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NBA Playoffs - Erkenntnisse zum ersten Mavs-Sieg gegen Warriors: Feuerwerk mit dem Dubs-Rezept

Die Golden State Warriors sind das tiefere Team.
© getty

Nach drei Pleiten in Folge haben sich die Dallas Mavericks den ersten Sieg in den West-Finals gesichert. Die "Anderen" liefern endlich mit dem lang ersehnten Dreierregen ab und Dallas klaut ein eigentliches Erfolgsgeheimnis der Warriors. Die Erkenntnisse.

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1. Mavs vs. Warriors: Die Rückkehr der "Anderen"

30 Punkte und ein Fast-Triple - es klingt nach einem weiteren spektakulären Elimination Game von Luka Doncic. Doch der Slowene, frisch gewählter All-NBA First Teamer, war nur eins von vielen Zahnrädchen in der Mavs-Maschine auf dem Weg zum 119:109-Sieg in Spiel 4 gegen Golden State, der Dallas vor dem Sweep in den Western Conference Finals bewahrte.

Dessen war sich Doncic selbst bewusst. "Diese Jungs sind der Schlüssel zu unseren Siegen", betonte er nach der Partie. Mit "diesen Jungs" meinte er zum Beispiel Dorian Finney-Smith, Reggie Bullock und Maxi Kleber, die Rollenspieler, auf deren Unterstützung der Superstar angewiesen ist. Bisher war diese Unterstützung in der Serie kaum da, das Trio legte in den ersten drei Spielen zusammen eine Feldwurfquote von 30,5 Prozent und eine Dreierquote von 31 Prozent auf. Vor allem Kleber befand sich in den ersten drei Duellen mit Golden State auf der Suche nach seinem Wurf (2/14 Dreier).

Unterdurchschnittlich ist da noch positiv ausgedrückt. Dass die Mavs-Rollenspieler es aber besser können, das dürfte nach den ersten beiden Playoff-Runden klar gewesen sein. Und das bewiesen sie auch in Spiel 4. Finney-Smith war mit 23 Punkten zweitbester Scorer, dahinter folgte Bullock (18) und Kleber führte die Bank an (13). 12/20 Triples hämmerten die Drei durch die Reuse.

Die "Anderen", wie NBA-Legende und TNT-Analyst Shaquille O'Neal die Rollenspieler gerne mal nennt, erfüllten damit die Erwartungen aller Beobachter dieser Serie: Wenn Doncic und Jalen Brunson Unterstützung von Downtown bekommen, dann sind die Mavs gefährlich. So einfach ist Basketball manchmal. Am Ende versenkten acht Mavericks mindestens einen Dreier, die Quote von 46,5 Prozent (20/43) wurde durch das vierte Viertel sogar noch geschwächt. Das Dreierfeuerwerk in den ersten 36 Minuten war es, das Dallas den dringend benötigten Sieg bescherte.

"So sind sie einfach, das steckt in ihrer DNA", freute sich Coach Jason Kidd über das Bounce-Back-Game seiner Rollenspieler. Und Kleber erklärte: "Ich werde einfach weiterwerfen, wenn ich offen bin. Das ist die richtige Entscheidung. Ich nehme den Wurf, wie es jeder andere wohl auch machen würde, wenn sie offen stehen."

Das Thema "offen stehen" war bislang in der Serie kein Problem für Dallas. Laut nba.com/stats generierten die Mavs in den ersten drei Spielen gegen Golden State 26,7 als weit-offen deklarierte Dreier pro Partie - sie trafen aber nur schwache 33,8 Prozent davon. Das war in Spiel 4 anders. Als Doncic in Halbzeit eins noch auf der Suche nach seinem Rhythmus war (13, 4/14 FG), schweißten die Kollegen bereits munter Triple um Triple durch die Reuse und ermöglichten Dallas so eine komfortable Führung. Wie Doncic richtigerweise erkannte, die Rollenspieler sind der Schlüssel für Dallas. Und sie waren in Spiel 4 zur Stelle.

2. Mavs: Die Würfe sind weiter gut

Selbst Coach Kidd konnte sich das naheliegende Wortspiel nicht verkneifen, als er zu Beginn der zweiten Halbzeit Richtung Hallendecke starrte. Von dort tropfte durch gleich zwei Lecks Wasser auf den Court, was eine Spielverzögerung von etwas mehr als 15 Minuten nach sich zog. In Dallas stürmte es am Dienstagabend Ortszeit kräftig, vielleicht hatten aber auch einfach die Mavs ihre Finger im Spiel: "Wir haben es regnen lassen in der ersten Halbzeit ..."

Statt die Splash Brothers waren es die Mavs, die einen Dreierregen auf den Gegner niederließen. Es lief sogar so gut, dass selbst Frank Ntilikina zu den angesprochenen acht Mavericks gehörte, die von Downtown erfolgreich waren - es war sein vierter Treffer aus der Distanz in der kompletten Postseason. Doch wie gelang es den Mavs, sich so viele freie Würfe zu erspielen?

Das Geheimnis hört auf den Namen Dribble-Penetration. Dallas schaffte es, die Zone des Gegners zu attackieren und anschließend mit gutem Passing den offenen Schützen zu finden. So geschehen beim ersten Dreier von Kleber oder in diesem Beispiel: Drive Finney-Smith, Eckendreier Bullock.

Die letzte Szene verdeutlicht zudem sehr gut, dass auch die Rollenspieler sich nicht nur auf ihre Rolle als Schützen beschränkten, sondern Closeouts stark attackierten. Daraus entstand entweder ein besserer Wurf wie im Bullock-Beispiel oder so wie hier auch mal ein relativ leichter Korbleger für Finney-Smith.

"Das ganze Jahr über reden wir davon: Wenn wir in die Zone kommen, dann passieren gute Dinge", erklärte Brunson. Mehr Aggressivität sei ein Schwerpunkt für die Mavs in Spiel 4 gewesen. Finney-Smith betonte: "Wir bekommen großartige Looks. Wir müssen dann nur mit Selbstvertrauen werfen."

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