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NFL: Clowney, Barrett und Fowler - wo landen die besten Pass Rusher?

Jadeveon Clowney gilt als bester Pass Rusher auf dem Free-Agent-Markt 2020 in der NFL.
© getty

Neben Jadeveon Clowney bietet die Free Agency 2020 in der NFL noch weitere teils hochinteressante Optionen im Pass-Rush. Sei es Arik Armstead, der aus Nick Bosas Schatten treten will oder Youngster Yannick Ngakoue - Teams haben eine große Auswahl in dieser Offseason.

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NFL Free Agency: Pass-Rusher - Was machen Clowney, Armstead und Co.?

Jadeveon Clowney - Seattle Seahawks

Die Situation: Clowney wird erstmals Free Agent und gilt als bester Pass-Rusher auf dem Markt. Er wurde zur Vorsaison mit dem Franchise Tag von den Houston Texans belegt und anschließend per Trade nach Seattle geschickt. Eine Verletzung an der Rumpfmuskulatur behinderte ihn gegen Saisonende, sodass er drei Spiele insgesamt verpasste. In den Playoffs war er dann durchaus ein Faktor für die Seahawks.

Mögliche Interessenten: Zuvorderst sind hier die Seahawks selbst zu nennen, die Clowney als Ersatz für den nach Kansas City getradeten Frank Clark akquirierten. Aus dem Nordwesten der USA war zu hören, dass Clowney durchaus gewillt sei, zu bleiben. Die Finanzen dürften hier letztlich den Ausschlag geben. Weitere Teams, die sicher großes Interesse zeigen werden, sind aber wohl die Dallas Cowboys und Baltimore Ravens. Die Cowboys haben jede Menge Cap Space und könnten ein Upgrade im Pass-Rush gebrauchen. Und die Ravens werden wohl Matt Judon verlieren und haben ohnehin ein Defizit im Edge-Rush-Bereich.

Prognose: Clowney wird teuer, so viel ist klar. Doch auch wenn die Konkurrenz motiviert ist und genügend Cap Space wie im Fall der Cowboys zur Verfügung hat, spricht vieles für einen Verbleib. Die Seahawks holten Clowney mit dem Hintergedanken, ihn langfristig zu halten. Davon werden sie sich nun nicht abbringen lassen, zumal er gut in das Profil des Teams passt und Seattle über einiges an Cap Space verfügt. Mit ihm an der Spitze kommt die D-Line der Seahawks nah an das Niveau von Anfang des vergangenen Jahrzehnts heran.

Everson Griffen - Minnesota Vikings

Die Situation: Seit 2010 spielt Everson Griffen bereits im hohen Norden. Seither gehörte er stets mindestens in die Kategorie "solider Edge-Rusher" mit ein paar positiven Ausschlägen nach oben. Er hat seine Momente, zuletzt jedoch fehlte ihm meist die Konstanz. Seine letzte herausragende Saison liegt indes drei Jahre zurück (13 Sacks im Jahr 2017). Dennoch überraschte er letztes Jahr in der Rolle als Nummer-2-Rusher hinter Danielle Hunter positiv.

Mögliche Interessenten: Die Vikings dürften zwar generell interessiert sein, Griffen weiterhin zu halten, aber ihnen sind womöglich die Hände gebunden. Aktuell haben sie einen Cap Space von Minus-12 Millionen Dollar. Insofern rücken Teams in den Fokus, die Pass-Rush brauchen. Erneut sind die Ravens, Cowboys und vielleicht auch die Indianapolis Colts zu nennen. Die Colts wären schon deshalb interessant, weil Griffen mit seinen 32 Jahren keinen exorbitant hohen Vertrag mehr bekommen dürfte, wodurch sich das Risiko in Grenzen hielte.

Prognose: Am Ende jedoch scheint Griffen vielleicht die Ideallösung für die Ravens zu sein. Griffen kann immer noch als Pass-Rusher brillieren, wie er am Wildcard-Wochenende gezeigt hat. Zudem braucht es in Baltimore womöglich keinen 3-Down-Spieler, sodass sich Griffen dort auf den Rush konzentrieren kann.

Arik Armstead - San Francisco 49ers

Die Situation: Nach fünf Jahren in der Bay Area wird Armstead erstmals Free Agent. Pünktlich dazu lieferte er 2019 im Schatten von Rookie-Sensation Nick Bosa seine beste Saison in der NFL ab (10 Sacks, 35 Pressures). Gleichzeitig aber macht er sich damit begehrlich für eine Reihe anderer Teams, die sicher gern einen jungen Pass-Rusher seines Kalibers im Team haben wollen würden.

Mögliche Interessenten: Neben den üblichen Verdächtigen, den Cowboys, dürften auch Teams wie die Chiefs, Tampa Bay Buccaneers und Atlanta Falcons neben den 49ers interessiert sein. Die Chiefs rücken in den Fokus, da sie womöglich ein paar wichtige Top-Leute in der Defense verlieren und Armstead dies kompensieren könnte. Doch hat KC die Mittel dafür? Die Falcons wiederum werden sich von Vic Beasley trennen und könnten auch Adrian Clayborn abgeben, sodass Bedarf an der Front besteht. Die Bucs haben etliche Baustellen, aber auch den drittmeisten Cap Space. Und die Seahawks könnten Clowney verlieren.

Prognose: Armstead wird wohl zu teuer sein für die 49ers, die knapp unter 20 Millionen Dollar an Cap Space haben und damit wohl nicht genug Handlungsspielraum mitbrächten, sollten sie sich für den Franchise Tag entscheiden. Zudem haben sie mit Dee Ford bereits einen teuren Edge-Rusher in ihren Reihen. Ein Wechsel scheint damit vorprogrammiert. Gehen wir davon aus, dass Clowney in Seattle bleibt, dann machen die Bucs Sinn, zumal sie großen finanziellen Spielraum haben und Armstead jung genug ist, um nachhaltig beim Neuaufbau mitwirken zu können. Ein potenzielles Pass-Rush-Duo bestehend aus Barrett und Armstead klingt nicht so schlecht. Auch Miami sollte man hier ins Rennen werfen: Die Dolphins sollten jetzt anfangen, ihre angesammelten Ressourcen für die Zukunft zu investieren.

Yannick Ngakoue - Jacksonville Jaguars

Die Situation: Ngakoue ist ein ganz besonderer Fall. Bereits vor seinem 25. Geburtstag wird der Edge-Rusher erstmals auf den Markt kommen und damit sicher ohne Probleme eine Reihe von Interessenten anziehen. Ngakoue gehört seit seiner Rookie-Saison zur zuweilen äußerst gefährlichen Defensive Line der Jaguars. Allerdings ging sein Niveau wie das seiner Mitspieler im Vorjahr nach unten. Kam er 2018 noch auf 51 Pressures, waren es 2019 lediglich noch 27.

Mögliche Interessenten: Als klassischer 5-Technique-Defensive-End sollte Ngakoue per se auf den Zetteln der Teams stehen, die auf eine 4-Men-Front setzen. Besonders die Buffalo Bills, Seahawks und Colts stechen hier ins Auge. Die Bills könnten vor allem Shaq Lawson verlieren und hätten in Ngakoue einen idealen Ersatzmann. Die Colts wiederum könnten ihre Zurückhaltung in Sachen Free Agency schon deshalb in diesem Fall ablegen, weil Ngakoue eben noch sehr jung ist und weiterentwickelt werden könnte. Bei den Seahawks wäre Ngakoue eine wohl günstigere Alternative als Clowney. Und sollte es am Ende doch eine 3-4-Defense sein, die nach Edge-Rushern sucht, wie wäre es mit den New York Giants, die dringend ihren Pass-Rush verbessern müssen?

Prognose: Eine Rückkehr nach Jacksonville ist so gut wie ausgeschlossen, da die Jaguars über die vergangenen paar Jahre eine extrem unglückliche Cap-Situation geschaffen haben, die einen Verbleib Ngakoues im Prinzip ausschließt. Auch deuteten sich hier einige Ungereimtheiten zwischen beiden Seiten an. Am meisten Sinn aus sportlicher Sicht machen daher die Colts, die aber wirklich sehr ungern Geld auf dem Markt lassen. Bleiben die also die Giants, die Upgrades in der Front Seven bitter nötig, den Cap Space haben und im Rebuild junge Leute sehr gut gebrauchen können.

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