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NFL Championship Sunday Preview: Alles auf Rot!

Jimmy Garoppolo will die San Francisco 49ers erstmals seit 2012 wieder in den Super Bowl führen.
© getty

Der Championship Sunday steht an! Noch einen Sieg trennen alle vier verbliebenen Teams von Super Bowl LIV in Miami. Die Rollen sind dabei in beiden Partien klar verteilt. In der AFC wollen die Tennessee Titans ihre Cinderella Story auch bei den Kansas City Chiefs weiterscheiben, in San Francisco wiederum geht es darum, die Die Erfolgsgeschichte zweier Traditions-Franchises fortzusetzen. Beide Spiele seht Ihr heute ab 21.05 Uhr - wahlweise mit original US-Kommentar - live auf DAZN!

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No. 2 Kansas City Chiefs - No. 6 Tennessee Titans (So., 21.05 Uhr live auf DAZN)

Kansas City Chiefs: Der Weg ins AFC Championship Game

Nachdem die Chiefs die Regular Season am Ende doch noch mit dem zweiten Platz in der Setzliste der AFC abgeschlossen hatten, wirkten sie gegen die Houston Texans im Divisional Game anfangs merklich eingerostet. Mit zahlreichen Fehlern früh im Spiel buddelten sie sich ein tiefes Loch und lagen schnell 0:24 zurück.

Dann jedoch drehten Patrick Mahomes und Co. gewaltig auf und starteten eine fulminante Aufholjagd, die letztlich darin resultierte, dass Kansas City sogar noch mit einer Pausenführung in die Kabine ging. Letztlich wurde aus dem Duell ein Kantersieg samt "50 Burger" für KC, das nebenbei zahlreiche Rekorde aufstellte. Unterm Strich stehen die Chiefs damit zum zweiten Mal in Serie im AFC Championship Game, nachdem sie bereits im Vorjahr den späteren Champion New England Patriots im Arrowhead Stadium empfingen.

Tennessee Titans: Der Weg ins NFC Championship Game

Als zweite Wildcard der AFC, die sie auch erst durch einen Sieg in Woche 17 in Houston klarmachten, hatten die Titans einen längeren Weg ins Championship Game. Als Underdog angetreten rangen sie die Patriots in Foxboro nieder und sorgten so für das frühste Playoff-Aus für Brady und Belichick seit zehn Jahren.

Anschließend ging es zum besten Team der Regular Season, den Baltimore Ravens. Mit disziplinierter Defense und kaltschnäuziger Offense, die wie üblich vom riesig aufspielenden Running Back Derrick Henry angeführt wurde, gelang die ganz große Überraschung: ein klarer Sieg in Maryland! Die Titans schockten damit die Footballwelt und zogen erstmals seit der Saison 2002 wieder ins Championship Game ein. Nun soll der erste Super-Bowl-Trip seit der Saison 1999 folgen.

Zum Nachlesen: So schafften es die vier Teams in die Championship Games!

Die aktuelle Situation der Chiefs

Die Chiefs bangen weiter um Defensive Lineman Chris Jones, ihr wohl bester Verteidiger. Jones plagt sich seit einer Weile mit einer Wadenverletzung herum und verpasste damit schon das Divisional Game in Houston. Er wäre wichtig, da er einer ist, der die Mitte gegen Derrick Henry dichtmachen könnte. Er trainierte am Freitag erstmals in der Woche, aber nur eingeschränkt. Sollte er spielen können, dann aber wohl nur in reduzierter Rolle.

Zudem ist Running Back LeSean McCoy mit einer Krankheit fraglich. Man geht jedoch davon aus, dass es fürs Spiel reichen wird. Dabei sein wird dagegen Tight End Travis Kelce, der am Knie verletzt ist. Das bestätigte Head Coach Andy Reid. Letzterer steht zum siebten Mal in einem Conference Championship Game, gewonnen hat er jedoch nur das NFC Championship Game nach der Saison 2004 mit den Philadelphia Eagles - anschließend verlor er gegen die Patriots im Super Bowl. Gelingt ihm dieses Mal der große Wurf?

Die aktuelle Situation der Titans

Auch bei den Titans gibt es ein paar fragliche Leistungsträger. Allen voran ist hier Linebacker Rashaan Evans zu nennen. Er ist am Fuß verletzt, trainierte aber die komplette Woche mit, wenn auch eingeschränkt. Er sollte spielen können. Nicht so optimistisch sind die Titans hingegen, was Right Tackle Jack Conklin angeht. Dessen Schulterverletzung macht ihn zu einem echten Wackelkandidaten. Sein Status wird voraussichtlich erst kurz vor Kick-Off geklärt.

Generell jedoch gehen die Titans selbstbewusst ins Duell mit den schier übermächtigen Chiefs. Zum einen schlugen sie bereits die übermächtigen Ravens, zum anderen war es Tennessee, das den Chiefs in Woche 10 deren bis heute letzte Niederlage der Saison beigebracht hat. Damals überraschten die Titans in einem Shootout und siegten kurz vor Schluss gegen einen sichtlich eingerosteten Patrick Mahomes, der gerade erst von einer Knieverletzung zurückgekehrt war.

Chiefs vs. Titans: Players to Watch

Chris Jones (Defensive Lineman Chiefs)

Wer die Titans stoppen will, muss in erster Linie den Lauf stoppen. Erster Ansprechpartner hierfür ist Jones. Wenn er fit ist, ist er äußerst schwer in den Griff zu kriegen. Er kann die Line crashen und damit die Mitte dicht machen, um Henry zumindest mal zu stören. Zugleich jedoch ist Jones auch einer, der für Inside Pressure gegen den Pass sorgen kann, was vielleicht noch wichtig werden könnte.

Travis Kelce (Tight End Chiefs)

Die Secondary der Titans ist nicht zu verachten. Sie machte bereits den Patriots und Ravens das Leben schwer. Insofern darf sich Patrick Mahomes nicht einfach darauf verlassen, dass seine Wide Receiver ihre Matchups gewinnen. Vielmehr sollte er Kelce über die Mitte suchen, wenn es brenzlig wird. Kelce bewies bereits gegen Houston, dass er kaum zu covern ist. Er ist eine Matchup-Waffe, die es aus Titans-Sicht zu limitieren gilt.

Ryan Tannehill (Quarterback Titans)

Tannehill war in den ersten beiden Playoff-Spielen der Titans nicht unbedingt gefragt und warf jeweils für weniger als 100 Yards. Er musste aber angesichts der Defensivleistungen sowie der Dominanz des Laufspiels um Henry aber auch nicht mehr tun. Gegen die explosive Offense der Chiefs jedoch ist davon auszugehen, dass auch Tannehill in den Mittelpunkt rücken muss, wollen die Titans mithalten. Sie werden es zunächst wohl weiter verstärkt mit dem Lauf versuchen, doch wollen sie in einem möglichen Shootout mit den Chiefs bestehen, dann muss Tannehill liefern.

Rashaan Evans (Linebacker Titans)

Evans ist einer der besten Linebacker der Titans und einer der wenigen, die auch covern können. Gegen die Chiefs dürfte dies wichtig werden, so er denn fit ist. Die Titans haben in der Saison die zweitmeisten Receptions (101) an Running Backs abgegeben und bieten damit auch für KC einen veritablen Angriffspunkt. Gerade Damien Williams ist ein guter Passfänger aus dem Backfield. Hier käme Evans ins Spiel, um eben dies einzudämmen.

Chiefs vs. Titans: Darauf kommt es an

Was für ein Spiel wird es? Wird es ein enges Spiel, das von der Defense dominiert wird mit wenigen Punkten, dann haben die Titans ihre beste Chance. Sie zeigten in den zwei Runden zuvor, dass sie in solchen Partien mithalten können und vor allem eiskalt Fehler des Gegners ausnutzen. Wenn es ihnen gelingt, Derrick Henry erneut zum zentralen Punkt des Spiels zu machen, dann wäre das Gold wert für die Gäste.

Bekommen dagegen die Chiefs ihren Willen und scoren früh - und vielleicht auch häufiger -, dann könnte es hingegen schnell vorbei sein. Die Titans scheinen nicht dafür gebaut zu sein, einem größeren Rückstand hinterherzulaufen. Ein Shootout gäbe den Chiefs wohl den entscheidenden Vorteil, da sie einfach über mehr und bessere Offensivwaffen verfügen und sich gerade Mahomes nachweislich in herausragender Verfassung präsentiert.

Chiefs vs. Titans: Prognose

Jeder mag eine Cinderella-Story und eine solche haben wir in der NFL schon länger nicht mehr erlebt. Aber so reizvoll es wäre, die Titans noch einen Schritt weitergehen zu sehen, scheinen die Chiefs letztlich einfach zu viel Feuerpower aufzubieten, als dass es hier wirklich reichen könnte. 31:20 Chiefs.

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