Bekommt CM Punk endlich seine Rache?

SID
CM Punk trifft auf seinen ehemaligen Mentor Paul Heyman und Curtis Axel
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CM Punk vs. Intercontinental Champion Curtis Axel & Paul Heyman (Handicap Elimination Match)

Hinselmann: Selten gibt es Storylines, in denen man so sehr darauf hofft, dass der Gute den Bösen endlich in die Finger bekommt. Ich bin bei CM Punk-Geschichten grundsätzlich sehr marklastig, doch durch die Folter von Heyman bei Raw vor ein paar Wochen bin ich nun vollkommen in den Markmodus versunken. In meinen Augen kann man die Situation von Heyman/Punk tatsächlich ein wenig mit Austin/McMahon vergleichen. Jeder wartet nur darauf, dass CM endlich an seine Vaterfigur herankommt. Trotz des Ausscheidens von Brock verlor die Fehde durch die perfekte Konstellation Heyman - Punk in keiner Weise an Brisanz oder wurde langweilig. Einzig und allein fehlt es Heyman leider an geeignetem Material, welches er gegen Punk antreten lassen kann. Curtis Axel ist einfach viel zu weit weg vom Niveau des "Best in the World". Das Match wird sicherlich kein Wrestlingspektakel, aber es wird eine ganze Menge an Spannung aufbieten können. Die Frage, die über allem steht, ist, ob Heyman endlich auf die Mütze bekommt? Mein Tipp lautet Nein. Axel & Heyman gewinnen das Match. Axel wird eliminiert werden, bevor der Referee ausgeknockt wird und dann präsentiert man entweder einen neuen Heyman Guy, der seinem Boss zur Hilfe eilt, oder Axel greift nochmal ein. Am Ende wird Heyman Punk pinnen.

Kneisel: Aber Marcus, du im CM-Mark-Modus - NEEEIN! Auf keinen... okay, ein wenig vielleicht. Immerhin bist du markig genug, um die menschgewordene Grumpy Cat allen Ernstes als den "Guten" zu bezeichnen. Als Punk-Fan (ohne -atiker am Ende) muss ich zugeben, dass die Storyline neben der Corporation/Bryan-Fehde für mich schon an Brisanz verloren hat. Jede Woche verkloppt Punk den farblosen McGillyCurtis und bekommt Paul anschließend wieder nicht zu fassen. Die Promos, insbesondere von Heyman, sind hingegen immer stark. Das Match begeistert mich leider trotzdem nur bedingt, da Axel gegenüber Punk komplett chancenlos und fast lächerlich wirkt. Man hat es in den letzten Wochen versäumt, ihn im Rahmen der 2 vs. 1-Konstellation zumindest etwas gefährlicher darzustellen. Klar ist, dass er bei Night of Champions ausscheiden und CM endlich Heyman gegenüber stehen wird. Ebenso klar ist, dass Axel wieder eingreifen wird, doch ohne zusätzlichen neuen Heyman Guy (oder Girl?) tippe ich trotzdem auf CM Punk, der so mit seinem Ziehvater abrechnet und sich anschließend in die Hauptstoryline einmischt. Angesichts der Abwesenheit von Brock Lesnar würde mir persönlich auch eine Kooperation zwischen Triple H & Co. und Heyman gut gefallen.

WWE Champion Randy Orton vs. Daniel Bryan

Kneisel: Was für eine großartige Storyline! Zwar geht Randy neben Triple Hs gewaltigem Ego teilweise etwas zu sehr unter, doch der Turn der Viper, die neue Corporation mit HHH als Anführer und dem Shield als Schlägertrupp sowie Bryans endgültiger Push zum ultimativen Underdog und unumstrittenen Fanliebling wurden seit dem SummerSlam konsequent fortgesetzt. Entsprechend heiß bin ich auf dieses Match, das Bryan/Cena hoffentlich nicht sonderlich nachstehen wird. Zwar wird das Spannungselement noch weniger vorhanden sein, da Randy Orton den WWE-Titel garantiert behält, doch das ist nebensächlich, da hier ohnehin die Weiterentwicklung der Storyline im Vordergrund steht. Orton wird entweder durch Eingreifen Hunters bzw. des Shield unfair gewinnen, oder er wird disqualifiziert. Auf diese Weise steigert man die Heat auf die Corporation ebenso weiter wie die Liebe zu Daniel - falls das überhaupt noch möglich sein sollte. Über kurz oder lang wird das Goatface sich den Titel definitiv zurückholen, kommenden Sonntag wird es allerdings noch nicht so weit sein. Rechnest du mit dem Titelwechsel, Marcus?

Hinselmann: Nein. Ich sehe das Szenario genau wie du. Es macht einfach richtig Spaß, sich das Ganze anzuschauen und Randy, Triple H und insbesondere Stephanie McMahon zu hassen. Die WWE macht so unfassbar viel richtig, dass es schon fast beängstigend ist.

Das einzige Manko habe ich schon im US Titel-Match angesprochen und es heißt Big Show. Es erscheint schon als sicher, dass er bald der Mann sein wird, der Bryan zu Hilfe eilt, obwohl der Spot Cody, Dolph etc. gehören sollte. Aber davon abgesehen macht es einfach richtig Spaß, Hunters wöchentlichen Terror anzusehen. Die Atmosphäre ist speziell und man hat das Gefühl, dass seit langer Zeit wieder etwas richtig Großes in der WWE passiert und dafür muss man sich bei HHH bedanken. Mag sein, dass er ein großes Ego hat, das darf er bei solch einer wichtigen Storyline aber auch gerne haben. Der Ausgang des Matches scheint schon festzustehen und das ist auch gut so. Würde Bryan den Titel jetzt schon gewinnen, wäre die ganze aufgebaute Stärke des Teams um Hunter weg und Orton als Nummer 1-Heel erledigt. Es kann hier nur einen uncleanen Randy Orton Sieg geben. Die Viper als Heel ist einfach eine ganz große Freude und definitiv "what's best for business".

Fazit

Hinselmann: Seit dem Summer Slam hat sich einiges getan in der WWE. Zuerst muss man anmerken, dass durch die Abwesenheit von John Cena die ganzen Storys frischer erscheinen. Dies soll kein blindes Cena "Gehate" sein, sondern passiert einfach, weil die WWE nun auf frisches Blut im Main Event angewiesen ist. Bis hierhin werden die drei interessantesten Storylines sinnvoll fortgeführt und sorgen für große Spannung. Doch für Heyman/Punk, HHH&Orton/Bryan und die Divas wird Night of Champions wohl nur eine Zwischenstation sein. Jedoch ist das definitiv nichts Schlechtes, da in meinen Augen der Zenit in den Fehden bisher noch nicht in Sicht ist. Neben diesen drei Schmankerln wird sich sicherlich das meiste um den Terror von HHH drehen und da passt der Showstealer-Kandidat des Abends zwischen Ambrose und Ziggler perfekt ins Bild. Diese vier Highlights reichen schon aus, damit ich eine massive Vorfreude auf den PPV habe. Es wäre jedoch vermessen, die Messlatte auf Summer Slam-Höhe zu legen, denn dann wäre eine Enttäuschung vorprogrammiert. Es wird wohl noch Last-Minute-Addons für die Card geben, die aber, genau wie das Tag Team- und das World Heavweight-Titel-Match, nur schmückendes Beiwerk und belanglos sind. Im Endeffekt kann man aber nichts anderes tun, als der WWE für das astreine Entertainment derzeit zu danken und zu hoffen, dass wir dies noch möglichst lange so weitererleben dürfen.

Kneisel: Wie du schon richtig anmerkst, sollte man hier keinen Kracher vom Kaliber des SummerSlam erwarten, denn das kann und muss Night of Champions gar nicht leisten. Sonntagnacht wird nicht die In-Ring-Action im Vordergrund stehen, sondern die Weiterführung der bärenstarken Storylines. Dabei wird die Corporation vs. Bryan-Geschichte natürlich klar dominieren und mit Sicherheit in diversen Interview- und Backstage-Segmenten zusätzlich angeheizt werden. Welches As hat Triple H für den Main Event im Ärmel, was macht Big Show und wer schlägt sich auf die Seite von Daniel? Die Storyline hat enormes Potential und dieser PPV ist perfekt geeignet, dieses weiter auszureizen. Mit Sicherheit wird auch noch der ein oder andere Filler hinzukommen, doch seien wir ehrlich: Miz vs. Fandango hat bei Night of CHAMPIONS eigentlich nichts verloren und muss dementsprechend auch nicht vorab angekündigt werden. Viel spannender finde ich die Fragen, was man mit Ryback und den Wyatts macht, ob Damien Sandow eincasht und wir vielleicht sogar ein Debüt erleben. Das Handicap Match (neuer Heyman Guy/Girl) sowie das Tag Team-Match, in dem man theoretisch die neu verpackten Primo & Epico aka Los Matadores einbauen könnte, bieten sich dafür an. Was auch passieren mag, eines ist jetzt schon sicher: Sonntagnacht hat die WWE die Chance, ihr aktuell unglaublich starkes Produkt auf die nächste Stufe zu heben. Ich bin optimistisch, dass ihr das gelingt und freue mich auf eine spannende und äußerst unterhaltsame Nacht.

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