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NFL Week 10 Roundup: Packers siegen glücklich gegen Panthers - Saints und Chiefs patzen

Von SPOX
Aaron Rodgers und die Green Bay Packers entkamen dem Schneegestöber gegen die Panthers mit einem Sieg.
© getty

Woche 10 war der Spieltag der Überraschungen: Die Falcons schocken die Saints in New Orleans, die Chiefs verlieren in Tennessee. Lediglich die Ravens marschieren gegen die Bengals sicher weiter. Außerdem: Bears und Browns fahren Zittersiege ein, die Jets gewinnen das New Yorker Stadtderby und die Bucs gewinnen einen Shootout gegen Arizona.

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NFL Recaps Week 10

Bye-Week: Broncos, Texans, Jaguars, Patriots, Eagles, Redskins

New Orleans Saints (7-2) - Atlanta Falcons (2-7)

Ergebnis: 9:26 (3:3, 3:10, 3:0, 0:13) BOXSCORE

  • Einige kuriose Entscheidungen fanden während der Bye Week in Atlanta statt: Die Falcons schoben mehrere Positions-Coaches auf jeweils andere Posten, tauschten ihren Punter und Kicker aus - und Head Coach Dan Quinn, dessen berufliche Zukunft in Atlanta mutmaßlich am seidenen Faden hängt, entschied sich, die defensiven Play-Caller-Aufgaben an Linebacker-Coach Jeff Ulbrich abzugeben. Und die verrückte Realität? Irgendeines dieser Mittel schien zu funktionieren.
  • Die Falcons lieferten ihr mit weitem, weitem Abstand bestes Saisonspiel ab - als 14-Punkte-Underdog gewannen sie ihrerseits mit mehr als 14 Punkten Vorsprung, das hat es seit 1970 erst fünf Mal gegeben. Gegen eine der besten Offensive Lines der Liga hatte der Pass-Rush der Falcons - eigentlich einer der schwächsten Pass-Rushs in der NFL - ein absolutes Monster-Spiel: Atlanta sammelte sechs Sacks und verdoppelte damit nahezu seine gesamte bisherige Sack-Ausbeute über die ersten acht Partien (7).
  • Die Falcons kontrollierten die Line of Scrimmage auch gegen den Run komplett, und so fand die Offense der Saints überhaupt keinen Rhythmus. Sechs der zehn Saints-Drives endeten nach sechs Plays oder weniger und Drew Brees (32/45, 287 YDS) hatte abgesehen von Michael Thomas (13 RC, 152 YDS) nicht die Feuerkraft im Wide Receiver Corps, um die bisher so anfällige Falcons-Secondary vernünftig zu attackieren.
  • Umgekehrt hatte Atlanta nicht nur defensiv, sondern auch im Run Game seinen besten Tag. Die Falcons liefen bei 34 Runs für 143 Yards und konnten so in zweierlei Hinsicht erstmals dieses Jahr Matt Ryan (20/35, 182 YDS, 2 TD, INT) entlasten. Die Falcons hatten dadurch lange Scoring-Drives spät im dritten und früh im vierten Viertel, während die Saints in der zweiten Hälfte drei Mal bei Fourth Down gestoppt wurden. Man darf fest davon ausgehen, dass dieser völlig überraschende Auswärtssieg Dan Quinn bis auf Weiteres im Falcons-Sattel halten wird.

Tennessee Titans (5-5) - Kansas City Chiefs (6-4)

Ergebnis: 35:32 (0:10, 13:3, 7:9, 15:10) BOXSCORE

  • Die zweite große Überraschung des Tages! Die Titans schlugen die Chiefs in einem absolut spektakulären Spiel mit einem irren Finish - und punkteten dabei aus allen Lagen: Linebacker Rashaan Evans trug einen Fumble von Williams 53 Yards in die Endzone zurück, Derrick Henry erwischte KC mit einem 68-Yard-TD-Run - und Ryan Tannehill (13/19, 181 YDS, 2 TD; 3 ATT, 37 YDS) lieferte mehrere großartige Big Plays.
  • Ein 52-Yard-Pass zu Raymond ermöglichte den ersten Titans-Touchdown und beim 10-Play-Drive über 75 Yards war Tannehill mit mehreren kritischen Pässen und Scrambles zur Stelle. Doch es war die Schlussphase, die dieses Spiel so spektakulär machte. Beide Teams leisteten sich Turnover on Downs innerhalb der letzten zwei Spielminuten; KC führte hier noch 32:27. Doch dann hatte Tannehill einen letzten Drive in sich, mit einem 18-Yard-Scramble, einem 20-Yard-Pass auf Firkser - und einem 23-Yard-Touchdown auf Humphries!
  • Doch die Chiefs waren damit noch nicht abgemeldet. Kansas City bekam den Ball mit 17 Sekunden auf der Uhr zurück, zwei Pässe von Mahomes (36/50, 446 YDS, 3 TD) später waren die Chiefs bereits in Field-Goal-Reichweite! Mit drei Sekunden auf der Uhr versuchten die Gäste, die Overtime zu erzwingen - doch der 52-Yard-Kick von Butker wurde von Kalu geblockt. Game Over.
  • Für Kansas City ist es bereits die vierte Saisonniederlage, und nach einigen positiven defensiven Tendenzen über die vergangenen Wochen war es ein schwacher Auftritt der Chiefs-Defense. Mahomes wirkte bei seinem Comeback keineswegs limitiert, und auch seine Playmaker Tyreek Hill (11 REC, 157 YDS, TD) und Mecole Hardmen (1 REC, 63 YDS, TD) zeigten eindrucksvoll ihre einzigartigen Qualitäten. KC fällt im Rennen um die AFC-Bye-Weeks allerdings zunehmend zurück.

Cleveland Browns (3-6) - Buffalo Bills (6-3)

Ergebnis: 19:16 (6:0, 3:6, 3:2, 7:7) BOXSCORE

  • Ein absolut verrücktes Spiel, das irgendwo aber auch zu den jeweiligen Saisons der beiden Teams passt. Cleveland fing gut an: Big Plays von Chubb und Landry brachten Cleveland in die Red Zone, wo abermals Landry zur Stelle war. Mayfield spielte schnell, die Browns arbeiteten mit beiden Running Backs - Chubb und Kareem Hunt, der nach abgesessener Sperre zurückkehrte - gleichzeitig auf dem Feld. Doch einmal mehr fehlte es der Browns-Offense an Konstanz.
  • Erneut riesige Probleme in der Red Zone prägten die Browns-Offense, zwischenzeitlich hatte Cleveland bei einem Drive sechs Plays innerhalb der 2-Yard-Line und kam ohne Punkte raus - das hat es seit 26 Jahren nicht mehr gegeben. Auch das Play-Calling generell war hier einmal mehr mindestens durchwachsen, Odell Beckham wurde von Tre'Davious White komplett abgemeldet und Mayfield (26/38, 238 YDS, 2 TD) fing wieder an, den Ball zu lange zu halten. Das führte auch zu einem Safety durch Tremaine Edmunds früh in der zweiten Hälfte.
  • So blieben die Bills trotz einer ihrerseits sehr durchwachsenen offensiven Vorstellung im Spiel - und übernahmen mit einem absolut kuriosen Drive spät im Schlussviertel sogar die Führung! Josh Allen (22/41, 266 YDS; 6 ATT, 28 YDS, 2 TD) hatte eigentlich kurz vor der Endzone gefumbelt, doch der Ball landete Feliciano - seines Zeichens Offensive Lineman für die Bills. So behielt Buffalo den Ball und kurz danach stürmte Gore aus einem Yard in die Endzone.
  • Aber dieses Mal gehörte das bessere Ende den Browns, die davon in diesem Jahr bisher nicht allzu viele hatten: Wieder waren es Chubb und Landry mit den Big Plays, und dieses Mal fand Mayfield Higgins in der Endzone. Mit über eineinhalb Minuten auf der Uhr bekamen die Bills den Ball zurück und konnten sich in Field-Goal-Reichweite befördern - doch aus 53 Yard verfehlte Hauschka seinen zweiten Field-Goal-Versuch des Abends.

Cincinnati Bengals (0-9) - Baltimore Ravens (7-2)

Ergebnis: 13:49 (0:14, 10:14, 0:21, 3:0) BOXSCORE

  • Der Beginn einer neuen Ära? Zumindest war es das Ende einer anderen Ära: Cincinnati hatte im Vorfeld der Partie Starting-Quarterback Andy Dalton auf die Bank gesetzt und durch Rookie Ryan Finley ersetzt. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Bengals im kommenden Draft mit einem sehr hohen Pick einen Quarterback auswählen, bis dahin darf sich Finley zumindest empfehlen - wenn auch weiterhin ohne A.J. Green, der nach zwischenzeitlich positiven Tendenzen doch ausgefallen war.
  • Finley (16/30, 167 YDS, TD, INT; 5 ATT, 22 YDS) zeigte einige Male überraschende Mobilität in der Pocket und spielte angesichts der Unstände absolut beachtlich, warf allerdings auch einen Pick Six zu Marcus Peters, kassierte einen Fumble der zum Touchdown zurückgetragen wurde und konnte - wenig überraschend - auch trotz deiner überraschend guten Leistung von Joe Mixon (30 ATT, 114 YDS) all die Probleme in diesem Bengals-Team nicht alleine kaschieren. Denn Probleme gibt es in Cincinnati auf beiden Seiten des Balls.
  • So war es, wie schon im ersten Duell dieser beider Teams in dieser Saison, früh die komplette Dominanz der Ravens-Offense. Lamar Jackson (15/17, 223 YDS, 3 TD; 7 ATT, 65 YDS, TD), der im ersten Spiel gegen Cincinnati über 150 Rushing-Yards angesammelt hatte, zerlegte die Bengals dieses Mal früh mit mehreren sehenswerten Pässen durch die Luft. Jackson fand schnell zwei Mal Tight End Mark Andrews zum Touchdown und Baltimore kontrollierte die Partie sehr schnell.
  • Für das absolute Highlight der Partie sorgte Jackson dann auch, als er zu Beginn der zweiten Hälfte 47 Yards zum Touchdown lief und dabei mehrere Bengals-Verteidiger ganz übel stehen ließ. Diese Partie war früh entschieden, sodass Baltimore auch Jackson nach dessen 20-Yard-Touchdown zu Marquise Brown Mitte des dritten Viertels vorzeitig aus dem Spiel nahm und Robert Griffin III. brachte.