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NFL - Super Bowl LVI Head to Head: Cincinnati Bengals vs. Los Angeles Rams

Die Cincinnati Bengals treffen auf die Los Angeles Rams in Super Bowl LVI.
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Receiver/Tight Ends Bengals vs. Secondary Rams

Ja'Marr Chase, Tee Higgins, Tyler Boyd, C.J. Uzomah und Drew Sample vs. Jalen Ramsey, David Long, Darious Williams, Donte Deayon, Taylor Rapp, Nick Scott und Eric Weddle

Eines der explosivsten Matchups in diesem Super Bowl ist das Duell des Receiving Corps der Bengals gegen die Secondary der Rams. Speziell dürften sich Fans ein direktes Duell zwischen Ja'Marr Chase und Jalen Ramsey wünschen. Jedoch ist dies zumindest mal nicht über das gesamte Spiel zu erwarten. Vielmehr wird es so laufen, dass die Rams in erster Linie Zone Coverage spielen werden. Von Cover-2 bis Cover-6 dürfte alles dabei sein. Burrow ist dafür bekannt, Man Coverage zu zerstören, weshalb die Rams davon Abstand nehmen dürften, zumal Zone ohnehin ihre Stärke ist.

Speziell Chase dürfte permanent mit Safety-Hilfe "eingeklammert" werden, um die gefürchteten Big Plays zu verhindern. Es wird daher auch auf die Kreativität im Play-Calling ankommen, ihm dennoch häufig den Ball zu geben, etwa durch Screens oder Option-Routes über die Mitte oder nach außen. Ramsey wiederum sollte man hauptsächlich in der Beschattung von Slot-Receiver Tee Higgins erwarten, der Burrows zweite Option ist und der sich zu einer gefährlichen Option über die Mitte entwickelt hat. Chase und er sind es auch, die in der Regel für neue First Downs sorgen.

Spannend wird derweil, wie groß Tight End C.J. Uzomahs Rolle sein wird. Er verletzte sich vor zwei Wochen in Kansas City am Knie, soll aber laut Head Coach Zac Taylor wahrscheinlich spielen können. Doch wie viel und in welcher Verfassung ist unklar. Sollte er in guter Verfassung agieren, wäre er es, der die Safetys über die Mitte attackieren könnte - speziell wenn Eric Weddle dabei ist, der notgedrungen für die Playoffs aus dem Ruhestand geholt wurde.

Es ist jedoch auch denkbar, dass Uzomah oder eben Drew Sample gegen die mächtige Front der Rams als zusätzlicher Blocker mithelfen muss, was Burrow zwar eine Anspielstation nehmen, aber auch mehr Zeit verschaffen würde. Was die Rams in erster Linie auszeichnet, ist die Vielseitigkeit auf diesen Positionen. Die Kadertiefe ist beeindruckend und gerade auf Cornerback kann viel durchgewechselt werden je nach Matchup.

Vorteil: Rams.

Receiver/Tight Ends Rams vs. Secondary Bengals

Cooper Kupp, Odell Beckham Jr., Van Jefferson, Ben Skowronek, Kendall Blanton und Brycen Hopkins vs. Mike Hilton, Chidobe Awuzie, Eli Apple, Jessie Bates und Vonn Bell

Big Plays sind auch bei den Rams keine Seltenheit. Speziell Cooper Kupp, der als erster Receiver überhaupt in einer Saison die 2000-Receiving-Yard-Marke (inklusive Playoffs) durchbrochen hat, ist zu jeder Zeit bereit, ein explosives Play hinzulegen. Sei es durch eine Reception aus dem Lauf heraus oder eben nach dem Catch. Kupp ist kaum zu halten und extrem spielintelligent. Und da mit Odell Beckham und Van Jefferson noch zwei weitere formidable Big-Play-Optionen zur Verfügung stehen, werden die Bengals entsprechend ihrer Stärken ebenfalls hauptsächlich Zone Coverage spielen, auch wenn gerade Jessie Bates gern als Single-High-Safety eingesetzt wird.

Generell wird es darauf ankommen, die gerne genutzten Crossing Routes der Rams zu stören, was auch dadurch erschwert wird, dass mit den Tight Ends Kendall Blanton und Brycen Thompkins auch über die Mitte noch solide Pass-Optionen vorhanden sind. Ein Rückschlag für die Rams ist allerdings der Ausfall von Tight End Tyler Higbee (Knieverletzung).

Die größte Herausforderung für die Bengals bleibt es, Kupps Kreise einzudämmen. Dieser wird überall postiert werden, vor allem aber wohl im Slot sowie in Trips- und Bunch-Formationen. Gerade Slot-Corner Mike Hilton wird damit sehr variabel agieren müssen, um überhaupt mitzuhalten. Einen Safety dahinter wird er aber in jedem Fall zur Hilfe brauchen, hier ist dann in erster Linie Vonn Bell gefragt.

Alles in allem sieht dieses Matchup auf dem Papier eindeutig aus, doch die Bengals haben gegen die Chiefs durchaus gezeigt, dass sie die Kreise von ähnlich explosiven Receivern wie Tyreek Hill oder Travis Kelce auch stören können. Jedoch verfügen die Rams eben über noch mehr hochklassige Optionen, während die Chiefs das ganze Jahr über in Sachen Tiefe im Receiving Corps eher beschränkt waren.

Vorteil: Rams.

Offensive Line Bengals vs. Defensive Front Rams

Jonah Williams, Quinton Spain, Trey Hopkins, Hakeem Adeniji und Isaiah Prince vs. Aaron Donald, A'Shawn Robinson, Von Miller, Leonard Floyd, Sebastian Joseph-Day und Greg Gaines

Der wohl größte Vorteil der Rams im Duell mit den Bengals ist genau dieses Matchup. In Zahlen ausgedrückt führten die Rams die NFL laut ESPNs Pass Rush Win Rate mit 53 Prozent an. Die Bengals wiederum haben mit ihrer O-Line eine Pass Block Win Rate von 49 Prozent, was Platz 30 in der NFL bedeutet.

Und auch in diesen Playoffs zeigte sich, dass Pass Protection nicht die Stärke dieses Teams ist. Burrow kassierte - teils natürlich selbstverschuldet - 9 Sacks im Divisional Game gegen die Titans. Und die Titans-Front gehört nun auch nicht zur absoluten Elite, was Pass Rush betrifft.

Nun kommen in erster Linie Aaron Donald, Von Miller und Leonard Floyd auf diese Line zu. Allesamt Leute, die direkte Matchups dominieren können. Und aufgrund der sogenannten Bear-Front, die die Rams häufig spielen, droht die Situation, dass hier fünf Pass Rusher gegen fünf O-Liner antreten müssen. Gerade Donald ist in der Regel schon gegen Double-Teams nur schwer zu halten, im Eins-gege-Eins wiederum droht den Bengals daher Ungemach.

Es ist also durchaus denkbar, dass die Bengals, bei denen auf Right Guard häufiger zwischen Hakeem Adeniji und Rookie Jackson Carman rotiert wird, aufgrund dieser Matchup-Nachteile häufig einen sechsten O-Liner aufs Feld schicken könnten. Doch müsste man dafür eben eine Anspielstation opfern.

Vorteil: Rams.

Offensive Line Rams vs. Defensive Front Bengals

Andrew Whitworth, David Edwards, Brian Allen, Austin Corbett, Rob Havenstein vs. Trey Hendrickson, DJ Reeder, BJ Hill, Sam Hubbard, Cameron Sample

Umgekehrt sieht es nicht viel anders aus. Die Rams führen die Liga auch mit einer Pass Block Win Rate von 68 Prozent an, während die Bengals nur eine Pass Rush Win Rate von 29 Prozent aufweisen (Rang 25). Der individuell beste Pass Rusher der Bengals ist Trey Hendrickson, der diese Defense seit seiner Ankunft im Sommer enorm verbessert hat. Dennoch könnte es schwer werden für diese Line, genügend Druck auf Stafford auszuüben.

Was aber ein Trumpf für die Bengals ist, ist die Mitte der Line um DJ Reeder, der in erster Linie mal ein sehr guter Run Stopper ist, der teilweise auch gegen Double-Teams glänzte und damit den Rams mit ihrem Hang zum Run zusetzen könnte.

Letztlich aber wird es vor allem darauf ankommen, dass auch Sam Hubbard oder Rotations-Edge-Rusher Cameron Sample Nadelstiche setzen, um Hendrickson ein wenig zu entlasten.

Unter besonderer Beobachtung steht indes Rams-Left-Tackle Andrew Whitworth, der mit seinen 40 Lenzen der älteste Spieler auf dem Platz sein wird. Er wurde kürzlich zum Walter Payton Man of the Year gewählt und deutete bereits an, bei einem Super-Bowl-Triumph abzutreten. Whitworth war ein Zweitrundenpick der Bengals im Jahr 2006 und schloss sich erst 2017 den Rams an. Kurios: Kein Spieler auf dem Feld am Sonntag hat mehr Spiele für die Bengals gemacht als Whitworth (168).

Vorteil: Rams.