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NBA - Der Trade um Patrick Beverley zu den Los Angeles Lakers in der Kurz-Analyse: Schlechte Nachrichten für Dennis Schröder?

Dennis Schröder ist weiterhin auf der Suche nach einem neuen Team.
© getty

Es ist nicht der von vielen Lakers-Fans erhoffte Blockbuster, stattdessen hat sich Los Angeles Patrick Beverley geangelt. Was bedeutet dieser Trade für die Zukunft von Russell Westbrook? Stellt Beverley eine Verstärkung für L.A. dar? Und ist womöglich Dennis Schröder der Verlierer dieses Deals?

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Wie zu erwarten war, haben die Lakers nach der vorzeitigen Vertragsverlängerung von LeBron James in der vergangenen Woche nochmal an ihrem Kader gefeilt. Auf einen echten Blockbuster muss der King zwar weiter warten, doch interessant ist der Deal für Patrick Beverley allemal. Der Point Guard kommt per Trade aus Utah, dafür wandern Talen Horton-Tucker und Stanley Johnson zu den Jazz. Doch sind die Lakers dadurch wirklich besser geworden?

NBA: Der Trade von Patrick Beverley zu den Los Angeles Lakers im Überblick

Lakers erhaltenJazz erhalten
Patrick BeverleyTalen Horton-Tucker
Stanley Johnson

Das bedeutet der Beverley-Trade für die Los Angeles Lakers

Nur zu gern würden wir Mäuschen spielen, wenn sich die neuen Teamkameraden Beverley und Russell Westbrook das erste Mal in der Trainingshalle der Lakers begegnen. Ein Handschlag und nette Worte sind dabei kaum vorstellbar, vielleicht höchstens ein gezwungenes Nicken. Oder einfach nur ein peinliches Schweigen.

Die Rivalität zwischen den beiden Guards ist gut dokumentiert und feiert nun fast schon zehnjähriges Jubiläum. 2013 verletzte Beverley den damaligen Thunder-Guard Westbrook in den Playoffs nach einer unnötigen Aktion am Knie. Die Animositäten setzten sich über die Jahre fort, erst vor wenigen Monaten haben die beiden wieder ein paar verbale Nettigkeiten ausgetauscht (Beverley: "Er ist Müll!"). Dieses Duo in einem Team klingt eigentlich nach einer tickenden Zeitbombe.

Natürlich muss es nicht bei dieser Konstellation bleiben. Ein Trade von Westbrook vor dem Saisonstart ist immer noch möglich, laut Jovan Buha (The Athletic) ist es durch den Beverley-Trade sogar "wahrscheinlicher" geworden, dass Westbrook zum Saisonstart nicht im Kader stehen wird - entweder durch einen Trade oder er könnte gar ähnlich wie John Wall vergangene Saison einfach nach Hause geschickt werden.

Die Lakers haben für Beverley keine zukünftigen Picks abgegeben, stattdessen könnte General Manager Rob Pelinka die eigenen Erstrundenpicks 2027 und 2029 weiterhin dafür verwenden, um rivalisierenden Teams einen Westbrook-Trade schmackhaft zu machen.

Die Hoffnungen auf Kyrie Irving scheinen allerdings zu schwinden, für Buddy Hield und Myles Turner von den Pacers müsste L.A. wohl zwingend beide Picks auf den Tisch legen, was Pelinka bislang immer vermeiden wollte. Immerhin könnte der zusätzliche Kaderplatz, den die Lakers im Beverley-Trade geschaffen haben (nun zwei offene Kaderplätze), für zukünftige Deals interessant werden.

Gleichzeitig ist es gut möglich, dass die Lakers Westbrook aufgrund dessen abgestürzten Trade-Werts eben nicht mehr loswerden. Trotz der Rivalität zwischen den beiden Guards ist der Beverley-Trade auch in diesem Szenario rein sportlich ein Upgrade. Horton-Tucker und Johnson sind keine großen Verluste, Letzterer hat sich vergangene Saison zwar mit guter Defense ins Team gespielt, bringt ansonsten aber nicht viel und war letztlich nur ein Salary-Filler, um den Trade möglich zu machen.

Lakers schnappen sich Beverley: Schlechte Nachrichten für Dennis Schröder?

Der Abgang von THT ist da schon spannender, aber genauso verkraftbar. Noch vor gut einem Jahr galt er als unantastbar in Trade-Gesprächen mit den Raptors um Kyle Lowry, dann bekam er eine lukrative Vertragsverlängerung und wurde praktisch Alex Caruso vorgezogen. Doch der nächste Entwicklungsschritt blieb aus, auch Horton-Tucker war ein blasses Puzzleteil einer enttäuschenden Saison, sein Wert im Keller.

Beverley dagegen sollte deutlich besser an die Seite von LeBron und Anthony Davis passen. Einerseits bringt er jede Menge Einsatz und Defense, was den Lakers in der Vorsaison im Backcourt abging. Andererseits ist er ein guter Schütze - noch so ein Makel der Lakers-Saison 21/22. Zwar versenkte der 34-Jährige vergangene Spielzeit nur 34,3 Prozent seiner Dreier, doch in den sechs Saisons zuvor waren es zusammengenommen 39,3 Prozent bei knapp über vier Versuchen pro Partie. Gerade aus dem Catch-and-Shoot (38,5 Prozent Dreierquote in 21/22) kann Beverley eine Waffe sein.

Damit bekommt James einen deutlich verlässlicheren Rollenspieler an seine Seite, als es Horton-Tucker zuletzt war - auch wenn Beverleys Alter sicherlich etwas Sorgen macht und man einen weiteren jungen Spieler verloren hat. Dafür hat der Deal einen weiteren positiven Nebeneffekt für die Lakers: Da sie Horton-Tuckers Vertrag abgestoßen haben und Beverleys Deal nach der kommenden Saison ausläuft, haben sie im Sommer 2023 laut Cap-Experte Bobby Marks (ESPN) etwa 34 Millionen Dollar an Cap Space.

Der Verlierer dieses Trades könnte womöglich Dennis Schröder werden, dessen Dienste in L.A. in der aktuellen Kaderzusammenstellung wohl nicht mehr benötigt werden. Zuletzt würde über eine Rückkehr des Deutschen nach Hollywood spekuliert, nun muss er sich aber womöglich anderweitig umschauen. Außer es kommt doch noch zum großen Knall bei den Lakers. Trotz der Verbesserungen durch den Beverley-Trade reicht das definitiv noch nicht, um die Spitze im Westen anzugreifen. Dafür bräuchte es noch weitere Moves.

NBA: Der Kader der Los Angeles Lakers in der Saison 2022/23

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Russell WestbrookAustin ReavesLeBron JamesAnthony DavisThomas Bryant
Patrick BeverleyLonnie Walker IVTroy Brown Jr.Juan Toscano-AndersonDamian Jones
Kendrick NunnMax Christie--Wenyen Gabriel
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