"Ich fühle mich als Repräsentant für Europa"

Von Interview: Maurice Kneisel
BÄM! United States-Champion Antonio Cesaro zu Besuch in der Kölner LanxessArena
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SPOX: Wieso stehen Indy-Wrestler wie Du, Daniel Bryan oder CM Punk aktuell bei der WWE so hoch im Kurs? Was hat sich geändert?

Cesaro: Ich denke nicht unbedingt, dass sich viel geändert hat. Als Leute wie CM Punk oder Daniel Bryan zur WWE gekommen sind, haben sie sich eigentlich gleich von Anfang an durchgesetzt oder es war zumindest so, dass die Leute gleich erkannt haben, dass sie Talent haben. Wenn man so lange wrestlet, so viel Erfahrung sammelt und dann zur WWE kommt, hat man einen Vorteil, weil man manche Situationen schon kennt und weiß, wie man reagieren muss. Man hat den Vorteil der Erfahrung und das hilft ungemein, wie man jetzt auch an den Indy-Leuten sieht, die im Moment erfolgreich sind.

SPOX: Denkst Du, Du hättest vor zehn Jahren auch schon den Erfolg gehabt, den Du jetzt hast?

Cesaro: Nein, auf keinen Fall!

SPOX: Musstest Du trotz Deiner langjährigen Erfahrung Deinen Stil stark verändern, als Du zur WWE kamst?

Cesaro: Man lernt immer dazu und in der WWE gibt es einen anderen Stil. Aber ich versuche trotzdem, meinem Stil treu zu bleiben, denn das macht mich anders, das macht mich speziell und das will ich auch nie verlieren. Wir haben eben von Erfahrung gesprochen - ich habe diese Erfahrungen im Laufe meiner Jahre im Independent Wrestling gesammelt. Sie nun aus dem Fenster zu schmeißen, wäre Schwachsinn.

SPOX: Du bringt auch immer wieder altbekannte Moves ein, die man in der WWE selten sieht. Neulich hast Du beispielsweise The Miz mit dem Giant Swing ein paar Mal in die Barrikade gehämmert.

Cesaro: (lacht) Ich denke eben, das macht das Ganze so interessant. Ich hatte immer ein Moveset, das komplett anders war als das von anderen Leuten. Das habe ich mir über die letzten zehn Jahre und dank der Erfahrung aus verschiedenen Ländern angeeignet. Wie wir vorhin schon gesagt haben: Gewisse Leute stagnieren halt, aber ich versuche, in irgendeiner Weise immer etwas Neues oder Spezielles in meine Matches einzubauen.

SPOX: Planst Du, in der WWE Deinen eigenen Rekord von 100 Runden beim Giant Swing zu knacken?

Cesaro: Mir war so übel nach den 100 Runden gegen Grizzly Redwood (lacht). Ich weiß nicht, vielleicht.

SPOX: Apropos populäre Szenen von Dir bei YouTube - hast Du schon einer WWE-Ringtreppe einen European Uppercut verpasst?

Cesaro: Nein, aber ich habe schon viele getreten (lacht).

SPOX: Du hast eben Deine Regentschaft als US-Champion angesprochen - hilft der Titel Dir mehr, oder Du dem Titel?

Cesaro: Ich würde sagen, es ist eine sehr ausgeglichene Koalition. Der US-Titel hat mir am Anfang geholfen, als die Leute schockiert darüber waren, dass ich ihn gewonnen habe. Im Laufe der Zeit habe ich dem US-Titel dann geholfen, weil die Leute ihn jetzt ernster nehmen. Ich halte ihn mittlerweile schon über 200 Tage und das ist nicht nur heiße Luft (lacht).

SPOX: Wie ist es für Dich, nach all den Jahren nun als großer Name im Business nach Deutschland oder in die Schweiz zurück zu kehren?

Cesaro: Es ist unglaublich. Vor allem, wenn ich jetzt nach Deutschland zurück kehre, ist es immer lustig. Wenn ich früher hierher gereist bin, musste ich am Flughafen erst mal eine halbe Stunde warten und dann ging es zu Fünft zur Show. Jetzt ist es halt schon ein bisschen anders, man übernachtet in schönen Hotels und so weiter. Es ist einfach unglaublich, als WWE-Superstar - also gewissermaßen auf dem höchsten Level - dahin zurück zu kehren, wo man angefangen hat.

SPOX: Wie wirst Du heute in Deiner Heimat wahrgenommen?

Cesaro: Wir waren letzten November in Zürich und es war ein riesen Heimspiel für mich (lacht). Es ist eben auch nichts Alltägliches, dass man mit der größten Wrestling-Liga der Welt zurück kehrt und die Leute wieder sieht, die einen damals schräg angeguckt und als verrückt abgestempelt haben. Das ist ein wunderschönes Gefühl.

SPOX: Es ist für Dich ja sicher auch ungewohnt, mal so richtig angefeuert zu werden, oder?

Cesaro: (lacht) Ja, auf jeden Fall! Deswegen habe ich mich unglaublich gefreut, in die Schweiz zurück zu kehren und eines meiner Ziele ist auch, in Deutschland für die WWE anzutreten.

SPOX: Sehen wir Dich dann auch bald mal hier in der Gegend?

Cesaro: Hoffentlich am 28. April hier in Köln oder am 27. in Mannheim. Es wäre schon super, quasi wieder dahin zurück zu kommen, wo ich angefangen habe. Das würde mir sehr viel bedeuten.

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