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NFL Recap: Denver Broncos vs. Tennessee Titans 14:16 - Last-Minute-Comeback! Titans ringen Broncos nieder

Von Marcus Blumberg
Ryan Tannehill legte gegen die Broncos eine 4th-Quarter-Comeback hin.
© getty

Die Tennessee Titans haben mit viel Glück und einem späten Comeback ihren Saisonauftakt gegen die Denver Broncos 16:14 gewonnen (die Highlights im Video). Nach insgesamt schwacher Vorstellung beider Seiten und einem eigentlich rabenschwarzen Tag für Kicker Stephen Gostkowski gelang Letzterem dann doch noch ein spätes Field Goal zum Sieg.

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Das Spiel in der Mile High City begann zäh und der erste halbwegs brauchbare Drive der Partie endete in einem verschossenen Field Goal von Titans-Neuzugang Stephen Gostkowski aus 47 Yards. Die daraus resultierende gute Feldposition nutzten die Hausherren dann für den ersten Touchdown im Spiel.

Nach zehn Spielzügen fand Quarterback Drew Lock nach Play Action Tight End Noah Fant für einen 9-Yard-Touchdown-Pass zur Führung. Die Broncos sahen in der Folge so aus, als hätten sie ihren Rhythmus gefunden, doch ein Fumble von Running Back Melvin Gordon brachte die Titans wieder ins Spiel.

Nur fünf Spielzüge später nämlich schafften jene dann auch schon den Ausgleich - QB Ryan Tannehill warf einen Ein-Yard-Touchdown-Pass nach Play Action auf Tight End MyCole Pruitt. In ihren folgenden zwei Drives - einer vor, einer nach der Pause - vergab Gostkowski dann zwei weitere Field-Goal-Versuche - einer wurde davon immerhin geblockt.

Die Titans mussten im Übrigen über weite Teile des Spiels ohne Linebacker Rashaan Evans auskommen, der für einen Faustschlag gegen Jake Butt des Feldes verwiesen wurde.

Tennessee ging zu Beginn des vierten Viertels nach einem Drive über 15 Spielzüge in Führung. Tannehill fand von der 1-Yard-Linie bei 4th Down Tight End Jonnu Smith - nach Play Action - in der Endzone zum Touchdown. Im Anschluss vergab Gostkowski aber den Extrapunkt, sodass es nur 13:7 für Tennessee hieß. Die Antwort der Hausherren kam postwendend nach neun Plays und ein paar guten Gains von Gordon, der den Drive schließlich mit einem 1-Yard-Touchdown-Lauf selbst abschloss. Der Extrapunkt saß und somit führten die Broncos neun Minuten vor Schluss 14:13.

Denver Broncos gelingt es nicht, das Spiel zu Ende zu bringen

In der Folgezeit versuchten die Broncos zwar, Zeit von der Uhr zu nehmen, probierten aber auch immer wieder mit dem Passspiel Nadelstiche zu setzen. Beides gelang nur bedingt, sodass die Gäste doch nochmal die Chance zur Wende bekamen.

Letztlich reichte den Titans dann ein überzeugender Drive, um nochmal in Field-Goal-Reichweite zu kommen. Dieses Mal traf Gostkowski aus 25 Yards zum Sieg, denn anschließend hatten die Broncos nur noch 17 Sekunden. Zu wenig.

Denver Broncos (0-1) - Tennessee Titans (1-0)

Ergebnis: 14:16 (7:0, 0:7, 0:0, 7:9) BOXSCORE

Broncos vs. Titans - die wichtigsten Statistiken

  • Stephen Gostkowski absolvierte sein 205. Spiel in der Regular Season - sein erstes für die Titans - und vergab erstmals in seiner Karriere drei Field-Goal-Versuche. Zudem vergab er noch einen Extrapunkt.
  • Wide Receiver Jerry Jeudy gab sein NFL-Debüt für die Broncos und brachte es auf 4 Receptions für 56 Yards. Allerdings leistete er sich auch mindestens zwei Drops. Damit ist er der erste Wide Receiver seit Aaron Dobson 2013 (Patriots), der mehrere Drops in seinem NFL-Debüt hatte.

Der Star des Spiels: Ryan Tannehill (Titans)

Tannehill (29/43, 249 YDS, 2 TD) machte kein brillantes Spiel, leistete sich aber auch keine großen Fehler. Am Ende legte er dann auch noch den Game-Winning-Drive hin und führte sein Team somit doch noch zum Sieg.

Der Flop des Spiels: Vic Fangio (Broncos Head Coach)

Fangio demonstrierte, wie man ein Spiel in Grund und Boden coacht. Er hatte im vierten Viertel nach dem Touchdown zur Führung noch zweimal den Ball, schaffte es aber weder nochmal zu scoren, noch die Zeit von der Uhr zu nehmen, weil schlicht die klare Linie fehlte. Mal setzten die Broncos aufs Passspiel, dann doch wieder aufs berechenbare Laufspiele. Die Krone setzte er seiner Fehlleistung dann damit auf, dass er die Uhr tief in der eigenen Red Zone kurz vor Ende herunter ticken ließ, anstatt die eine oder andere Timeout zu nehmen. Zeit, die am Ende dann fehlte.

Analyse: Broncos vs. Titans - die Taktiktafel

  • Die Broncos setzten häufig auf 2-Tight-End-Sets, was aber nicht nur taktischer Natur war. Durch die Ausfälle der Wide Receiver Courtland Sutton und KJ Hamler war das Personal im Receiving Corps naturgemäß limitiert. Zudem arbeiteten die Broncos häufiger mit Tight Formation, in denen etwa Wide Receiver Tim Patrick nahe an der Line aufgestellt war und zumindest mal als weiterer Blocker angesehen wurde, auch wenn er dies dann nie wirklich tat.

  • Grundsätzlich fiel auf, dass beide Teams sehr viel Wert darauflegten, den Lauf, speziell durch die Mitte, zu stoppen. Die Box wurde meist massiv bepackt und die D-Lines machten einen guten Job, die Line zu crashen und sich am Laufweg des jeweiligen Plays zu orientieren. Entsprechend hatten beide Offenses auch kaum Erfolg mit Läufen, speziell in frühen Downs. Als effektiv erwiesen sich dagegen wenig überraschend Passspielzüge nach Play Action, was schon im Vorjahr eine Spezialität von Titans-QB Tannehill war. So entstanden auch die ersten drei Touchdowns des Spiels.

  • Die Broncos brauchten zwar eine Weile, um Rookie-Receiver Jerry Jeudy in Szene zu setzen, wurden dann aber kreativ darin, ihn aufzustellen. Er lief zumeist im Slot auf, wurde jedoch auch außen postiert. Auch wurde er für Pre-Snap Motion und angetäuschte Sweeps genutzt und wurde teils auch zum Blocken genutzt.

  • Mike Vrabel und die Titans zeigten wenig Konsequenz in Sachen 4th Downs. Während sie ohne zu zögern den vierten Versuch nahe der Goal Line zu Beginn des vierten Viertels ausspielten und einen Touchdown erzielten, zögerten sie später im Viertel bei einem 4th-and-1 an der eigenen 34 in Rückstand. Sie nahmen dann eine Delay-of-Game-Strafe und entschieden sich schließlich zu einem Punt, was schlicht keine gute Entscheidung war in der Situation.

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