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NBA Finals - 5 Fragen zur Niederlage der Boston Celtics: Die größte Baustelle wird richtig teuer

Jaylen Brown und Jayson Tatum erreichten erstmals gemeinsam die NBA Finals.
© getty
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Was ist die größte Baustelle in der Offseason?

Wir haben über Tatums Checkliste gesprochen, es gibt einige davon bei den Celtics. Jaylen Brown etwa muss an seiner linken Hand und seinem Ballhandling arbeiten, Robert Williams muss erstmal gesund werden und dann alles dafür tun, um etwas stabiler zu werden. Die vielleicht größte Baustelle hat aber das Front Office vor sich, komischerweise.

Die Top 7 der Celtics steht dabei unter Vertrag für die kommende Saison, es gibt also viel Klarheit, auch wenn etwa bei Grant Williams und Brown eine vorzeitige Verlängerung anstehen könnte. Problematisch ist eher die Situation darüber hinaus, auch das haben diese Finals gezeigt.

Boston bekam in vielen Spielen quasi nichts von seiner Bank, allein in Spiel 6 erzielte Warriors-Guard Jordan Poole dreimal so viele Punkte wie alle Celtics-Reservisten zusammen (15:5). Die Celtics vertrauten über einen Großteil der Playoffs nur zwei Bankspielern so richtig, beide (Grant Williams und Derrick White) brachten in den Finals aber kaum noch etwas.

Das Problem dabei: Spieler, die für sie in die Bresche springen konnten, hatten sie auch nicht. Der Kontrast zu den Warriors war enorm, die ihre Rotation in nahezu jeder Serie ein Stück weit anpassten, unterschiedliche Spieler für unterschiedliche Aufgaben hatten. In den Finals kamen etwa Moses Moody oder Jonathan Kuminga kaum noch zum Einsatz, sie hatten aber zuvor mit dafür gesorgt, dass die wichtigsten Spieler ansatzweise frisch blieben.

Boston muss seine Bank aufbessern

Diesen Luxus hatte Boston nicht, es waren im Wesentlichen permanent dieselben sieben Leute, mit vereinzelten Gastauftritten von Payton Pritchard oder Daniel Theis. Die Starter mussten so unheimlich viele Minuten abreißen, auch das zeigte sich am Ende. Auf den Plätzen acht bis 15 in der Rotation saßen überwiegend Spieler, die Udoka nicht einsetzen wollte.

Ein Kandidat, der das auf lange Sicht vielleicht ändern könnte, ist Aaron Nesmith, wahrscheinlicher ist aber, dass die Celtics aktiv werden müssen, um ihre Rotation noch ein wenig aufzupolstern. Einen Firstrounder haben sie im kommenden Draft nicht, allerdings ist dieses Team vermutlich ohnehin an einem Punkt, an dem Veteranen für die nächste Stufe nötig sind.

Auch für diese gibt es "Tools": Boston hat theoretisch die Taxpayer Midlevel Exception (6,4 Mio. Dollar) sowie drei üppige Trade-Exceptions (17,1 Mio., 9,7 Mio., 6,9 Mio.) zur Verfügung, um neue Spieler zu holen. Das wäre allerdings teuer. Weshalb es am Ende entscheidend ist, wie die Besitzer der Celtics zur finalen Frage stehen ...