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NBA - Saisonvorschau: Cleveland Cavaliers, New York Knicks, Orlando Magic: Franz Wagner als Teil der Celtics-Formel

Von Robert Arndt
Jalen Brunson ist der Hoffnungsträger der New York Knicks auf der Eins.
© getty

Donovan Mitchell wurde bei den New York Knicks gehandelt, landete letztlich aber bei den Cleveland Cavaliers. Für beide Franchises ist das die beste Lösung, beide hegen erneut Playoff-Ambitionen. Ganz so weit ist man bei den Orlando Magic nicht, unter anderem ruhen hier die Hoffnungen auf Franz Wagner. SPOX macht den Check.

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Die neue NBA-Saison kommt mit schnellen Schritten immer näher. In unserer zehnteiligen Vorschau-Serie schauen wir uns die Situation bei jedem Team ganz genau an. Hier gibt es eine Übersicht mit allen bisher erschienenen Previews.

NBA-Saisonvorschau: CLEVELAND CAVALIERS

Cleveland Cavaliers: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Trade: Donovan Mitchell (Jazz)
  • Draft: Ochai Agbaji (#14), Khalifa Diop (#39), Isaiah Mobley (#49), Luke Travers (#56)
  • Free Agency: Robin Lopez (Magic), Raul Neto (Wizards)

Abgänge

  • Trade: Colin Sexton, Ochai Agbaji, Lauri Markkanen (alle Jazz)
  • Free Agency: Moses Brown (Clippers), Rajon Rondo, Ed Davis

Cleveland Cavaliers: Die wichtigsten Statistiken 2021/22

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
44-38 (Platz 9 im Osten)111,0 (20.)108,9 (5.)2,1 (13.)

Cleveland Cavaliers: Die Strategie in der Offseason

Kein Team überraschte im Vorjahr so sehr wie die Cavs. Las Vegas prognostizierte für Cleveland nur 27 Siege, am Ende wurden es 44. Dabei hatten die Cavs auch einiges an Verletzungspech und purzelten erst spät in der Saison aus den Top 6, um dann im Play-In an den Brooklyn Nets und den Atlanta Hawks zu scheitern.

Die Garanten für den Erfolg waren in der Defense das Big-Man-Duo um Evan Mobley und Jarrett Allen, während auf der anderen Seite Darius Garland einen riesigen Sprung machte und sich zu einem der besten Spielmacher der NBA entwickelte. Er und auch Allen wurden mit ihrem ersten All-Star Game belohnt, Mobley verpasste den Award des besten Rookies der Saison denkbar knapp, wäre aber eine ebenso gute Wahl wie Scottie Barnes von den Toronto Raptors gewesen.

Dieses Trio ist der Kern der Cavs, sie alle stehen noch langfristig unter Vertrag und sollen die Franchise in die erfolgreichste Phase ihre Geschichte führen, an der LeBron James nicht beteiligt ist. Damit dies klappt, wurde auch noch externe Hilfe beschafft. In einem mehr als überraschenden Move schnappten sich die Cavs via Trade Donovan Mitchell und stellen plötzlich vier potenzielle All-Stars, die alle noch nicht einmal in der Prime ihrer Karriere sind.

Der Rebuild ist damit nach vier Jahren seit LeBrons zweitem Abgang abgeschlossen, auch weil sie für Mitchell quasi ihre komplette Zukunft opferten (Drei First Rounder plus 2 Tauschrechte zwischen 2025 und 2029). Cleveland will mit diesem Quartett oben mitspielen und verstärkte sich auch an den Rändern des Kaders sinnvoll. Neto (Guard) und Lopez (Center) sind verlässliche Backups, gleichzeitig können die Abgänge von Sexton und Markkanen verschmerzt werden. Sexton passte nicht wirklich zu Garland, während der Finne als Small Forward verschenkt war.

Cleveland Cavaliers: Die Schwachstellen

Im Vorjahr war abseits von Garland Shot Creation das große Problem, diese Baustelle wurde mit der Addition von Mitchell behoben. Gleichzeitig stellen die Cavs nun einen der kleinsten Backcourts der NBA, keiner der beiden ist als Plus-Verteidiger bekannt. Gerade in den Playoffs dürfte dies zu einem großen Problem werden. Wenn Rubio nach seinem Kreuzbandriss zurückkehrt, hat man hier aber zumindest eine Alternative auf der Bank.

Anders sieht es auf dem Flügel aus. Okoro ist eher ein Guard-, denn ein Flügelverteidiger, ansonsten ruhen die Hoffnungen schon auf Dean Wade. Der ist zwar solide, viel mehr aber nicht. Hier wird Cleveland in den kommenden Jahren nachrüsten müssen. Im Idealfall kann dieser Mr. X verteidigen und werfen, da auch Shooting abseits des Backcourts rar gesät ist. Im Vorjahr funktionierte das Jumbo-Lineup, weil zumindest Markkanen ein gefährlicher Schütze war, dieses Element ist nun weggebrochen.

NBA Preview: Der Kader der Cleveland Cavaliers

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Darius GarlandDonovan MitchellIsaac OkoroEvan MobleyJarrett Allen
Raul NetoCaris LeVertCedi OsmanDean WadeKevin Love
(Ricky Rubio)-Dylan WindlerLamar StevensRobin Lopez

Cleveland Cavaliers: Der Hoffnungsträger

Der Trade für Mitchell ist vor allem eines, eine Wette auf Evan Mobley. Die Cavs haben ihn als den kommenden Franchise Player ausgemacht und gerade defensiv zeigte der 21-Jährige, dass er hier einer der besten der NBA sein kann. Womöglich ist er es, der die Frage beantwortet, wer denn in diesem Cavs-Team die besten Forwards des Osten verteidigen soll.

Mobley ist so mobil, so flexibel - es ist nicht auszuschließen, dass er in dieser Hinsicht einen zumindest respektablen Job macht. Dazu ist im Angriff noch viel Luft nach oben. Den Wurf hat er im Repertoire, nur die Quoten passten bislang nicht. Kann er sich hier in den kommenden Jahren steigern, schlummert in Mobley einer der besten Two-Way-Spieler der NBA und ein Abo-All-NBA-Kandidat.

Cleveland Cavaliers: Fazit

Ähnlich wie Minnesota im Westen, ist auch dieses Cavs-Team ein sehr interessantes Experiment. Über die Jahre hat Cleveland viel Talent angesammelt, ob diese Teile allerdings alle auch wirklich passen, ist die große Frage. Mit Mitchell ist zwar mehr Offense da, doch die Defense wird aller Voraussicht nach nicht so gut wie im Vorjahr sein.

Es ist nicht auszuschließen, dass es zunächst Wachstumsschmerzen gibt, was bei der großen Qualität im Osten unter den ersten zehn Teams durchaus erwähnenswert ist. So oder so: Ein echter Contender sind diese Cavs auch so nicht. Wenn das Team sich aber findet, kann es um den Heimvorteil spielen. Bei einem Fehlstart könnte aber auch das Play-In-Tournament drohen.

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