NFL

NFL Coin Toss Week 5: Monday Night Preview - New Orleans Saints vs. Washington Redskins

Zum Week-5-Abschluss empfangen die Saints die Washington Redskins mit Adrian Peterson.
© getty

Die Washington Redskins kommen aus der extrem frühen Bye Week nach New Orleans - wo eine brandheiße Saints-Offense wartet. Doch New Orleans ist defensiv anfällig, können Alex Smith und Co. daraus Kapital schlagen? Im Coin Toss diskutiert SPOX-Redakteur Adrian Franke mit Washington-Fan und mySPOX-User MXG13, zu sehen gibt es die Partie ab 2.15 Uhr live auf DAZN!

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Preview New Orleans Saints (3-1) - Washington Redskins (2-1) (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

mySPOX-User MXG13: Revenge-Game! 5:58 Minuten standen im vierten Viertel am 11. Spieltag der letzten Saison noch auf der Uhr, als die Redskins bei den Saints mit 31:16 in Führung gingen. Was dann geschah, ist schwer zu erklären: Mit zwei perfekten Drives führte Drew Brees die Saints das Feld hinunter und glich kurz vor dem Ende die Partie mit einem Touchdown-Pass auf Alvin Kamara aus. New Orleans gewann, als Redskins-Fan überwog die Enttäuschung über die Niederlage. Dennoch zeigte die Mannschaft an diesem Tag, was in ihr steckt.

Hätte man die Leistung aus dem Saints-Spiel die komplette Saison über aufs Feld bekommen, es wäre mehr drin gewesen, als der 7-9 Record, der Ende 2017 für die Redskins zu Buche stand. Und dieses Jahr soll es besser laufen: Kann man, anders als im Vorjahr, halbwegs von Verletzungen verschont bleiben, sollte die Wildcard in der NFC im Rahmen des Möglichen sein. Ein starkes Laufspiel war im letzten Jahr der Schlüssel zur guten Leistung gegen die Saints für die Redskins; 156 Yards am Boden konnte man in 32:11 Minuten Ballbesitz ummünzen.

So konnte man Drew Brees und die explosive Saints Offense über längere Zeit vom Feld halten und der eigenen Defense immer wieder Zeit zum Verschnaufen geben. Wie eng der Erfolg der Skins mit einem erfolgreichen Run Game verbunden ist, zeigt ein Blick auf die Statistik: 182 sowie 166 Yards am Boden gab es bei den beiden recht deutlichen Saisonsiegen gegen die Cardinals und die Packers. Kümmerliche 65 Rushing-Yards führten zu einer 9:21 Niederlage gegen die Colts.

Funktioniert das Laufspiel, funktioniert auch die Skins-Offense. Die Saints stehen diesem Vorhaben mit einer soliden Run-Defense gegenüber. 3,2 Yards pro Carry lassen die Männer von Dennis Allen bisher zu (ligaweiter Bestwert). Trent Williams und Co. konnten aber bisher als eine der besseren Lines der Liga auftreten und sollten auch gegen die Saints bestehen können.

Schafft es die O-Line der Redskins, Adrian Peterson Platz zum Laufen zu verschaffen, macht das Quarterback Alex Smith und seinen Pass-Empfängern das Leben deutlich einfacher. Stimmt die Balance zwischen Run und Pass, wird die Offense zu Punkten kommen. Zu gut sind die Passempfänger um Jordan Reed, Paul Richardson, Jamison Crowder und den vielseitigen Chris Thompson, als dass die schwächelnde Saints-Pass-Defense sie dauerhaft aufhalten kann, ohne den Run zu vernachlässigen.

Washingtons Defense: Die D-Line ein Problem für die Saints?

Die Redskins-Defense hingegen konnte mit bisher 278 zugelassenen Yards pro Spiel (Rang 3 ligaweit) und nur 14,7 erlaubten Punkten (Rang 2) deutlich stärkere Leistungen aufweisen, als von den meisten erwartet - mit den Saints kommt jedoch der bisher schwerste Test der Saison auf die Truppe zu.

Im Fokus dabei: Die neu erstarkte D-Line. 6 Sacks können Rookie Da'Ron Payne, Jonathan Allen und Matt Ioannidis bisher gemeinsam aufweisen. Können sie Druck auf Brees entfachen und gleichzeitig verhindern, dass Alvin Kamara und der frisch von seiner Suspendierung zurück gekehrte Mark Ingram zu viel Platz im Run Game bekommen, kann der Rest der Defense aggressiv gegen den Ball spielen und eventuell den ein oder anderen Turnover forcieren.

Brees, Kamara, Ingram und Michael Thomas aufzuhalten ist keine leichte Aufgabe. Wollen die Redskins jedoch zeigen, dass in diesem Jahr mehr drin ist, als eine 7- oder 8-Siege-Saison, müssen sie es schaffen, die Saints-Offense im Zaum zu halten und selbst die Ballbesitz-Zeit dominieren.

Zeit zur Vorbereitung sollte genügend gewesen sein. Mein Tipp: Die Redskins kommen gut erholt und gut vorbereitet aus der frühen Bye - gewinnen bei den Saints mit 28:20 und gehen 3-1.

Adrian Franke (SPOX): Washington mag bisher eine sehr gute Pass-Verteidigung haben, hatte es bisher aber auch mit einigen fragwürdigen Passing-Offenses zu tun.

New Orleans hat sich auf der Seite des Balls in seiner Grundausrichtung nicht wirklich verändert. Brees wirft den Ball vergleichsweise immer noch sehr kurz (nur sieben Average Intended Air Yards, weniger als Mariota, Dalton oder Prescott beispielsweise), weil die Saints im Screen Game brandgefährlich sind: allein letzte Woche gegen die Giants resultierten 42 Passing-Yards aus Pässen, die die Line of Scrimmage nicht überquerten.

Außerdem kann New Orleans im Kurzpassspiel zu Alvin Kamara und zu Michael Thomas aus dem Slot heraus großen Schaden anrichten - auffällig ist aber, dass Brees in puncto Play-Action-Nutzung bislang ganz weit unten zu finden ist (17,3 Prozent).

Durchaus denkbar, dass sich das in dieser Woche ändert, wenn die Saints Mark Ingram zurück erhalten. Nur zehn Teams nutzten das Run Game über die ersten vier Spiele seltener als New Orleans, mit Ingram zurück auf dem Feld dürfte das anders aussehen. Möglicherweise wartet Coach Sean Payton darauf, ehe er auch im Play Action Passspiel wieder aggressiver wird, und da Washington bislang 4,5 Yards pro Run zulässt (zehnthöchster Wert) könnte Ingram direkt eine ordentliche Portion Arbeit bekommen.

Doch selbst ohne Play Action intensiv zu nutzen, ist es bisher extrem schwierig, zu Drew Brees zu kommen. Bei fast 75 Prozent seiner Dropbacks hat er eine saubere Pocket, was einerseits an einer sehr guten Line, andererseits aber auch an den vielen schnellen Pässen liegt. Washington wird im Pass-Rush also eine schwere Aufgabe vor der Brust haben, und die Underneath-Coverage ist dieser Aufgabe vermutlich nicht gewachsen.

Die Redskins-Offense: Alex Smith zurück zum Standard

Wenn wir also davon ausgehen, dass die Saints punkten, dann bleibt die Frage: Wie kann Washington antworten? So wie die Redskins-Offense bislang aussieht, deutet jedenfalls wenig darauf hin, dass sie einen Shootout gewinnen kann. Alex Smith wirft gerade einmal 7,3 Prozent seiner Pässe mindestens 20 Yards das Feld runter, selbst Sam Bradford (7,5 Prozent) hatte eine höhere Quote.

Alles bei dieser Redskins-Offense scheint daraus ausgelegt zu sein, kurz und in der Mitte des Feldes zu arbeiten: Mit Pässen zu Chris Thompson, Jordan Reed und Jamison Crowder sowie Runs über Adrian Peterson. Das lässt aus Saints-Sicht darauf hoffen, dass die bislang größte Schwäche in dieser Saison - die Big Plays im Passspiel - von Washington gar nicht so ausgenutzt werden können. Ähnliches konnte man letzte Woche auch im Spiel der Saints gegen die Giants beobachten.

Die beste Chance besteht für Washington in der Theorie wohl darin, da stimme ich dir zu, mit einer kräftigen Dosis Adrian Peterson die eigenen Drives zu verlängern und Drew Brees und Co. möglichst lange an der Seitenlinie zu halten. Das Problem dabei hast du ja schon angesprochen: Über die ersten vier Wochen lässt kein Team weniger Yards pro Run zu als die Saints.

Artikel und Videos zum Thema