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NBA - Kommentar zur Championship der Golden State Warriors: Jetzt ist Stephen Curry endgültig ein Top-10-Spieler

Stephen Curry muss nach diesem Finals-Run im Ranking der zehn besten Spieler aller Zeiten berücksichtigt werden.
© getty

Die Golden State Warriors sind zum vierten Mal in acht Jahren NBA-Champion! Der Beginn dieser Dynastie wie auch die 2022er Version der Dubs fußt auf der Brillanz von Stephen Curry. Der Point Guard hat endlich das letzte Puzzlestück für sein Resümee eines Top-10-Spielers der NBA-Historie. Ein Kommentar.

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Die Großen ihrer Zunft ticken alle ein wenig anders. Im Basketball zeigt sich das meist dadurch, dass sie sich von jeder noch so kleinen Stichelei anspornen lassen. Da reicht manchmal schon ein simpler Tweet oder eine kleine Geste, um ein Feuer zu entfachen.

Jaren Jackson Jr. wird es mittlerweile bereuen, mit drei kleinen Wörtern Klay Thompson und dessen Elefantengedächtnis getriggert zu haben. Und die ESPN-Experten, die keinen weiteren Titel für Curry und die Warriors vorhersagten, müssen ihren Take mittlerweile auch zurücknehmen. Der Chefkoch höchstpersönlich hat sie auf seiner Postgame-Pressekonferenz daran erinnert.

Curry hat diese First-Take-Szene aus dem August 2021 offenbar ganz tief abgespeichert. Nun lieferte er auf dem Court die Antwort - und wie! Die NBA Finals 2022 haben der Warriors-Dynastie nicht nur ein weiteres, fast nicht mehr für möglich gehaltenes Kapitel beschert.

Diese Serie gegen Boston mit der Krönung beim 103:90-Sieg in Spiel 6 hat Wardell Stephen Curry II endgültig einen Platz in der Top 10 der besten Spieler der NBA-Historie gesichert.

Stephen Curry: Das letzte Puzzleteil im Resümee

Er war schon vor diesem Playoff-Run der beste Dreierschütze aller Zeiten. Ein Revolutionär, der den Sport mit dem orangefarbenen Leder geprägt hat wie nur die wenigsten vor ihm. Er hatte bereits drei Ringe im Trophäenschrank liegen, er war bereits MVP der regulären Saison (2x). Er war Scoring-Champion (2x), All-Star- und All-NBA-Abonnent (jeweils 8x), Mitglied des Top-75-Teams. Jetzt ist er im vierten Anlauf auch endlich Finals-MVP.

In gewisser Weise ist diese Auszeichnung das fehlende Puzzleteil im Resümee eines All-Time-Greats. Andererseits ist es aber nicht diese Trophäe an sich, die Curry in die Top 10 des NBA-Olymps aufsteigen lässt. Es ist die Art und Weise, wie Curry und die Warriors diesen vierten Ring gewannen.

"Ich habe für eine Sekunde das Bewusstsein verloren", sagte Curry nach Spiel 6, um zu erklären, wie viel ihm dieser Sieg bedeutet hat. Sofern die Tränen in seinem Gesicht es nicht schon genug taten. "Es war definitiv überwältigend. Es war surreal, denn im Hinterkopf weißt du, wie viel du durchgemacht hast, um wieder auf diese Bühne zu kommen."

Vor zwei Jahren waren die Dubs in der Versenkung verschwunden, vergangene Saison reichte es zum zweiten Mal in Folge nicht für die Playoffs. Jetzt ist Golden State wieder ganz oben - vor allem dank Curry. Er sei der einzige Grund, warum dieser Run überhaupt möglich war, betonte Head Coach Steve Kerr.

Im Alter von 34 Jahren hat er seine Farben phasenweise im Alleingang gegen eine historisch starke Defense zu vier Siegen getragen. Die berühmt-berüchtigte Gravity des Chefkochs war auch in den Finals immer zu spüren, schenkte den Teamkollegen Freiräume, brachte die Celtics zur Verzweiflung. 31,2 Punkte bei einer True Shooting Percentage von 62,6 Prozent stehen am Ende für den mit Abstand besten Spieler der Serie zu Buche. Wie gesagt: mit 34. Gegen die beste Defense der Liga.

Curry: Wo landet der Warriors-Star im All-Time-Ranking?

Diese Auftritte in seinem 13. Jahr in der Association lassen Curry im SPOX-Ranking nach oben springen. Vor der Saison rangierte er noch auf Platz 16 All-Time. Aber acht Monate später müssen Moses Malone, Hakeem Olajuwon, Oscar Robertson, Jerry West - und ja, selbst Kevin Durant, der in den Playoffs keins von vier Spielen gegen Boston gewann, und Shaquille O'Neal Platz machen.

Der Big Aristotle hat vielleicht einen kleinen Vorteil bei den individuellen Auszeichnungen wie All-Star (15x), All-NBA (14x) oder Finals-MVP (3x), doch die Anzahl der Larry O'Briens ist gleich, bei den Regular-Season-MVPs hat Curry die Nase vorn (2:1). Und Curry hat eben noch den Einfluss auf das Spiel als Gesamtes in der Hinterhand.

Basketball grundlegend verändert zu haben, können nur die wenigsten Superstars der Liga von sich behaupten. Das wird auf Seite eins von Currys Vermächtnis stehen, wenn er irgendwann mal seine Sneaker an den Nagel hängt. Und sonst? Top-10-Spieler aller Zeiten? Sicherlich. Vielleicht sogar bester Point Guard aller Zeiten?

Geht es nach Andre Iguodala, dann lautet die Antwort "ja". Die meisten Nicht-Teamkollegen würden wohl immer noch Magic Johnson vor dem Chefkoch sehen - aber in solchen Sphären ist Curry mittlerweile unterwegs. Und seine Karriere ist ja noch lange nicht an ihrem Ende angekommen.

NBA Finals - Warriors vs. Celtics: Die Serie im Überblick (4-2)

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
13. Juni3 UhrGolden State WarriorsBoston Celtics108:120
26. Juni2 UhrGolden State WarriorsBoston Celtics107:88
39. Juni3 UhrBoston CelticsGolden State Warriors116:100
411. Juni3 UhrBoston CelticsGolden State Warriors97:107
514. Juni3 UhrGolden State WarriorsBoston Celtics104:94
617. Juni3 UhrBoston CelticsGolden State Warriors90:103
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