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NFL Coin Toss Week 4 Preview: Pittsburgh Steelers vs. Cincinnati Bengals

Die Pittsburgh Steelers empfangen zum Abschluss von Woche 4 Division-Rivale Cincinnati.
© getty

Woche 4 endet in der AFC North - konkret in Pittsburgh: Die Steelers empfangen die Cincinnati Bengals. Beide Teams haben ihre ersten drei Spiele verloren und stehen dementsprechend mit dem Rücken zur Wand. Wer kann den kompletten Fehlstart verhindern? Im Coin Toss diskutiert mySPOX-User und Bengals-Fan Lattenknaller mit SPOX-Redakteur Adrian Franke, zu sehen gibt es das Spiel in der Nacht zum Dienstag (ab 2.15 Uhr) live auf DAZN - mit dem Monday-Night-Kommentatoren-Duo Sebastian Vollmer und Markus Kuhn.

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Preview: Pittsburgh Steelers (0-3) - Cincinnati Bengals (0-3) (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

mySPOX-User Lattenknaller: Ungewohnt ruhig ist es in Cincinnati. Zwar steht das Team sieglos bei 0-3, trotzdem schreien die Fans nicht nach dem Kopf des Head Coaches - etwas, das sonst in vergangenen Jahren selbst bei positiven Bilanzen der Fall war. Allerdings hat Zac Taylor eine Menge Vertrauen gewonnen.

Durch seine offene Ehrlichkeit und seinen gesunden Optimismus wirkt er wie das genaue Gegenteil vom alten, etwas staubig wirkenden Marvin Lewis, der in seinen 16 Jahren in Queen City gefühlte neun Antworten in Konferenzen hatte und in jeder Lage zur Ruhe gemahnt hat; selbst ein Monday Night Game gegen den verhassten Divisionsrivalen aus Pittsburgh war "just another game".

Taylor jedoch hat die Rivalität angenommen. Grade in der Prime Time und in der jetzigen Phase, in der beide Teams sieglos dastehen, hofft man in Queen City, die Serie von 8 Niederlagen in Folge zu beenden. Die Chancen standen noch nie besser.

Steelers erstmals ohne Big Ben

Zum ersten Mal überhaupt in seiner Karriere fehlt Big Ben gegen die Bengals. Sein Stellvertreter Mason Rudolph mag ein Talent mit Zukunft sein, aber wirklich überzeugt hat er bislang nicht. Mit im Schnitt 4,2 Air Yards scheint von ihm nicht die Gefahr für tiefe Bälle auszugehen, wie Big Ben sie immer ausgestrahlt hat.

Vielleicht macht sich hier auch der Abgang von AB bemerkbar, allerdings schätze ich den Verlust Mike Munchaks schwerer ein. Die sonst so starke O-Line scheint den Abgang ihres Coaches nur schwer zu verkraften und befindet sich mit 3,8 Yards pro Run am unteren Ende der Statistik.

Gegen eine Bengals-Defense, die oft mit 5 D-Linern an der Line steht, könnten die Jungs um Maurkice Pouncey schnell unter Druck geraten. Die bisherigen Spiele haben gezeigt, dass durch horizontale Plays Cincy Probleme kriegen könnte, aber das ist nicht gerade die Stärke von James Conner.

Bengals immer für ein Big Play gut

Die Steelers-Defense derweil erwartet eine Offense, die offensichtlich von der der Rams inspiriert wurde: 11-Personnel, Jet Motions, Play Action und Wheel Routes sind Kernelemente im Scheme Taylors.

Der Motor stottert oftmals noch, aber die Truppe um Andy Dalton ist immer für ein Big Play gut - sei es als tiefer Pass auf John Ross (der leider noch immer Drop-Probleme hat), oder durch ein Breakout Run von Joe Mixon, der in der zweiten Halbzeit gegen die Bills endlich in die Season gefunden hat.

Den Steelers könnten aber eher die Tight Ends zum Problem werden. Sowohl Eifert als auch Uzomah überragen jeden, den Pittsburgh gegen sie in Coverage stellen könnte, gerade in der Mitte des Feldes. Auch Receiver Auden Tate könnte für die Steelers Secondary ein Mismatch darstellen.

Wenn also Andy Dalton Zeit bekommt und wenn die Prime-Time-Probleme mehr mit Marvin Lewis als mit ihm selbst zu tun hatten, dann sollte man in Pittsburgh gewinnen können. Diesmal hoffentlich ohne hässliche Szenen wie in der Vergangenheit.

Adrian Franke (SPOX): So ganz schlau werde ich nicht aus dem, was die Steelers machen. Sicher, Minkah Fitzpatrick schließt eine große Baustelle und gibt dieser Defense noch einen weiteren Erstrunden-Pick - sowie konkret auch eine Waffe gegen Tight Ends - und aufgrund der Verletzung von Vance McDonald musste man auf Tight End etwas machen.

Aber dass die Steelers einen Erstrunden-Pick - der nach mehreren Niederlagen zum Start und der schweren Verletzung von Ben Roethlisberger ein sehr hoher Pick werden könnte - weg traden, kommt quasi nie vor; es ist noch seltener, als dass sie in der ersten Runde nach oben traden, was gerade erst im April passiert ist. Der Fünftrunden-Pick für Ex-Seahawks-Tight-End Nick Vannett ist auch ein stolzer Preis.

All das wirkt ein wenig nach - vielleicht nicht Panik, aber einer Aggressivität, die man so von den Steelers absolut nicht gewohnt ist. Der Eindruck wächst, dass Ergebnisse auch ohne Big Ben her müssen, damit jeder in Pittsburgh seinen Job behält. Um dann nächstes Jahr mit Roethlisberger und mit Minkah Fitzpatrick nochmal angreifen zu können.

Aber was heißt das für dieses Jahr? Und was für das Spiel gegen die Bengals? Die Steelers müssen damit anfangen, Mason Rudolph eine Chance für mehr Big Plays zu geben. Gegen San Francisco warf er kaum einen Ball über die Line of Scrimmage - und wir reden von einem Quarterback, dessen vielleicht beste Qualität als Passer im College sein Timing und Ball-Placement beim Deep Ball war. Das muss dringend wieder ein Faktor werden.

Steelers: Was ist mit James Conner los?

Dieser Ansatz sollte eigentlich auch gegen Cincinnati funktionieren. Die Bengals sind bislang wacklig in Coverage und auch wenn Pittsburghs Offensive Line noch nicht an ihre Vorjahres-Version ran kommt - gegen den Pass-Rush der Bengals sollte die Steelers-Line Rudolph genügend Zeit verschaffen können, um einige Deep Shots zu versuchen. Er mag nicht die vertikale Gefahr wie Big Ben ausstrahlen, da hast du Recht. Aber warum den eigenen Quarterback selbst durch das Play-Calling limitieren?

Enttäuschend ist auf beiden Seiten bislang das Run Game. James Conner war letztes Jahr ein sehr guter Contact-Runner - davon ist bislang nicht viel zu sehen. Die Bengals auf der anderen Seite, und hier gibt es vielleicht das erste entscheidende Mismatch, haben die erwartbaren Probleme in der Offensive Line: Pittsburgh sollte in der Lage sein, die Line of Scrimmage mit seiner starken Defensive Front zu kontrollieren. Gegen den Run, aber auch gegen den Pass.

Damit liegt das Spiel in den Händen von Andy Dalton. Die Bengals haben unter Zac Taylor einige positive Tendenzen gezeigt, was Passing-Designs und Play-Calling angeht, da bin ich bei dir. John Ross scheint in dieser Offense endlich eine Rolle zu finden, ja - doch in diesem Spiel werden die Bengals dessen Big Plays auch zwangsläufig brauchen.

Andernfalls sollten sie es mit ihren Mitteln schwer haben, gegen die Steelers-Defense den Ball zu bewegen. Und dann liegt es an Pittsburghs Offense, Cincinnati mutig durch die Luft zu attackieren. Das dürfte der Schlüssel zu diesem Spiel sein. Denn machen die Steelers das nicht, droht der 0-4-Start.

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