freute sich auf noch etwas anderes. Keine offizielle Prämie, keine Ehrung, keinen Titel. Er freute sich über einen neuen Porsche Cayenne. Ein algerischer Geschäftsmann hatte dem Spieler, der gegen Deutschland ein Tor schießt, einen Porsche versprochen. Ein kleiner Motivationsschub dürfte es schon gewesen sein...

Wir bedanken uns für's Lesen und freuen uns über Bewertungen, Kommentare und konstruktive Kritik!

Anmerkung: Nach Start der WM erscheint alle fünf Tage eine neue Ausgabe der Ninharias Brasileiros!

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