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NBA, Kevin Durant - Fragen und Antworten zur Trade-Forderung: Wie es jetzt weitergeht

Kevin Durant und Kyrie Irving gewannen in Brooklyn in drei Jahren eine Playoff-Serie.
© getty
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Wie geht es mit Kyrie Irving und Ben Simmons weiter?

Bisher deutet alles darauf hin, dass die Nets Simmons behalten werden, der ausgerechnet gestern, wenige Stunden vor dem Durant-Beben, in der Halle der Nets abgelichtet wurde. Das kann sich natürlich ändern, wenn Brooklyn nur durch einen Trade des Australiers einen größeren Durant-Trade realisieren kann (etwa für Adebayo oder Booker), davon ist aber nicht auszugehen.

Es wäre auch nicht ratsam. Simmons hat momentan keinen hohen Trade-Wert, könnte diesen aber rapide steigern, wenn er wieder gesund ist und sich durch gute Leistungen zurückmeldet. Der Vertrag des 25-Jährigen läuft noch bis 2025, Brooklyn kann sich also in Ruhe anschauen, ob er als Kernstück eines Neuaufbaus taugt bzw. wie er zu den Spielern passt, die im Trade für KD zurückkommen.

Bei Irving ist die Lage anders. Das Ziehen seiner Option hat nicht wirklich für mehr Klarheit gesorgt, auch bei ihm spricht viel dafür, dass er sein letztes Spiel für die Nets bereits absolviert hat. Das wäre nur folgerichtig, wenn der Grund, warum Irving die Option überhaupt erst zog, selbst nicht mehr bei den Nets spielt.

Bleibt Brooklyn auf Kyrie Irving sitzen?

Einfacher ist es dadurch jedoch auch nicht geworden, einen Trade für ihn zu finden. Nach wie vor ist angeblich kein Team besonders daran interessiert, ein signifikantes Angebot für den eigenwilligen Point Guard abzugeben, dessen Teams aus irgendeinem unerfindlichen Grund ein großes Talent dafür besitzen, sich von innen zu zerstören.

Die Lakers gelten hier als die Ausnahme, logischerweise, sie können nur eben weiterhin nicht viel anbieten, weder für einen Nets-Rebuild noch für die Aussicht, konkurrenzfähig zu bleiben. Und nein, Brooklyn dürfte auch jetzt kein großes Interesse daran haben, Russell Westbrook bei sich aufzunehmen.

Das bedeutet: Es bräuchte wohl ein drittes Team, um einen Deal zu ermöglichen (natürlich könnten theoretisch auch Durant UND Irving im selben Trade gedealt werden, es wird dadurch nur komplizierter). Oder die Nets müssten Irving entlassen, wie Vincent Goodwill (Yahoo! Sports) spekulierte - das wirkt jedoch unrealistisch.

Findet Brooklyn jetzt keinen Trade für Irving, wäre es vermutlich sinnvoller, ihn vorerst zu behalten und es zur Trade Deadline noch einmal zu versuchen. Durch eine Entlassung, nach der er bei jedem Team unterschreiben könnte, würde man dem 30-Jährigen ja einen Gefallen tun - und bei aller Ungewissheit in der Situation kann man sich zumindest sicher sein, dass die Nets DAS nicht wollen.

Wie geht es mit den Nets weiter?

Grundsätzlich wird es spannend zu sehen, wie es für die Nets weitergeht. Sie müssen nicht wie nach der KG-Pierce-D-Will-Ära bei 0 anfangen, dafür haben sie Simmons und den eventuellen Gegenwert für Durant als Ausgangspunkt. Trotzdem muss sich festhalten lassen, dass dieses gescheiterte Experiment schon jetzt zu den größten Enttäuschungen der NBA-Geschichte gehört.

Die Franchise baute über Jahre sorgsam eine Kultur auf, um sich für Free Agents zu positionieren, mit dem Power-Standort Brooklyn im Rücken. Das ging auf, allerdings warfen sie für Durant und Irving bei der ersten Gelegenheit diese Kultur aus dem Fenster. Es ist ein Tausch, den jedes NBA-Team gemacht hätte, vielleicht muss das in Zukunft aber auch hinterfragt werden.

Und gleichzeitig müssen die Nets nun aufpassen, dass sie einigermaßen sauber aus dieser Situation herauskommen. Nicht nur die anderen Teams, auch alle Spieler, die irgendwann mal Free Agents werden, werden sehr genau hinschauen, was mit Durant passiert. Und das ist ja das Dilemma: Bei all den Kopfschmerzen, die sie bisweilen verursachen - wer gewinnen will, braucht eben solche Spieler.

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