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NFL Starter-Serie: Bears, Packers, Vikings - die NFC North

Kirk Cousins könnte der verlässlichste Quarterback der NFC North sein, sollte Aaron Rodgers tatsächlich nicht für Green Bay spielen.
© getty
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Die größte Wundertüte der NFC North dürfte in Michigan anzutreffen sein. Durch den Kahlschlag in dieser Organisation wird bei den Lions ein kompletter Neuanfang versucht unter der Leitung von Head Coach und Knieschreiben-Enthusiast Dan Campbell und GM Brad Holmes.

Wie genau das dann in der Praxis aussehen wird, ist noch völlig unklar. Es ist aber anzunehmen, dass immerhin ein fortschrittliches Offensivspiel aufgezogen wird mit Offensive Coordinator Anthony Lynn an Bord, der im Vorjahr mit Justin Herbert in Los Angeles schon beachtliche Vorstellungen hinlegte.

Defensiv wiederum kamen durch Draft und Free Agency einige neue Teile hinzu, die das aktuelle Bild im Camp und im Laufe der Saison noch gehörig durcheinander werfen könnten.

Detroit Lions: Starter-Projection Offense

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Jared GoffLeft Tackle:Taylor Decker
Running Back:D'Andre SwiftLeft Guard:Jonah Jackson
Wide Receiver:Breshad PerrimanCenter:Frank Ragnow
Wide Receiver:Tyrell Williams Right Guard:Logan Sternberg
Slot-Receiver:Kalif Raymond Right Tackle:Penei Sewell
Tight End:TJ Hockenson

Detroit Lions: Starter-Projection Defense

PositionSpielerPositionSpieler
Edge:Trey FlowersCornerback:Jeff Okudah
Defensive Tackle:Michael BrockersCornerback:Amani Oruwariye
Defensive Tackle:John PenisiniSlot-Cornerback:Corn Elder
Edge:Romeo OkwaraSafety:Will Harris
Linebacker:Jahlani TavaiSafety:Tracy Walker
Linebacker:Jamie Collins

Lions-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Man kann von Jared Goff halten, was man will, aber er ist der einzige halbwegs kompetente Starting Quarterback in diesem Kader. Zudem ist er in den nächsten zwei Jahren noch so teuer, dass eine vorzeitige Trennung wenig Sinn ergibt. Damit einher geht natürlich das Wissen, dass in den kommenden paar Jahren ohnehin wenig zu erwarten ist von den Lions, die fast bei Null anfangen unter Campbell und Co.
  • Entsprechend entspannt dürften die Erwartungen ans Team intern zunächst auch sein. Das heißt jedoch nicht, dass da in Detroit nur "Blinde" herumlaufen werden. Vielmehr wurde durchaus gut eingekauft und der Kader verstärkt. Das Receiving Corps etwa kann sich durchaus sehen lassen. Spannend wird dabei natürlich vor allem, wie sich ein Breshad Perriman zurechtfinden wird, da er jetzt wohl die Nummer 1 im Passspiel sein wird - eine Rolle, die er so noch nie eingenommen hatte in der NFL.
  • Zudem sollte die Rolle im Slot nicht in Stein gemeißelt sein. Raymond mag hier aufgrund seiner Erfahrung die Nase vorn haben, doch Rookie Amon-Ra St. Brown dürfte hier ein gehöriges Wörtchen mitreden können.
  • Generell stellt sich allerdings die Frage, ob Goff den Speed der Top-Receiver auch ausnutzen kann. Zuletzt gehörte er zu den QBs, die im Schnitt die kürzesten Pässe in der Liga geworfen hatten. Seine 6,5 Average Intended Air Yards laut Next Gen Stats waren die viertwenigsten der NFL. Running Back D'Andre Swift kommt ihm da allerdings mit seinen Receiving-Fähigkeiten für die eher kürzeren Pässe entgegen. Generell jedoch täte man gut daran, Goff so oft wie möglich Play Action spielen zu lassen. Das nämlich beherrscht er sehr gut, wie man in seinen Jahren in L.A. sehen konnte.
  • Die O-Line kommt generell jung daher - beide Guards wurden im Vorjahr im Draft gezogen, Center Frank Ragnow 2018 - und bekommt nun auch noch ein klares Upgrade mit Penei Sewell, dem wohl besten Tackle seiner Draftklasse. Er übernimmt die rechte Seite, während Taylor Decker, dessen Vertrag bis 2024 läuft, auf links gesetzt bleibt. Unterm Strich bleibt die Line also zusammen, was nicht das Schlechteste sein sollte.
  • Die Defense als Ganzes glich 2020 einem Trümmerhaufen, ohne klar erkennbares Konzept. Einer der wenigen Lichtblicke war Edge Rusher Romeo Okwara, der anschließend einen neuen Vertrag erhielt. Ansonsten jedoch glich die Front Seven der Lions einem Scheunentor - sowohl im Pass Rush als auch gegen den Run gehörten die Lions zum unteren Viertel der Liga.
  • Abhilfe schaffen soll eine dann wieder volle Saison von Trey Flowers sowie Neuzugang Michael Brockers, der als Run-Stopper und vor allem Inside-Pass-Rusher helfen soll. Zudem kamen im Draft mit Levi Onwuzurike und Alim McNeill in den Runden 2 und 3 gleich zwei künftige Starter auf Defensive Tackle hinzu.
  • Ein noch viel größeres Problem stellte jedoch die Secondary dar. Hier nämlich ging der Plan von Ex-Coach Matt Patricia, die Patriots nachzubauen und vor allem Press Coverage zu spielen, nicht auf. Speziell Erstrundenpick Jeff Okudah merkte man deutlich an, dass die prominente Rolle in der Defense noch zu früh für ihn kam. Die Hoffnung nun ist, dass er im zweiten Jahr näher an sein eigentliches Potenzial herankommen kann.
  • Zudem scheint noch völlig offen, wer den zweiten Corner gibt - Rookie Ifeatu Melifonwu dürfte genauso die Chance bekommen wie Amani Oruwariye. Zudem scheint Corn Elder momentan der aussichtsreichste Kandidat für den Slot zu sein. Doch Auch Quinton Dunbar scheint hier eine Option zu sein.
  • Insgesamt bleiben die Lions aber zunächst mal eine Großbaustelle. Sie könnten zwar potenziell für Überraschungen sorgen, grundsätzlich ist jedoch nicht allzu viel zu erwarten für den Moment.