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Third and Long Week 9 - der Mailbag zum Spieltag: Die besten und schlechtesten Waffenarsenale der NFL

SPOX-Redakteur Adrian Franke beantwortet eure Fragen zum Spieltag in der NFL
© imago images/Fred Kfoury III
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Lukas L: Welches Team, das diese Saison definitiv nicht Playoffs spielen wird, siehst du in den nächsten fünf Jahren als Playoff-/Super-Bowl-Contender?

Super-Bowl-Contender ist natürlich ein hoher Anspruch - und allzu viele Teams sind aktuell ja auch noch gar nicht de facto raus aus dem Playoff-Rennen. Dallas wäre, trotz allem was dort dieses Jahr vorgefallen ist, so ein Team, das mit etwas Glück in der kommenden Saison deutlich eher den Weg beschreiten könnte, den man sich schon dieses Jahr für die Cowboys vorgestellt hatte. Aber wer kann schon sicher sagen, dass Dallas nicht am Ende dieses Jahr doch die Division gewinnt und Playoffs spielt?

Ich sehe drei Teams, für die die aktuelle Saison zumindest hinsichtlich der Playoffs mehr oder weniger abgehakt werden kann, die über die kommenden Jahre aber um die Playoffs spielen sollten und in einem 5-Jahre-Fenster vielleicht sogar den ganz großen Wurf anpeilen könnten:

Die Houston Texans müssten eigentlich schon jetzt eine höhere Base-Line haben. Deshaun Watson spielt gut, und wenn sich die Offensive Line weiter stabilisiert, der richtige Head Coach gefunden wird und die Defense eine kleine Generalüberholung erhält, sollte Houston ein gefährliches Team sein. Da ist viel Konjunktiv dabei - aber es gilt schließlich auch, zuerst einmal das Chaos aufzuräumen, das Bill O'Brien hinterlassen hat. Und das wird nicht über Nacht funktionieren.

Die anderen beiden Teams sind die Bengals und Chargers. Beide haben ja bei den "täuschenden Records" schon ein paar Zeilen erhalten; der zentrale Punkt ist, dass beide scheinbar eine gute Quarterback-Wahl getroffen haben. Somit öffnet sich für beide Franchises jetzt das Fenster, um über die nächsten drei bis vier Jahre um diese Quarterbacks herum etwas aufzubauen. Und beide Teams haben bereits einige gute Bausteine.

Fabian Held: Einige Teams (z.B. Jags, Washington, Broncos, vielleicht Colts) werden in der nächsten Saison einen neuen Quarterback haben wollen. Nicht alle werden einen im Draft finden. Gibt es Optionen in der Free Agency?

Die kommende Quarterback-Draft-Klasse wird hochspannend sein, und es würde mich nicht wundern, wenn dort vier QB-Prospects innerhalb der ersten acht Picks vom Board gehen würden. Trevor Lawrence, Justin Fields, Zach Wilson, Trey Lance - das ist das Spitzenquartett, das die NFL-Storylines im Frühjahr prägen wird.

Allerdings ist der Draft bekanntermaßen nach der Free Agency, und so werden auch dort wieder einige Teams mal mindestens eine Absicherung suchen.

Das wären Stand heute meine Top-Optionen:

  • Dak Prescott (aktuelles Team: Dallas Cowboys): Nur der Vollständigkeit halber aufgeführt. Sofern die Cowboys nicht einen Top-2-Pick haben, vermute ich, dass Prescott auch 2021 in Dallas spielt. Sollte Dallas ihn tatsächlich abgeben, Prescott würde auf dem Markt einen Monster-Vertrag abräumen.
  • Philip Rivers (Indianapolis Colts): Wie vorhin bereits aufgeführt, könnte ich mir vorstellen, dass die Colts mit Rivers noch einen Anlauf starten. Es müsste ansonsten schon ein Team sein, das eine sehr kurzfristige Option sucht, und abgesehen vom Quarterback bereits viele Puzzleteile in Position hat.
  • Cam Newton (New England Patriots): Für Cam wird die zweite Saisonhälfte auch ein wichtiges Vorspielen sein - in allererster Linie für einen möglichen zweiten Vertrag bei den Patriots, alternativ aber eben für andere Teams. Zu wacklig war er zuletzt, auch wenn das Waffenarsenal in New England ihm natürlich nicht hilft. Ich denke nach wie vor, dass beispielsweise die Bears-Offense mit einem fitten Cam Newton, wie wir ihn zu Saisonbeginn gesehen haben, um mehrere Stufen besser wäre.
  • Jameis Winston (New Orleans Saints): Für mich der spannendste Kandidat, weil er - neben Prescott - die langfristigste Lösung sein könnte. Winston ist 27 Jahre alt, und Teams werden sich fragen, was er aus dem Jahr unter Sean Payton und Drew Brees mitgenommen hat. Winston steht für Entertainment und Turnover, er steht aber auch für Big Plays. Es wird die richtige Offense und den richtigen Coach brauchen, dann würde ich Winston sehr gerne nochmal als Starter sehen.
  • Weitere Kandidaten für eine mögliche Übergangslösung oder als Absicherung: Ryan Fitzpatrick (Dolphins), Andy Dalton (Cowboys), Jacoby Brissett (Colts).
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