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NBA Playoffs: Dallas Mavericks verkürzen gegen Phoenix! Jalen Brunson überragt und überdeckt Doncic-Foulprobleme

Von Robert Arndt
Luka Doncic schrammte in Spiel 3 an einem Triple-Double knapp vorbei.
© getty

Die Dallas Mavericks haben in der Serie mit den Phoenix Suns den ersten Sieg eingefahren. Die Mavs gewannen in Spiel 3 mit 103:94, mussten aufgrund der Foulprobleme von Luka Doncic im vierten Viertel aber noch einmal kurzzeitig zittern. Jalen Brunson sprang aber in die Bresche.

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Brunson, der nach den ersten beiden Spielen in Phoenix einiges an Kritik hatte einstecken müssen, war mit 28 Punkten (10/21 FG) der beste Scorer der Mavs und war überragend in den Phasen, als Luka Doncic in der zweiten Halbzeit mit Foulproblemen zu kämpfen hatte. Der Slowene kratzte mit 26 Zählern (11/25), 13 Rebounds und 9 Assists in 34 Minuten dennoch an einem Triple-Double.

Doncics Defense im vierten Viertel war trotzdem problematisch, da dieser offensichtlich jeglichem Kontakt aus dem Weg gehen wollte. Reggie Bullock (15, 4/10 Dreier), Dorian Finney-Smith (14, 4/11 Dreier) oder auch Maxi Kleber (14, 6/9, 3 Rebounds, 4 Assists) machten dies aber mit leidenschaftlichem Einsatz wett.

Bei den Suns scorten alle Starter zweistellig, Jae Crowder war mit 19 Zählern (5/8 3P) aber bereits der fleißigste Punktesammler. Gerade Devin Booker (18, 6/13, 6 Assists) und Chris Paul (12, 5/9, 4 Assists, 7 Turnover) blieben über weite Strecken blass und schafften auch im Schlussabschnitt nicht mehr die Wende.

Der Start der Mavs war wieder schwach, doch mit der Euphorie der Fans und deutlich mehr Leidenschaft erspielten sich die Gastgeber Mitte des ersten Viertels die höchste Serienführung (20:13). Brunson war im Rhythmus (schon 10 Zähler), dazu half es, dass die Suns nicht mehr jeden Mitteldistanzwurf trafen und CP3 für ihn teils untypische Ballverluste produzierte (29:20).

Mit Doncic auf der Bank erhöhten die Mavs das Tempo, dazu bekamen die Gäste kaum gute Abschlüsse. Dinwiddie war aktiv in der Defense und zog auch entschlossen zum Korb. Und dennoch ließen die Mavs viel liegen, vor allem die Sprungwürfe waren ein Problem. So entschloss sich Doncic, mehr Bully Ball zu spielen, sowohl Mikal Bridges als auch Booker waren ohne Chance. Der Slowene stand zur Pause bei 17 Punkten, Paul hatte 7 Turnover auf dem Konto - und doch führten die Gastgeber "nur" mit 51:44.

Jalen Brunson springt spät für Doncic in die Bresche

Der Start der Mavs in die zweite Halbzeit war aber gut. Finney-Smith netzte zwei Triples, dazu forcierten die Gastgeber einige Stops. Doncic kontrollierte die Partie, zeigte aber wieder defensive Schwächen und musste Mitte des Abschnitts mit vier Fouls auf die Bank. So war es wieder an Brunson für Offense zu sorgen und der Guard lieferte. Vom Suns-Backcourt kam dagegen wenig, stattdessen waren es mehrere Dreier von Crowder, welche die Gäste im Spiel hielten. Die Führung war nach drei Abschnitten dennoch auf +15 angewachsen (82:67).

Die Mavs verwalteten zunächst auch den Vorsprung, allerdings kippte die Dynamik etwas, als Doncic ein weiteres Foul kassierte und Coach Jason Kidd auf eine Challenge verzichtete, die er womöglich gewonnen hätte. Booker und CP3 trafen sofort Sprungwürfe, Reggie Bullock netzte einen Dreier zur Entlastung. Die Suns holten in vier Minuten ohne Doncic sechs Zähler auf und drückten den Rückstand auch wieder in den einstelligen Bereich.

Näher als 8 kamen die Gäste aber nicht mehr heran. Brunson zog vier Freiwürfe und traf auch einen Leger gegen Paul, Bullock machte nach einem Broken Play aus der Ecke bei noch knapp einer Minute auf der Uhr den Deckel für die nun zitternden Mavs endgültig drauf (102:91). "So etwas sieht uns nicht ähnlich", sagte Booker. "Kompliment an die Mavs, sie haben hart und verzweifelt gespielt. Jetzt haben wir eine Serie."

Die wichtigsten Statistiken

Dallas Mavericks (4) - Phoenix Suns (1) 103:94 (BOXSCORE), Serie: 1-2

  • Dallas verpasste es in Halbzeit eins, für klare Verhältnisse zu sorgen. Da waren natürlich die 7 Ballverluste von Paul, dazu trafen die Suns nur 7 ihrer 17 Versuche in der Zone. Dallas beging dagegen nur einen Turnover (ein strittiges Offensiv-Foul von Doncic gegen CP3) und brachte den Ball deutlich häufiger in die Zone. Die Jumper fielen aber einfach nicht. Rechnet man Dreier und Mitteldistanz zusammen, versenkten die Mavs in den ersten 24 Minuten nur 23 Prozent ihrer Würfe (6/26).
  • Umso vorbildlicher war es, wie die Mavs die Zone attackierten und auch keine Angst vor Deandre Ayton (16, 11 Rebounds) hatten, der defensiv kaum ein Faktor war. Die Mavs verbuchten 50 Zähler in der Zone, die Suns kamen auf gerade einmal 32.
  • Durch den Sieg geht auch eine elf Spiele andauernde Siegesserie der Suns gegen Dallas zu Ende. Letztmals hatten die Texaner im November 2019 ein Spiel gegen Phoenix gewonnen, beim damaligen 120:113-Erfolg in Arizona erzielte Doncic 42 Punkte, 9 Rebounds und 11 Assists.
  • Und auch eine andere Serie der Suns riss. In den ersten neun Playoff-Partien hatten die Suns immer mindestens 50 Prozent aus dem Feld getroffen, diese Marke verfehlte die bisher beste Offense der Postseason diesmal deutlich. Dallas hielt die Gäste bei 44,7 Prozent aus dem Feld, obwohl die Suns erneut ein heißes Händchen aus der Distanz hatten (13/28, 46 Prozent).
  • Dallas traf sogar etwas schlechter, entschied aber das Possession Game für sich. Das Team von Coach Kidd nahm insgesamt 14 Würfe mehr als Phoenix. Dies lag vor allem an den uncharakteristischen 17 Ballverlusten der Suns (Dallas: 8), aber auch an den zweiten Gelegenheiten, die sich Dallas erspielte (15:8).

Mavs vs. Suns: Die Stimmen zum Spiel

Jason Kidd (Head Coach Mavs): "Es war ein toller Teamerfolg für uns. Wir wollten früher in der Shot Clock aggressiv zu Werke gehen und das ist uns gelungen. (...) Ich wusste nicht, dass wir elf Spiele in Folge gegen Phoenix verloren hatten."

Luka Doncic (Mavs): "Jedes Spiel ist für uns ein Must-Win-Spiel, insbesondere in den Playoffs. Wir haben in der Defense mit so viel Energie gespielt. Die Fans haben uns angetrieben, es war eine grandiose Stimmung über die 48 Minuten."

Der Star des Spiels: Jalen Brunson

Das war schon eher wieder der Brunson, der für Dallas in der Utah-Serie so wertvoll war. Der Guard hatte nach drei Vierteln mehr Punkte auf dem Konto, als in den ersten beiden Spielen zusammengerechnet (24). Dallas ließ den Guard zu Beginn mehr machen und konnte sich auf den 25-Jährigen verlassen, als Doncic in Foulprobleme geriet. Die kleinen Floater, die in Phoenix noch verfehlten, tänzelten diesmal über den Ring und in den Korb, so einfach ist es manchmal.

Der Flop des Spiels: Chris Paul

CP3 hat sicher schon schönere Geburtstage gehabt. An seinem 37. Ehrentag gelang dem Point God kaum etwas. Dallas setzte den Oldie deutlich mehr unter Druck und dieser machte erstaunlich viele Fehler. Nach der Pause kam zwar kein Ballverlust mehr hinzu, einen letzten Run der Suns konnte er auch nicht orchestrieren.

Die Szene des Spiels

War das bereits ein Indikator dafür, dass dies der Abend der Mavs war. Nach einem Fehlwurf ging Doncic zu Boden und erhielt von den Suns im Sitzen den Ball zurück, nachdem Bridges versuchte, den Wilson im Spiel zu halten. Viele Assists im Sitzen haben wir in dieser Saison noch nicht gesehen, passend dass es ausgerechnet Doncic machte.

NBA Playoffs: Suns vs. Mavs - Die Serie im Überblick (2-1)

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
13. Mai4 UhrPhoenix SunsDallas Mavericks121:114
25. Mai4 UhrPhoenix SunsDallas Mavericks129:109
37. Mai3.30 UhrDallas MavericksPhoenix Suns103:94
48. Mai21.30 UhrDallas MavericksPhoenix Suns-
511. Mai4 UhrPhoenix SunsDallas Mavericks-
6*13. MaiTBDDallas MavericksPhoenix Suns-
7*16. MaiTBDPhoenix SunsDallas Mavericks-