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Von: NickyNail
11.03.2014 | 4228 Aufrufe | 2 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Eine Lösung für zwei Probleme
Der Fall des umgekehrten Philipp L.
Aus einem Überangebot im zentralen Mittelfeld, machen wir eine Problemlösung auf der Außenverteidigerposition.

Der Fall des umgekehrten Philipp L.

Stellen wir uns mal für einen Moment eine Welt vor, in der Sami Khedira wieder komplett ins Mannschaftstraining eingestiegen, bei Vollbesitz seiner Kräfte und rundum belastbar ist. Eine Welt, in der Ilkay Gündogan seine mysteriöse Wirbel-Rücken-Nerv-Drecks-Kacks-Mist-Geschichte hinter sich gelassen hat und grünes Licht für die WM gegeben hat. Eine Welt, in der Mesut Özil seine Formkrise überwunden hat und wieder an die Leistungen aus dem Goldenen Oktober anknüpft. Eine Welt, in der nicht mehr öffentlich über Bastian Schweinsteigers Belastbarkeit diskutiert wird, weil er durch konstante Leistungen in den letzten Wochen überzeugt hat. Eine Welt, in der Toni Kroos die schwachen Momentaufnahmen aus den Spielen gegen Chile und Wolfsburg vergessen gemacht hat, und durchweg auf einem Niveau spielt, das nahe an das seiner Glanzleistungen gegen Arsenal und Schalke kommt.

Noch ist das Zukunftsgelaber, doch in ein paar Wochen könnte das mit etwas Glück schon der Fall sein. Keiner weiß genau, was hinter dem Mysterium um Ilkay Gündogans Verletzung steckt, doch seine Konzentration in der Genesung wird längst auf die WM ausgerichtet sein. Sami Khedira arbeitet wie verrückt in Donaustauf am Comeback, wie er im langweiligsten ZDF-Sportstudio aller Zeiten lang und breit und oft versichert hat (was denkt sich das Zweite Deutsche Fernsehen eigentlich dieses, Milchgesicht das SPORTSTUDIO moderieren zu lassen und wieso kommt Sami Khedira zum Interview, wenn er sowieso nichts sagen möchte egal, anderes Thema). Jogi Löw hat längst ebenfalls versichert, für Sami Khedira eine Ausnahme im ich brauche nur 100% belastbare Spieler für Brasilien-Credo zu machen. Dass ein fitter Khedira bei Löw gesetzt ist, sollte nicht erst seit Khediras Glanz-EM 2012 klar sein.

Arsene Wenger wird Mesut Özil bis zur WM wieder auf sein Niveau bringen. Der FA-Cup-Auftritt am Wochenende war ein erster Schritt in die richtige Richtung und um Schweini und Toni müssen wir uns von allen glaube ich am wenigsten Sorgen machen.

Lassen wir Philipp Lahm mal für einen Moment raus und geben wir zu, dass die Bender-Zwillinge zwar tolle Kämpfer und hochklassige Bundesligaspieler sind, sie aber die Ansprüche, die Jogi Löw an seine zentralen Mittelfeldspieler stellt, nicht erfüllen und auch Simon Rolfes trotz all seiner Träume, Hoffnungen, usw. (was hat der eigentlich geraucht???) keine Rolle spielen wird (weder für die Startelf, noch für den Kader und auf lange Sicht auch nicht in Leverkusen), so bleiben also die oben genannten fünf für wohl drei Startelfpositionen im variablen zentralen Mittelfeld der deutschen Nationalmannschaft. Ein Luxusproblem, welches in der Form im zentralen Mittelfeld aktuell wohl nur die Spanier haben.

Selbst, wenn wir für den Fall des Ilkay Gündogan pessimistisch sind, wird es voraussichtlich einen der glorreichen vier (Kroos, Schweini, Özil und Khedira) treffen, auf der Bank Platz zu nehmen.

Doch ich habe eine Lösung für dieses Problem. Eine Lösung, die Jogi Löw niemals annehmen wird und vermutlich hat er noch nicht mal drüber nachgedacht und wird es auch nicht tun. Doch warum eigentlich nicht?

Wenn Pep Guardiola aus dem Außenverteidiger Philipp Lahm, weil das so ein super super super super super Spieler, der einfach unglaublich unglaublich und außerdem noch der intelligenteste Spieler, den Pep je trainiert hat, ist, einen zentralen Mittelfeldspieler machen kann, wieso kann Jogi Löw, denn dann aus Bastian Schweinsteiger keinen Außenverteidiger machen?

Wie ich schon in meinem Blog einfach mal die Luft anhalten argumentiert habe, halte ich von der dortmundischen Außenverteidigerproblemslösung Kevin Großkreutz (https://www.youtube.com/watch?v=ep_3iUWas6c) und Marcel Schmelzer ungefähr soviel wie von einer Winterolympiade in Sochi und einer Fußball-WM in Kuwait. Wohl gemerkt gilt das nur für die deutsche Nationalmannschaft, nicht für Dortmund. Für den Pressing-Gegenpressing-Vollgasfußball-Stil des BVB können beide gerne gute Außenverteidiger sein. Die Anforderungen in der Nationalmannschaft sind etwas anders. Außenverteidiger müssen auch unter Druck gute spielerische Lösungen finden und sind hinten häufiger im 1 gegen 1 auf sich alleine gestellt, weil unsere Außenmittelfeldspieler nicht in Kloppo-Laufwunder-Manier nach hinten eilen, sondern sich meist gedanklich schon wieder auf die nächste Offensivaktion vorbereiten. Daher sollte der zweifellos beste Außenverteidiger der Welt Philipp Lahm auch bei der WM 2014 wieder hinten spielen und wenn er nur rechts will und nicht links, dann darf das der Captain entscheiden.

Bleibt also wie seit gefühlten 138.000 Jahren das Problem, wie wir die zweite Außenverteidigerposition bekleiden (an der Stelle großes Lob an die DFB-Nachwuchsarbeit, dass sie dieses Problem der fehlenden Außenverteidiger frühzeitig angegangen hat und einen starken Außenverteidiger nach dem anderen aus den U-Mannschaften nach oben geführt hat Achtung, Ironie! - Ist ja doch eigentlich ein schlechter Witz, dass die Marcel Schäfers, Dennis Aogos, Andreas Becks und co. so zu unerklärlichen Nationalmannschaftseinsätzen kamen). Schauen wir also mal auf die möglichen Besetzungen (unter der Annahme, dass Philipp Lahm hinten rechts spielt, weil hinten links will er nicht).

Möglichkeit 1: Marcel Schmelzer. Sicherlich der aussichtsreichste Kandidat. Macht seine Sache in Dortmund seit Jahren grundsolide, diese Saison, auch Verletzungen geschuldet, etwas schwächer als die drei Jahre zuvor. Hat inzwischen reichlich internationale Erfahrung gesammelt, in seinen bisherigen 16 Nationalmannschafseinsätzen allerdings selten geglänzt und oft Schwächen aufgezeigt. Vor allem im Passspiel nach vorne, allerdings auch im defensiv-taktischen Bereich, was die Abstimmung mit den beiden Innenverteidigern angeht. Kann seine Stärken im Zweikampf und sein Tempo nach vorne nicht so ausspielen, wie im Verein. Das liegt auch an der fehlenden Abstimmung mit und der fehlenden Unterstützung von seinen Vorderleuten. Egal, ob das Poldi, Götze oder Schürrle war, selten bekam Schmelzer die nötige Hilfe, die er von Reus vom BVB gewohnt war. Mein Vorschlag wäre: wenn mit Schmelzer, dann auch mit Reus vor ihm. Wie wichtig eine gute Abstimmung zwischen Außenverteidiger und Außenmittelfeldspieler sein kann, haben Lahm und Robben bei Bayern lange bewiesen und vor allem Alaba und Ribery spielen es beim Rekordmeister par excellence. Dass Schmelzers Stand bei Löw gerade nicht wirklich gut ist, hat sich am vergangenen Mittwoch gegen Chile auch darin gezeigt, dass ihm der andere Marcel(l), der Jansen, in der Startelf vorgezogen wurde. Ein Warn- und hoffentlich auch ein Weckruf.

So wären wir wohl schon bei Alternative 2 angekommen: Marcell Jansen. Neuerdings wieder (!) verletzt, beim HSV sicher einer der besseren, aber selten auffällig. Immer sehr bemüht und mit viel Elan, aber auch sehr Fehler behaftet. Defensiv schwächer als offensiv. Durch die Verletzung in dieser Phase dürften seine Chancen nicht gestiegen sein. Spielte die ersten 25 Minuten bis zu seiner Auswechslung gegen Chile erschreckend nervös und schwach. Es darf bezweifelt werden, ob ein Hamburger die Lösung unserer Abwehrprobleme darstellen sollte.

Alternative 3: Zwar kein Linksfuß, kann aber alles spielen: Kevin Großkreutz. Spielt Lahm rechts, könnte er links zum Einsatz kommen. Spielt eine gute Saison in Dortmund, seine Energie und der Einsatzwille sowie seine Polyvalenz sind seine größten Pluspunkte. Doch wie auch für Schmelzer gilt, eigentlich technisch zu limitiert für die Anforderungen in der Nationalmannschaft. Flanken mit links sind wohl eher wenige (gute) zu erwarten.

Alternative 4: Dreierkette. Wenn wir keine Außenverteidiger haben, spielen wir einfach ohne. Haben wir Ende 2011mal gegen die Ukraine getestet. Ging beim 3:3 fulminant in die Hose, selten einen größeren Abwehrhühnerhaufen in der Nationalmannschaft gesehen wobei doch in letzter Zeit öfters Dreierkette kann Italien, Florenz oder Neapel, eine Lösung für die WM ist es wohl nicht. Wäre die Zeit um es einzustudieren wohl auch zu kurz.

Alternative 5: Hat man zu viele gute Innenverteidiger, stellt man einfach einen nach außen, vor allem wenn man dort keinen hat. Jerome Boateng oder Benedikt Höwedes wären Alternativen, beide haben es auch schon gespielt, Boateng sogar bei großen Turnieren. Für Jerome Boateng gilt wohl, dass er in der Innenverteidigung gesetzt ist. Für Höwedes dürfte es kein Vorbeikommen an Mertesacker oder Hummels geben, könnte daher auf außen spielen. Hat das beim 2:1-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Frankreich und in der Quali gegen Österreich sogar auf links solide gemacht. Keine 1A-Lösung, aber eine Möglichkeit.

Über Dennis Aogo und Heiko Westermann müssen wir an dieser Stelle wohl nicht reden. Leider auch nicht über Holger Badstuber. Doch Lars Bender sollte nochmal erwähnt werden, der seine Sache bei der EM-2012 nicht sensationell, aber doch solide und zufriedenstellend gemacht hat. Der gelernte zentrale Mittelfeldspieler wurde zum Rechtsverteidiger umgeschult innerhalb einer (!) Turniervorbereitung. Auch für Bender gilt, ein bisschen mehr fußballerische Klasse wäre doch wünschenswert und der linke Fuß wohl nicht ausreichend gut, doch wird an seinem Fall deutlich, welche Möglichkeit Jogi Löw noch bleibt.

Bastian Schweinsteiger ist ein hoch intelligenter Spieler, international erfahren, angesehen, gefürchtet (im Gegensatz zu Schmelzer, Jansen, Höwedes). Er ist stark am Ball, sicher und schnell im Passspiel, kurzum ein technisch sehr guter Spieler da wird mir jeder zustimmen. Hat auf der sogenannten 6er Position reichlich an seiner Defensivarbeit geschraubt und gilt als unangenehmer Gegenspieler. Hat sehr gute Zweikampfwerte und bringt im Gegensatz zu seinen Profianfängen inzwischen auch gute Flanken in den Strafraum. Er ist zwar Rechtsfuß, doch kommt er von den oben genannten Kandidaten der Beidfüßigkeit noch am nächsten. Könnte mit Lahm und Boateng ein Bayern-Triumvirat in der Viererkette bilden vor Bayern-Keeper Neuer und möglicherweise hinter Bayern-Star Götze. Kann in Lahm-Costa-Rica-2006-Manier in die Mitte ziehen und so zum Torabschluss kommen. Wer erinnert sich nicht ans Spiel um Platz 3 ebenfalls 2006 gegen Portugal (https://www.youtube.com/watch?v=bzjXymYYJBQ). Wie oben schon angedeutet, hat Schweinsteiger auch das internationale Standing, dass ein Weltklasse-Außendribbler vielleicht das eine mal zu viel nachdenkt, wenn er auf den Außenverteidiger Schweini aufläuft. Wer sich erinnert, ganz zu Beginnen seiner Profizeit hat Schweini die Außenverteidigerposition sogar ein paar mal bekleiden müssen.

Eine mögliche WM-Aufstellung könnte dann so aussehen:

Neuer

Lahm Boateng Hummels Schweinsteiger

Khedira

Müller Kroos Özil Götze

Klose

Die Chefzange auf den Außenverteidigerpositionen mit Philipp und Bastian gibt dann unserer Innenverteidigung zusätzlichen Halt, Sami dirigiert das Mittelfeld und vorne ist ein bis zur WM traditionell top fitter Miroslav Klose der Chef. Klar ist, wenn Sami und Ilkay ausfallen, spielt Schweini den defensiven Part im Mittelfeld und hinten links kommt dann Schmelzer oder Höwedes zum Einsatz.

Jogi, denk mal drüber nach! Schweini hinten links funktioniert bei FIFA und bei PES, warum nicht auch in der Nationalmannschaft?!?

KOMMENTARE
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iloveRobben
13.03.2014 | 14:12 Uhr
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13.03.2014 | 14:12 Uhr
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Prinzipiell gute Idee, gibt da glaub nur ein Problem: Schweinsteiger ist zu langsam für einen AV.
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OMS
13.03.2014 | 15:15 Uhr
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OMS : 
13.03.2014 | 15:15 Uhr
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OMS : 
Solche Gedanken habe ich mir auch schon gemacht und fände es sehr interessant das mal zu testen. Ich sehe allerdings auch die Geschwindigkeitsdefizite bei Schweinsteiger und würde dementsprechend Gündogan bevorzugen.

Was mich auch mal interessieren würde, wäre Podolski als LV. Aufsteigende Form, sehr Turnier-erfahren (d.h. keine Nervositätsfehler wie z.B. bei Schmelle oder Jansen), internationales Standing, bombenstarker linker Fuß und angesichts der Defensiv-Qualitäten der deutschen Winger sticht er sogar noch heraus wie ich finde. Zudem kommt er, wie man vorgestern gegen Bayern und davor im Länderspiel noch mal gesehen hat, sehr stark über seinen Willen, dazu eine ordentliche körperliche Komponente.
Nur bei manschaftstaktischen Feinheiten (Abseitsfalle) hätte ich bei ihm ein schlechtes Gefühl.
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