NFL

Medien: Liga diskutiert Chargers-Umzug nach London

Von SPOX
Die Chargers könnten die erste europäische Franchise in der NFL werden.
© getty

Wagt die NFL einen gigantischen Schritt? Medienberichten zufolge wird innerhalb der Liga über einen Umzug der Los Angeles Chargers nach London gesprochen. Das Team sei auch nicht gänzlich abgeneigt.

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All das vermeldet The Athletic in einer großen, exklusiven Story, die in der Nacht zum Dienstag online gegangen ist. Demnach sei ein möglicher Umzug der Chargers unter Liga-Verantwortlichen angesprochen worden, darüber hinaus will The Athletic erfahren haben, dass die Chargers sich eine entsprechende Anfrage durch die Liga zumindest anhören würden.

Weiter heißt es in dem Bericht, dass unter den anderen Teambesitzern eine ausreichend große Sorge bezüglich der Zukunft der Franchise in Los Angeles herrscht, sodass die Besitzer einen potenziellen Umzug unterstützen könnten.

Die Chargers-Probleme seit dem Weggang aus San Diego

Die Chargers sind, seitdem sie San Diego verlassen haben und nach Los Angeles gekommen sind, das wirtschaftliche Sorgenkind der Liga. Obwohl die Heimspiele bereits in einem - für NFL-Verhältnisse winzigen - Fußball-Stadion mit einer Kapazität von lediglich rund 30.000 Zuschauern ausgetragen werden, bekommen die Chargers ihre Tickets nicht verkauft. Bei jedem Heimspiel sieht man, wie gegnerische Fans das Stadion übernehmen.

Damit ist die Franchise in einer gefährlichen Situation. Nächstes Jahr soll der Umzug in das gigantische neue Stadion in Los Angeles erfolgen, in welches die Chargers als Untermieter der Rams einziehen würden - eine Arena, die in der Regular Season 80.000 Plätze fassen wird und wo nicht ansatzweise vorstellbar ist, wie die Chargers das Stadion füllen sollen.

In Los Angeles hat man, trotz der Nähe zu San Diego, keine Fan-Base und aktuell scheint es kaum vorstellbar, dass die Chargers den Schatten der Rams, die bereits von 1946 bis 1994 in L.A. gespielt hatten, der College-Teams und etwa der NBA-Teams irgendwann verlassen können. All diese Faktoren in der Summe machen die Franchise zu einem idealen Kandidaten, um einen Umzug nach London anzupeilen.

"Der aktuelle Weg, auf dem sich die Chargers befinden, wird in der absehbaren Zukunft zu keinen Resultaten führen", teilte eine NFL-Quelle The Athletic mit. "Sie müssen über ihre Möglichkeiten nachdenken. Dieser Schritt würde ihnen einen großen internationalen Markt und eine Chance, um zu glänzen, geben." Andere Berichte bringen auch St. Louis als eine mögliche neue Heimat für die Chargers ins Spiel, die Stadt, die die Rams verlassen hatten, um nach Los Angeles zu kommen.

Chargers bald im Spurs-Heimstadion?

Die NFL hat den Markt in London über die vergangenen Jahre konstant ausgebaut. Mehr Spiele, mehr Interaktion vor Ort mit den Fans - und das bislang größte Statement war die Investition in den Neubau des Stadions der Tottenham Hotspur, welches auch auf NFL-Standards ausgerichtet wurde. Hier würde eine potenzielle London-Franchise ihre Heimspiele austragen.

Seit 2007 hat die NFL 28 Spiele in London ausgetragen, von denen 25 mindestens 83.000 Fans ins Stadion gelockt haben. Für die Chargers wäre es somit eine einzigartige Möglichkeit, als einziges Team in einem riesigen und noch längst nicht final erschlossenen Markt sich eine komplett neue Identität aufzubauen.

In seinem Bericht geht The-Athletic-Autor Vincent Bonsignore sogar noch einen Schritt weiter und spekuliert, dass auch eine Umstellung der Divisions dann denkbar wäre, auch um Reisestrapazen zu minimieren. Die Chargers könnten demzufolge im Falle eines Umzugs etwa in die AFC South oder die AFC East wechseln.

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