Der Bears-Rookie Williams spielt gegen die Jaguars groß auf. Deren Head Coach muss langsam um seinen Job bangen. San Francisco gewinnt das Thursday Night Game, muss nach komfortabler Führung aber doch noch zittern.
Teams mit Bye Week: Chiefs, Rams, Dolphins, Vikings
Archiv der NFL-Legendenserie: Die besten Spieler aller Zeiten.
Dallas Cowboys (3-2) - Detroit Lions (3-1) 9:47 BOXSCORE
- Amon-Ra St. Brown hat den Detroit Lions zu einem Kantersieg verholfen. Der deutsch-amerikanische Wide Receiver erzielte beim klaren 47:9 bei den Dallas Cowboys kurz vor Schluss seinen dritten Touchdown in dieser Saison. Insgesamt fing der 24-Jährige vier Pässe für einen Raumgewinn von 37 Yards.
- "Genau das war unsere Aufgabe: Nach Dallas fahren und das Ding gewinnen", sagte St. Brown, der vier Sekunden vor Ende einen Pass über vier Yards von Quarterback Jared Goff fing. Für die Lions war es der vierte Sieg im fünften Spiel.
- Der klare Sieg sorgte zudem für Einträge in den Geschichtsbüchern: Mehr Punkte in einem Auswärtsspiel hatte Detroit nur im Jahr 1952 (52 Zähler) erzielt. Zudem gelangen den Lions erstmals sei 1962 in zwei aufeinander folgenden Begegnungen mehr als 40 Punkte.
- Detroit bezahlte den Sieg aber teuer: Defensive End Aidan Hutchinson, der bislang die NFL-Liste mit den meisten Sacks anführt, brach sich bei einem Zusammenstoß mit Dallas-Quarterback Dak Prescott das linke Schienbein. "Er wird lange ausfallen", sagte Lions-Trainer Dan Campbell.
Freitag, 11. Oktober, 2.15 Uhr
Seattle Seahawks (3-3) - San Francisco 49ers (3-3) 24:36 BOXSCORE
- Sechster Sieg in Folge für die Niners gegen den Division-Rivalen aus Seattle - und ein absolutes Must-Win-Game für das Team von Head Coach Kyle Shanahan. Dabei lief in Halbzeit eins alles nach Plan: Seahawks-QB Geno Smith (30/52, 312 YDS, TD 2 INT) wurde direkt im ersten Drive gepickt, danach zwang man die Hausherren zu drei Punts und griff sich zwischendurch auch noch einen Fumble beim Kickoff-Return. Weil die Niners aber ihrerseits mal wieder in der Redzone schwächelten, schrieb man außer einem 76-Yard-TD von Deebo Samuel in der ersten Hälfte nur drei Field Goals an.
- Als San Francisco direkt mit einem TD in die zweite Hälfte startete, schien beim Stand von 23:3 eigentlich schon alles gelaufen - aber mit einem Kickoff-Return-TD über 97 Yards von Laviska Shenault war plötzlich wieder Leben in der Bude - und die Niners wackelten: Schneller Punt und ein Seattle-TD, nur noch 23:17. Dazu häuften sich erneut die Verletzungen beim Super-Bowl-Teilnehmer der letzten Saison: Safety Malik Mustapha und Running Back Jordan Mason mussten raus, kurz vor Spielende bekam der gerade neu verpflichtete Kicker Matthew Wright auch noch einen an der Schulter ab.
- Nachdem Seahawks-TD mussten die Niners erneut punten, doch weil ein Spieler in den Returner reingeblockt wurde und dieser den Ball so nicht fangen konnte - ihn aber mit dem Finger berührt hatte! - hätte es Ballbesitz für San Fran in der gegnerischen Red Zone geben müssen. Hatte von den Refs aber niemand gesehen, und selbst eine Challenge von Shanahan blieb erfolglos. Das blieb dann aber folgenlos, weil die 49ers aus dem zweiten Pick von Smith einen Touchdown machten und kurz vor Ende nochmal scorten. So kam Seattle nicht mehr entscheidend ran.
- Trotz Masons Verletzung legten die Gäste im Laufspiel mehrere Big Plays hin und kamen so auf 228 Rushing Yards (6,9/Carry). Seattle war in dieser Hinsicht chancenlos (20 Carries für 52 YDS). Weil auch Brock Purdy (255 YDS, 3 TDs) keine Fehler machte, stehen die Niners nun wieder bei einer ausgeglichenen Bilanz, bevor man in Week 7 die Chiefs zum Super-Bowl-Rematch empfängt. Für Seattle war es die dritte Niederlage in Folge, nächste Woche reist man nach Atlanta.
Sonntag, 13. Oktober, 15.30 Uhr (London)
Chicago Bears (4-2) - Jacksonville Jaguars (1-5) 35:16 BOXSCORE
- Will Caleb Williams das Rennen um den Offensiv-Rookie des Jahres doch noch einmal spannend machen? Der Bears-Quarterback befindet sich weiter im Aufwind und zeigte gegen die Jaguars eine exzellente Leistung (23/29, 226 YDS). Zum ersten Mal überhaupt warf er vier Touchdown-Pässe, nur eine übermotivierte Interception muss man ihm ankreiden. Nach zwei Punts zum Spielbeginn legten die "Gastgeber" im Tottenham Hotspur Stadium los und schafften in sechs Drives gleich fünf Touchdowns. Tight End Cole Kmet und Receiver Keenan Allen fingen jeweils zwei, Running Back D'Andre Swift kam auf 91 Yards und einen TD. Wäre kurz vor Schluss nicht ein Field-Goal-Versuch geblockt worden, hätten die Bears sogar noch mehr Punkte gemacht.
- Und die Jaguars? Die machten sich das Leben mal wieder selbst schwer. Receiver Gabe Davis ließ im ersten Drive seines Teams einen Touchdown in der Endzone fallen, außerdem fumbelte Evan Engram und Trevor Lawrence warf eine Interception. Überhaupt konnte der QB mal wieder nicht überzeugen (23/35, 234 YDS, 2 TDs, INT) und die Running Backs der Jags war komplett abgemeldet (20 Carries für 68 Yards). Ganz zum Schluss durfte dann Backup-QB Mac Jones ran (ein Pass für sechs Yards).
- Jags-Head-Coach Doug Peterson muss sich immer größere Sorgen um seinen Job machen. Zwar hatte es von Besitzerseite unter der Woche noch Unterstützung gegeben, aber bislang ist die Saison eine einzige Enttäuschung. Verliert Petersons Team kommenden Sonntag in Wembley auch noch gegen die Patriots, sitzt er vielleicht gar nicht mehr im Flieger zurück nach Florida.
Sonntag, 13. Oktober, 19 Uhr
Baltimore Ravens (4-2) - Washington Commanders (4-2) 30:23 BOXSCORE
- Wer soll diese Ravens aufhalten? Vierter Sieg in Folge, auch wenn man sich gegen die aufstrebenden Commanders lange strecken musste. Aber man hat eben Lamar Jackson (323 YDS, TD, INT) und Derrick Henry (132 YDS), der in seinem sechsten Spiel für Baltimore wie immer scoren konnte, zweimal sogar. Dazu fing Receiver Zay Flowers alle neun Bälle in seine Richtung (132 YDS). Nach einem zwischenzeitlichen 10:10 setzten sich die Ravens Stück für Stück ab und schafften das entscheidende First Down, als die Commanders kurz vor Schluss hofften, den Ball noch einmal zurückzubekommen.
- Rookie-QB Jayden Daniels (269 YDS, 2 TDs) schlug sich wacker, aber wo die Commanders bislang eines der besten Teams in Sachen Laufspiel gewesen waren, ging diesmal nicht viel (18 Carries für 52 Yards). Die Ravens dagegen brachten es auf 176 Rushing Yards, und neun First Downs (Washington: 1). Außerdem ließen sich die Gäste vor der Pause auch noch ein Field Goal blocken. Zu viele Fehler, wenn man diese Ravens schlagen will, aber auch ein guter Anschauungsunterricht, wie es denn so ist gegen die richtig guten Teams.
Green Bay Packers (4-2) - Arizona Cardinals (2-4) 34:13 BOXSCORE
- Im Lambeau Field sah es lange nach einem Klassenunterschied aus: Während die Cardinals das Spiel mit vier Punts eröffneten und dabei zusammen gerade mal 34 Yards Raumgewinn verbuchen konnten, marschierten die Packers das Feld rauf und runter und führten schließlich mit 24:0. Jordan Love (258 YDS, 4 TDs, INT) bediente erfolgreich neun verschiedene Receiver, das Running Game steuerte robuste 179 Yards bei. Und man ließ sich von Kyler Murray (214 YDS, TD) auch am Boden nicht narren (7 Runs für 14 Yards).
- Dank Loves Interception verkürzten die Cards vor der Pause noch auf 10:24, machten sich nach einem weiteren Field Goal aber selbst das Leben schwer: Drei Drives in Folge endeten allesamt mit Fumbles, und die wurden allesamt von der Packers-Defense aufgenommen. Die haben übrigens weiterhin ein Kicker-Problem: Brayden Narveson verschoss einmal aus 44 Yards, schon sein fünfter Fehlschuss in diesem Jahr (keiner davon aus 50+ Yards).
- Bitter für die Cardinals: Rookie-Receiver Marvin Harrison Jr. musste die Partie aufgrund einer Gehirnerschütterung verlassen.
New England Patriots (1-5) - Houston Texans (5-1) 21:41 BOXSCORE
- Bei den Patriots durfte Rookie-Quarterback Drake Maye endlich sein Debüt geben. Der 22-Jährige erlebte direkt fast alles, was die NFL zu bieten hat: Beim Stand von 0:14 aus Sicht seines Teams warf er seine erste Interception - und tackelte den Übeltäter selbst. Nur Sekunden vor der Halbzeit warf er dann seinen ersten Touchdown, einen wunderbaren 40-Yard-Pass auf Kayshon Boutte. In Halbzeit zwei verlor er bei einem Sack auch noch den Ball zum Fumble. Alles in allem kam er auf 20/33 für 243 Yards, drei Touchdowns und zwei Picks - und zeigte genug, um den Pats-Fans Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft zu machen.
- Da sind die Texans schon, dank C.J. Stroud. Der warf Touchdown-Pässe in seinen ersten beiden Drives und auch wenn die Gäste danach etwas schlampig agierten - ein verschossenes Field Goal aus 40 Yards und eine Interception in der Endzone der Pats, wurde es nie wirklich spannend. Dafür sorgte auch das starke Running Game (196 Yards) mit Joe Mixon (102 YDS, TD), womit man den Sieg ungefährdet über die Zeit bringen konnte. Das Fehlen von Receiver-Star Nico Collins machte sich also nicht bemerkbar. Kommende Woche geht es nach Green Bay, da könnte das wieder ganz anders aussehen.
New Orleans Saints (2-4) - Tampa Bay Buccaneers (4-2) 27:51 BOXSCORE
- Was für ein Spiel! Die Zuschauer im Caesars Superdome hatten vor allem in Hälfte eins kaum Zeit zum Durchatmen: Baker Mayfield eröffnete für Tampa mit einem Touchdown-Drive, im Gegenzug brachte der für Derek Carr startende Rookie-QB Spencer Rattler einen Ball bei Chris Olave unter. Aber der Receiver wurde nicht nur mit einem Helmet-to-Helmet-Hit ausgeknockt, sondern verlor zuvor auch noch den Ball. Fumble-Return-TD, 14:0! Von einem 0:17-Rückstand nach Viertel eins ließen sich die Saints aber nicht ins Bockshorn jagen. Sie konterten ihrerseits mit 27 (!) Punkten im zweiten Viertel: Zwei Field Goals, ein Punt-Return-TD und zwei weitere Touchdowns. Mayfield (24/36, 325 YDS, 4 TDs) half mit drei Interceptions fleißig mit, auch wenn zwei eher nicht seine Schuld waren.
- So hatten die Fans schon zur Pause so viel Offense gesehen wie normal über volle 60 Minuten. Aber wo die Bucs-Defense Rattler im zweiten Durchgang abmeldete (vier Punts, zwei Interceptions), drückte die Offense weiter aufs Gaspedal. Das Running Game überragte mit 277 Yards, Chris Godwin fing elf Bälle für 125 Yards und zwei Scores. So schrieben die Bucs am Ende fast doppelt so viele Yards an wie die Saints (594:303), die ihr viertes Spiel in Serie verloren. Das 44:19 in Dallas aus Week 2 ist plötzlich sehr lange her ...
Philadelphia Eagles (3-2) - Cleveland Browns (1-5) 20:16 BOXSCORE
- Die Zahlen waren gar nicht katastrophal (16/23, 168 YDS), aber was Deshaun Watson vor allem in der ersten Hälfte an schlechten Pässen ablieferte, war teilweise wirklich übel. In einer Szene war ein Ball derart unterworfen, dass gleich zwei Gegenspieler aus der Eagles-Secondary zugreifen wollten, sich bei der eigentlich sicheren Interception gegenseitig über den Haufen rannten. Dazu blieben die Browns in Halbzeit eins komplett ohne erfolgreichen Third Down. Warum es zur Pause dennoch 10:10 stand? Weil die Eagles nach ihrer 10:0-Führung erst ein Field Goal erlaubten und dann ein eigener Kick geblockt und zum Touchdown zurückgetragen wurde.
- Den Unterschied in der zweiten Hälfte machte ein 45-Yard-TD von DeVonta Smith, der von Jalen Hurts (16/25, 264 YDS, 2 TDs) gefunden wurde und unberührt in die Endzone spazierte. Ein Spiel für Feinschmecker war das nicht, aber die Eagles werden den Sieg nach dem Motto "Mund abwischen und weiter" abhaken. Nachdem Cleveland per Field Goal auf 20:16 verkürzt hatte, ließ man die letzten vier Spielminuten in einem eigenen Drive souverän herunterlaufen.
Tennessee Titans (1-4) - Indianapolis Colts (3-3) 17:20 BOXSCORE
- Kein wirklich spektakuläres Spiel von Colts-QB Joe Flacco diesmal, der erneut den Vorzug vor Anthony Richardson bekam. Dessen Comeback rückt aber näher, als Notnagel stand er bereits bereit. Flacco eröffnete das Spiel direkt mit einem 22-Yard-Touchdown auf Josh Downs, warf aber auch eine Interception und schrieb insgesamt nur 189 Yards an. Das Running Game war mit 28 Rushes für 80 Yards ebenfalls nicht besonders gut. Hier waren die Titans deutlich besser: 146 Yards bei ebenfalls 28 Spielzügen.
- Warum die Colts dennoch gewannen? Weil Will Levis nicht einmal die 100 Passing Yards knacken konnte (16/27, 95 YDS, TD, INT). Da verschenkte sein Team mehr Yards durch Penalties (elf für 113 Yards). Die Colts mussten in ihren letzten drei Drives jeweils punten, aber Levis bekam offensiv nichts auf die Kette und warf sogar seine siebte Interception der Saison. Das 31:12 aus der letzten Woche in Miami sieht da schon wieder wie ein Strohfeuer aus.