NFL

Free Agency Tag 2 im Recap: Wettbieten um Watson spitzt sich zu

Nach den Gerüchten um Deshaun Watson und den Cleveland Browns richtete sich Baker Mayfield direkt an die Fans.
© getty

Tag 2 der Free Agency ist vorbei, und wo an Tag 1 noch große Verträge das Bild dominierten, kochte am Dienstag vor allem die Gerüchteküche. Insbesondere die Trade-Situation rund um Deshaun Watson wird konkreter - mit mehreren Teams auf der Zielgeraden.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

NFL Free Agency 2022 - Tag 2 im Recap

Das Wettbieten um Deshaun Watson spitzt sich zu: Nach dem ersten Tag der Free Agency hieß es, dass die Saints und die Panthers die klaren Favoriten auf einen möglichen Trade für Deshaun Watson sind; am Dienstag gesellten sich zwei weitere Teams dazu: Die Cleveland Browns haben allem Anschein nach ernsthaftes Interesse, Baker Mayfield zu ersetzen, und treffen sich mit Watson.

Und plötzlich stiegen die Atlanta Falcons aus dem Nichts in das Rennen ein. ESPN vermeldete, dass Falcons-Teambesitzer Arthur Blank ein Fan von Watson sei und dessen Karriere schon seit einer Weile verfolge; Watson stammt aus der Gegend und war einst Balljunge bei den Falcons. Und mehr noch, ESPN-Informationen zufolge soll auch Watson selbst Interesse an Atlanta haben, er habe die Franchise bereits persönlich kontaktiert.

Wichtig aus Falcons-Perspektive ebenfalls: Die zuletzt berichtete Vertragsumstrukturierung von Matt Ryan ist bis dato nicht unterzeichnet. Ryan wäre somit "nur" mit einem Dead Cap Hit in Höhe von 40 Millionen Dollar zu traden, sollte Watson kommen. Es bahnt sich eine Entscheidung spätestens am Mittwoch an, und aller Voraussicht nach wird sie zwischen diesen vier Teams fallen.

Die Tatsache, dass Watson keine strafrechtliche Verfolgung mehr droht, scheint bei den Teams in der NFL tatsächlich alle Hemmungen fallen zu lassen. Die Zivilklagen laufen derweil weiter.

Baker Mayfield schreibt offenen Brief an Browns-Fans: Während sich unter anderem die Browns um Deshaun Watson bemühen, hat der bisherige Browns-QB Baker Mayfield Redebedarf und richtete sich daher mit einem offenen Brief auf seinen Social-Kanälen an die Fans.

Der Brief im Wortlaut: "Die letzten vier Jahren waren für mich nichts anderes als lebensverändernd, seit ich meinen Namen im Draft gehört habe, um nach Cleveland zu gehen. Dies ist keine Nachricht mit einer versteckten Botschaft. Mir geht es einzig darum, der Stadt Cleveland dafür zu danken, dass sie meine Familie und mich so herzlich aufgenommen hat. Wir haben hier viele Erinnerungen gemacht und sind gemeinsam mit Euch gewachsen mit allen Höhen und Tiefen. Ich habe keine Ahnung, was als nächstes passiert, was der Grund dafür ist, warum ich durch diesen ganzen Prozess nichts gesagt habe. Ich kann nur kontrollieren, was ich kontrollieren kann - mein Vertrauen in Gottes Plan durch diesen Prozess hindurch."

Mayfield fuhr fort: "Ich habe dieser Franchise alles gegeben, was ich habe. Das habe ich immer getan, auf jeder Bühne, auf jedem Level. Und das wird sich auch nicht ändern, wo auch immer ich meinen nächsten Snap empfange. Was auch immer passieren wird, möchte ich einfach Danke sagen an die Fans, die mich wirklich wie ich bin und meine Mentalität, die so gut zu den hart arbeitenden Leuten dieser Stadt passt, aufgenommen haben."

Zum Abschluss schrieb Mayfield: "Cleveland wird immer ein Teil von Emily und meiner Story bleiben. Und wir werden immer dankbar für den Einfluss sein, den es auf unser Leben hatte und haben wird."

Was genau das nun für Mayfields Zukunft bedeutet, ist natürlich völlig offen. Doch ein Abschied aus Cleveland scheint nun wahrscheinlicher zu sein, egal ob Watson kommt oder nicht.


Aaron Rodgers unterschreibt seinen neuen Packers-Vertrag: Dass Rodgers in Green Bay bleibt, ist für sich betrachtet keine Neuigkeit - doch die Frage, unter welchen Konditionen das stattfindet, war bis dato komplett offen. Am Dienstag unterschrieb er seinen neuen Vertrag, und der hat es in sich.

Rodgers kassiert mit seinem neuen Deal über die nächsten drei Jahre 150 Millionen Dollar, bis einschließlich 2024 steht er unter Vertrag. Interessant ist der Vertrag einerseits, weil Rodgers damit als erster Spieler 50 Millionen Dollar pro Jahr kassiert - aber auch, weil der Deal gerade für die Art und Weise, wie die Packers Verträge sonst aufbauen, eine äußerst ungewöhnliche Struktur hat.

Der Deal ist so aufgebaut, dass der Cap Hit insbesondere für 2022 und 2023 im Verhältnis außergewöhnlich niedrig gehalten wird. Ein voll garantierter Roster Bonus sowie Void Jahre am Ende machen es möglich. Das aber bedeutet auch: Rodgers wird einen Dead Cap Hit jenseits der 60 Millionen Dollar hinterlassen, unabhängig davon, ob er jetzt noch zwei oder drei Jahre weitermacht.
Marcus Williams geht nach Baltimore: Der vielleicht beste Safety dieser Free Agency geht - fast wenig überraschend - nach Baltimore. Die Ravens geben Williams einen Fünfjahresvertrag über bis zu 70 Millionen Dollar, davon sind 37 Millionen garantiert. Williams war über die letzten Jahre bei den New Orleans Saints einer der konstantesten Deep Safeties in der NFL und sollte Baltimores Coverage wieder deutlich mehr Stabilität verleihen.

Randy Gregory geht nach Denver: Eigentlich war sich Gregory bereits mit den Cowboys über einen Verbleib einig - doch Berichten zufolge wollten die Cowboys in letzter Minute noch einige Details am Deal ändern. Das schmeckte Gregory nicht, und so entschied er sich stattdessen für den Deal der Denver Broncos, den er ebenfalls vorliegen hatte. In Denver soll er das Top-Edge-Target gewesen sein. Die Broncos geben Gregory einen Fünfjahresvertrag über bis zu 70 Millionen Dollar, mit Garantien in Höhe von 28 Millionen Dollar.

D.J. Chark einigt sich mit den Lions: Einer der jungen Receiver mit Upside in der diesjährigen Free Agency geht nach Detroit. Chark stimmte einem Einjahresvertrag über garantierte zehn Millionen Dollar zu, der bis zu zwölf Millionen wert sein kann. Es ist seine Gelegenheit, sich als klarer Outside-Nummer-1-Receiver in Detroit für einen neuen Deal zu empfehlen.

Marcus Maye unterschreibt bei den New Orleans Saints. Über die Vertragslaufzeit von drei Jahren erhält der Safety 28,5 Millionen Dollar, 15 Millionen davon garantiert. Maye wurde 2017 von den Jets in der zweiten Runde des Drafts ausgewählt und soll in New Orleans nun die Lücke schließen, die Marcus Williams nach seinem Abgang zu den Ravens hinterlassen hat.

Und sonst so? Die Pittsburgh Steelers haben in ihre Offensive Line investiert: Mason Cole kommt von den Vikings, zudem unterschreibt James Daniels, der für die Bears Guard und Center gespielt hat, für drei Jahre und bis zu 24 Millionen Dollar. 8,75 Millionen davon sind garantiert.

Auch die Miami Dolphins haben den dringend benötigten Neuaufbau ihrer Offensive Line angekurbelt: Ex-Cowboys-Guard Connor Williams ist sich mit den Dolphins über einen Zweijahresvertrag für bis zu 14 Millionen Dollar einig. 7,5 Millionen Dollar erhält er garantiert.

Derweil haben die Tampa Bay Buccaneers ihren Nummer-3-Receiver gefunden, Russell Gage kommt von Division-Rivale Atlanta. Der Preis: 3 Jahre, 30 Millionen Dollar, 20 Millionen garantiert. Die Bucs haben außerdem einen ihrer beiden vakanten Guard-Spots adressiert - und wie: Guard Shaq Mason kommt per Trade von den Patriots, und das für lediglich einen Fünftrunden-Pick. Die Bucs übernehmen die ausstehenden beiden Vertragsjahre über 16 Millionen Dollar.

NFL Free Agency 2022: Wie geht es weiter?

Um 21 Uhr deutscher Zeit am Mittwoch beginnt offiziell das neue Liga-Jahr. Durchaus möglich, dass es in den Stunden davor noch eine ganze Reihe an Entlassungen gibt, wenn Teams bis zum Start des neuen Liga-Jahres unter den Cap kommen müssen. Ab 21 Uhr können dann alle vereinbarten Trades und Deals offiziell gemacht und unterschrieben werden.

Und wer ist noch zu haben, während Tag 2 der Free Agency so langsam seinem Ende entgegen geht? Nach wie vor jede Menge guter Spieler - eine Auswahl:

  • Terron Armstead, OT, New Orleans Saints
  • Von Miller, Edge, Los Angeles Rams
  • Chandler Jones, Edge, Arizona Cardinals
  • Allen Robinson, WR, Chicago Bears
  • Tyrann Mathieu, S, Kansas City Chiefs
  • Jadeveon Clowney, Edge, Cleveland Browns
  • Za'Darius Smith, Edge, Green Bay Packers
  • Stephon Gilmore, CB, Carolina Panthers
  • Akiem Hicks, DT, Chicago Bears
  • Jarvis Landry, WR, Cleveland Browns
  • J.C. Tretter, OC, Cleveland Browns
  • Cordarrelle Patterson, RB, Atlanta Falcons
  • Myles Jack, LB, Jacksonville Jaguars
  • Bobby Wagner, LB, Seattle Seahawks
  • Trent Brown, OT, New England Patriots
  • Odell Beckham, WR, Los Angeles Rams
Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema