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NBA - Silver Linings: (Mindestens) ein Hoffnungsschimmer für jedes Lottery-Team

Dank Tyrese Haliburton gibt es bei den Pacers Grund zur Hoffnung.
© getty
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Sacramento Kings (29-50) - Der Fuchs, der Ochse & die Off-Night

Mit dem Trade für Domantas Sabonis sorgten die Kings für viel Aufsehen und auch eine gehörige Portion Verwirrung, die weniger an Sabonis und mehr an der Wertschätzung für Haliburton lag. Was die Ergebnisse angeht, lässt sich auch noch nicht behaupten, dass sich der Move ausgezahlt hat: Sacramento stand vor dem Trade bei 20-36 und seither bei 9-14, geschönt durch vier Siege gegen Tanking Teams in den vergangenen Tagen.

Die Idee dahinter ist dennoch langsam zu erkennen, auch wenn man ihr nicht zustimmen muss. Der Stau im Backcourt wurde ein wenig aufgelockert, was vor allem zwei Spielern zugute kommt. De'Aaron Fox punktet seit dem Trade wie entfesselt (29 PPG, 7 Assists, 50/38/77-Splits) und profitiert von Sabonis' Playmaking, auch wenn beide erst 13 gemeinsame Spiele absolvieren konnten.

Es sollte ein besserer Spitzname gefunden werden als "The Fox & the Ox", aber wie gesagt, viel Zeit war noch nicht. Um beide sollte sich eine gute Offense basteln lassen, Sabonis als Facilitator vom High-Post könnte für den Speed von Fox ein gut passendes Gegenstück sein (defensiv müssen beide zulegen, aber das steht auf einem anderen Blatt).

Und nicht nur Fox hat profitiert. Auch Davion Mitchell entwickelt sich offensiv positiv, insbesondere der März war stark (15 PPG, 5 APG im Schnitt). Der Rookie ist noch immer kein effizienter Scorer, gerade in den Spielen, die er starten durfte, zeigte er aber die richtigen Ansätze. Seine Defense ist ohnehin schon fast elitär, Fragezeichen beziehen sich fast nur auf das offensive Ende.

Der Wurf wird der Swing-Skill sein, der mit darüber entscheidet, wie viele Minuten Mitchell neben Fox und Sabonis spielen kann, ohne der Offensive zu schaden. Kings-Coach Alvin Gentry bezeichnet ihn als "härtesten Arbeiter, den ich je gecoacht habe", man darf also hoffen.

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New York Knicks (35-43) - Bully Ball Barrett

Nach der starken Vorsaison kam New York sehr schnell wieder auf dem Boden an. Insbesondere galt das für Julius Randle, der individuell sicherlich als eine der größten Enttäuschungen dieser Saison gelten muss. Aber es geht hier ja um Hoffnungsschimmer - und die Knicks haben immerhin R.J. Barrett.

Der 21-Jährige erwischte ähnlich wie Randle keinen guten Start in die Saison, bis Ende Dezember kam er nur knapp auf 15 Punkte im Schnitt. Seither hat er in jedem Monat 20+ aufgelegt, im Februar sogar 28 im Schnitt - und die Wurfdiät hat sich verändert. Barrett kommt deutlich häufiger an die Freiwurflinie, 7,4 mal pro Spiel in 2022.

Die Aggressivität kommt Barrett sehr zugute, der noch immer ein wackliger Schütze ist und bisher noch in keiner Saison durchschnittlich effizient scoren konnte. Barrett ist sehr kräftig für seine Größe und kaum vom Korb fernzuhalten, wenn er zieht. In jeder seiner bisherigen drei Saisons nahm er mindestens 40 Prozent seiner Abschlüsse am Ring, das ist sehr viel für einen Guard.

Er trifft über die Saison allerdings nur 56 Prozent davon, kein guter Wert. Will Barrett ein echter Go-To-Scorer werden und diese Rolle eines Tages von Randle übernehmen, was sicherlich im Interesse der Knicks wäre, muss er zwingend treffsicherer werden. Die Aggressivität und die damit einhergehende sehr hohe Shooting-Foul-Rate von über 16 Prozent sind immerhin ein Anfang.

Apropos Anfang: Die Knicks haben auch noch Immanuel Quickley, Obi Toppin, Deuce McBride, Jericho Sims ... talentlos sind sie nicht. Der Coach muss die Kids allerdings auch von der Leine lassen wollen.

Washington Wizards (34-44) - Der Porzingis-Deal als Win-Win

War der Trade für Kristaps Porzings ein "Win-Win"? Wizards-Coach Wes Unseld Jr. sagt das zumindest. Tatsächlich bekamen die Wizards nicht viel von Spencer Dinwiddie und Davis Bertans, KP hingegen ist seit seinem Wechsel ziemlich gut aufgelegt, kommt auf durchschnittlich 22 Punkte, 8 Rebounds, 3 Assists und 59% True Shooting.

Das ist sehr ordentlich. Die Frage ist wohl, ob es dazu führt, dass Bradley Beal sich im Sommer (wieder) dazu entscheidet, (wieder) vorerst bei den Wizards zu bleiben. Falls ja, hätte Washington zwar nicht direkt ein Top-Team, aber doch wohl eins, das wieder zumindest ernsthaft um einen Play-In-Platz mitspielen könnte.

Schlecht ist der Kader eigentlich ja nicht, gerade im Frontcourt. Es ist auch nicht zu unterschätzen, wie viele Ausfälle die Wizards in dieser Spielzeit hatten: Beal verpasste die halbe Saison, Thomas Bryant sogar deutlich mehr. Auch Rui Hachimura hat erst 38 Spiele absolviert, sieht seit seiner Rückkehr aber recht gut aus (46% Dreier!).

Den Wizards fehlt es an Playmaking, auf der Eins ist wohl kein Team schwächer besetzt. Das lässt sich allerdings ja recht einfach fixen, keine Position in der NBA ist tiefer besetzt. Mit etwas besserer Gesundheit und vor allem Beal sollte es dann in der kommenden Saison wieder ein Stück bergauf gehen.

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