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Preview Championship Weekend: Zwei Tickets für Atlanta, Bitte! Danke!

Von Pascal De Marco
Michael Thomas lief in dieser Saison für die zweitmeisten Yards pro Route Run (2,66).
© getty

Es ist soweit: die Conference Championships sind da und sie finden mit den Teams statt, die sich die Chance auf ein Ticket für Super Bowl LIII in Atlanta am meisten verdient haben: die vier besten Scoring-Offenses, die aktuell wohl vier besten Coaches und die mit Sicherheit vier besten Teams der Saison 2018. Doch wer wird sich am Ende durchsetzen? Die erfahrenen Veteranen-Quarterbacks Drew Brees und Tom Brady oder die jungen Wilden in Patrick Mahomes und Jared Goff. Beide Spiele gibt es am Sonntag ab 21.05 Uhr live auf DAZN.

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Preview New Orleans Saints (1) vs. Los Angeles Rams (2)

New Orleans Saints: Der Weg in das Conference Championship Game

Mit dem spektakulären 45:35-Sieg im Superdome gegen die Rams im November sicherten sich die Saints die Favoritenrolle in der NFC und hielten bis heute daran fest. Nach einigen defensiven Wacklern zum Saisonbeginn nämlich stabilisierte sich New Orleans und wusste wie schon in der Vorsaison auf beiden Seiten des Balles hervorragenden Football zu spielen. Drew Brees spielte wieder einmal eine wahnsinnig effiziente Saison und verhalf "Who Dat" zu einer 13-3-Bilanz und dem Home-Field-Advantage in den Playoffs.

Diesen hatte man in der Vorwoche dann auch dringend nötig. Den Start gegen die stark aufspielenden Eagles verschlief man nämlich komplett und hatte Probleme damit, das Running Game in den Gang zu bekommen. Das tosende Publikum hatte maßgeblichen Anteil daran, dass Phillys Offense mit großen Problemen zu keinem einzigen Punkt ab dem zweiten Viertel kam. Offensiv hingegen verhalfen beeindruckende Drives in der zweiten Halbzeit zu einem Comeback, welches schlussendlich zu einem knappen, wenn auch verdienten Sieg reichte.

Los Angeles Rams: Der Weg in das Conference Championship Game

Bis zu besagtem Spiel in Louisiana galten den Rams und der schier unaufhaltsamen Offense von Sean McVay die Stimmen der Buchmacher; doch gab es in der zweiten Saisonhälfte einen kleinen Bruch zu beobachten. Nach einem beeindruckenden Shootout-Sieg gegen die Chiefs gab man auf uncharakteristische Art und Weise Spiele gegen die Bears und Eagles ab und konnte auch von einem Saints-Patzer in Dallas nicht profitieren. Am Ende sorgte das Nachsehen im direkten Vergleich für Platz 2 in der NFC.

So sah man in der Vorwoche die Cowboys nach L.A. reisen und schickte diese mit einem krachenden Tritt zurück nach Jerryworld. Die Rams düpierten eine der stärkeren Defenses der Liga mit einer selten gesehenen Dominanz in den Trenches und rissen im Run Game Löcher in der Größe von Texas. Man überlief die Cowboys mit 273 Rushing-Yards und die Rams bestätigten, dass Running Back C.J. Anderson auch mit Gurley zurück eine Rolle haben sollte.

Die aktuelle Situation der Saints

Gegen eine derartige O-Line kommt der Ausfall von Sheldon Rankins für New Orleans alles andere als gelegen. Der Defensive Tackle riss sich in der Vorwoche die Achillessehne und wird folgerichtig nicht mehr zum Einsatz kommen. Gerade gegen den Run könnte dies zu einem bedeutsamen Faktor werden. Dies bedeutet für David Onyemata und Tyeler Davison, sich oftmals gegen Double Teams behaupten zu müssen.

Ein weiterer Faktor ist auch weiterhin der Gesundheitszustand der Offensive Line. Vier von fünf O-Linern waren es in der Vorwoche gegen die Eagles, die nicht bei 100 Prozent waren. Das Ergebnis zeigte sich gegen den starken 4-Men-Rush Phillys in der enttäuschenden Run-Game-Production. Die Aufgabe wird für New Orleans' angeschlagene Linemen gegen Aaron Donald und Ndamukong Suh nicht gerade einfacher.

Die aktuelle Situation der Rams

Bei den Rams hingegen ist die Personalsituation entspannter und vielleicht sogar noch besser als in der Vorwoche. Nachdem McVay auf Todd Gurley in der Schlussphase der Saison nämlich verzichten musste, kam er in der Vorwoche gegen die Cowboys nur zu reduzierten Snapzahlen. In New Orleans wird er nun wohl wieder häufiger auf seine primäre Running-Back-Option und die bessere Receiver-Variante im Vergleich zu Anderson zurückgreifen können.

Saints vs. Rams: Players to Watch

Michael Thomas (Wide Receiver New Orleans Saints)

Thomas befindet sich in absoluter Top-Form und wird in nicht allzu langer Ferne einer der bestbezahlten Wide Receiver der Liga werden. In der Vorwoche nahm er die Luft aus der Eagles-Secondary, als er zwölf Receptions und 171 Yards sowie einen Touchdown verzeichnete und Philly regelmäßig trotz schlechter Down-and-Distance-Situationen schlug. Ein Bild, welches die Rams nur zu gut kennen, denn im Regular-Season-Matchup stellte Thomas Gegenüber Marcus Peters übel kalt und düpierte diesen für 211 Yards. Im November allerdings hatten die Rams Aqib Talib nicht zur Verfügung. Der wird sich wohl dieses Mal mit Thomas messen dürfen.

Jared Goff (Quarterback Los Angeles Rams)

Goff hat sich in der zweiten Saisonhälfte von einer anderen Seite präsentiert als noch in der ersten und steht nun unter besonderem Fokus. Der Ausfall von Cooper Kupp hat hier sicherlich seinen Teil dazu beigetragen, doch gerade in den Spielen gegen die Bears und Eagles waren schlechte Entscheidungen gegen Pressure und ungenaue Pässe verhängnisvolle Fehler. Diese Tendenzen zeigte er seitdem immer wieder und konnte sie auch in der Vorwoche gegen Dallas nicht abstellen. Goff wird vom System der Rams bereits herausragend unterstützt. Fehler, die teilweise auch aus sauberer Pocket heraus vorgekommen sind, darf er sich gegen New Orleans auf keinen Fall erlauben.

Saints vs. Rams: Darauf kommt es an

Im Spiel gegen die Cowboys hat es keinen großartigen Goff gebraucht, um die Rams zum Sieg zu tragen. In New Orleans wird das aber anders sein. Die Saints haben auch ohne Rankins das Ground Game der Eagles grandios kontrolliert. Das wird gegen L.A. zwar weitaus schwieriger, doch wird Goff in kritische Situationen kommen, in denen seine Genauigkeit und die Fähigkeit, aus den Reads auch die richtigen Entscheidungen zu treffen, vor einer furiosen Kulisse auf dem Prüfstand stehen. In einem Spiel, in welchem man dem Gegner auf keinen Fall Extra-Ballbesitz geben möchte, fallen sie sogar in ganz besonderes Gewicht.

Die Saints hingegen haben in der Divisional Round schon weitaus mehr Schweißperlen verloren. Als man in der zweiten Halbzeit zu zwei sehr langen und schließlich erfolgreichen Drives ansetzte, schaffte man es immer wieder komplizierte Down-and-Distance-Situationen wie ein 3rd-and-14 zu überstehen.

Meist kamen diese gegen die Eagles durch die elf Strafen zustande, welche man sich auferlegte. Doch ob es nun Strafen oder erneute Probleme im Laufspiel gegen eine bärenstarke Front sind: in derart schwierige Ausgangssituationen sollten sich die Saints auch trotz einem überragenden Thomas nicht noch einmal begeben. Außerdem: Verzichten die Saints aufgrund Brees' jüngster Probleme mit dem Deep Ball auf dieses Element und erlauben es den Rams, auf engerem Raum zu verteidigen?

Saints vs. Rams: Prognose

Der Superdome wird am Sonntag ein absolutes Tollhaus sein. Schaffen es die Umstände und der Pass-Rush der Saints, Goff und die Rams-Offense zu stören, sollte man die notwendigen Stops kreieren können, um das Spiel mit dem Ball in der eigenen Hand zu kontrollieren. Die Rams haben allerdings im Regular-Season-Spiel bewiesen, dass sie von diesen Umständen nicht unbedingt beeinflusst werden müssen. Außerdem stimmt der Eindruck, den die Rams-O-Line zuletzt hinterlassen hat, enorm zuversichtlich. Defensiv wiederum scheint bei den Rams zu große Last auf den Schultern des Pass-Rushs zu liegen. Schlussendlich gilt es wieder einmal, die beiden Quarterbacks in den Vergleich zu schicken. Vorteil New Orleans: 24:20 Saints.

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