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NBA Playoffs - 5 Fragen zu den Minnesota Timberwolves: Die größte Baustelle verdient über 30 Millionen Dollar

D'Angelo Russell spielte für die Wolves ganz schwache Playoffs.
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Grizzlies: Wie geht es mit D'Angelo Russell weiter?

Es war nicht wirklich überraschend, dass nur wenige Tage nach dem Playoff-Aus Gerüchte über die Verfügbarkeit des Point Guards die Runde machten. Russell enttäuschte schlichtweg auf ganzer Linie, kam gegen Memphis auf 12 Punkte im Schnitt bei 33 Prozent aus dem Feld, und auch von den defensiven Verbesserungen war äußerst wenig zu sehen.

Russell wirkte mit dem Tempo der Serie bisweilen so überfordert, dass Finch ihn am Ende von Spiel 6 tatsächlich auf die Bank beorderte und stattdessen den deutlich abgeklärteren Jordan McLaughlin spielen ließ. "Überhaupt nicht", antwortete Russell danach auf die Frage, ob er diese Entscheidung von Finch in Ordnung gefunden habe.

Für D-Lo kam diese schwache Serie zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da es eigentlich um eine Vertragsverlängerung gehen sollte. In der kommenden Saison stehen ihm noch gut 31 Millionen Dollar zu, danach wird er Unrestricted Free Agent. Sollte es keine Einigung über ein neues Arbeitspapier geben, wäre es nur logisch, wenn Minnesota versucht, noch einen Gegenwert für ihn zu bekommen.

"Wir denken immer noch, dass der Fit großartig ist", sagte Finch zwar. "Seine Fähigkeiten, sein Playmaking, all das hat sich nicht verändert. Wir müssen nur vielleicht ein paar andere Strukturen finden, die das noch besser akzentuieren." Aber eigentlich sollte es ja die Rolle eines 30-Mio.-Playmakers sein, selbst zumindest für einen Teil dieser Strukturen zu sorgen.

Russell ist sportlich schlichtweg kein idealer Fit neben den beiden (wichtigeren) anderen Stars des Teams. Er kann ein guter Passer sein, neigt oft aber in den falschen Momenten zu Hero-Ball. Er kann schwierige Würfe treffen, aber er ist zu ineffizient, weil er simpel gesagt nur schwierige Würfe nehmen kann. Er ist langsam und kommt kaum mal zum Korb, deswegen sind sehr viele seiner Würfe schwierige Pullup-Jumper direkt am Verteidiger.

Nicht zuletzt ist Russell kein Floor General, ein solcher ist aber wohl von Nöten neben zwei Volume-Scorern wie Edwards und Towns. Gerade Towns ist als Big Man ein Stück weit auch davon abhängig, dass seine Teammates ihn "füttern". Und, bei aller Verbesserung: Angreifbar ist Russell defensiv weiterhin allemal, das haben die Grizzlies deutlich gemacht.

Der 26-Jährige bleibt ein sehr guter Freund von Towns, was die Lage sicherlich etwas komplizierter macht. Ein Abgang Russells ist deswegen auch keineswegs beschlossene Sache, vielleicht wird man sich einig. Vielleicht gibt es aber auch eine bessere Lösung auf dieser Position.