NBA

NBA - Silver Linings: (Mindestens) ein Hoffnungsschimmer für jedes Lottery-Team

Dank Tyrese Haliburton gibt es bei den Pacers Grund zur Hoffnung.
© getty
Cookie-Einstellungen

OKC Thunder (23-55) - Der Process auf Steroiden

Bei den Thunder wird schon länger kein Hehl mehr aus den Absichten gemacht, auch in dieser Spielzeit wurden etliche Spieler frühzeitig für den Rest der Saison abgemeldet, die womöglich zurückgekehrt wären, wenn es um Siege gegangen wäre. Trotzdem konnten sich etliche junge Spieler für höhere Aufgaben empfehlen und andeuten, dass der aktuelle "Process auf Steroiden" nicht ewig so fortgesetzt werden muss.

Shai Gilgeous-Alexander wäre mit seinen Statistiken bei ambitionierten Teams wohl ein All-Star (knapp 25, 6 und 5 im Schnitt) und hat seit dem All-Star Game einen weiteren Schritt gemacht, kaum ein NBA-Spieler ist so schwer vom Korb fernzuhalten. Das ist umso eindrucksvoller, da sein Team SGA nicht gerade viel Platz verschaffen kann (Platz 30 bei der Dreierquote).

Auch neben dem Kanadier beschäftigt OKC jedoch einige spannende Spieler, allen voran Josh Giddey und Lu Dort, aber auch beispielsweise Isaiah Roby, auch wenn einige OKC-Fans nach dessen 30-Punkte-Explosion gegen Portland bei Twitter sofort einen Trade forderten. Auch Tre Mann, Aaron Wiggins und Aleksej Pokusevski (Triple-Double Alert!) hatten ihre Momente.

OKC hat weiter dringenden Bedarf im Frontcourt, das muss wohl angegangen werden, bevor man wirklich wieder kompetitiven Basketball spielen wird. Andererseits gibt es kein Team, das in Sachen Draft-Assets mehr bieten könnte, sollte der nächste Star verfügbar werden. Es ist unklar, welche der jungen Spieler dauerhaft bei den Thunder bleiben werden, nach und nach ist jedoch so etwas wie der Anfang eines Grundgerüsts zu erkennen.

Indiana Pacers (25-54) - Hali und die Anti-Suns

Die Saison der Pacers war wie verhext und hatte trotzdem etwas Gutes: Indiana hat nun Tyrese Haliburton! Seit seinem Wechsel kommt der Point Guard knapp auf ein Double-Double im Schnitt (17,3 PPG, 9,8 APG) und hat sich seine überragende Effizienz beibehalten (62% True Shooting). Indiana verlor zwar einen Großteil dieser Spiele, allerdings stand Head Coach Rick Carlisle auch nie sein ganzes Team zur Verfügung.

Es sollte in der kommenden Saison etwas anders aussehen. Zum einen ist da der Faktor Gesundheit: Myles Turner und T.J. Warren (wirklich!) sollten dann wieder zur Verfügung stehen, mit einem Kern aus den beiden Veteranen, Haliburton, Malcolm Brodgon, Buddy Hield, Chris Duarte und Oshae Brissett sollte sich schon etwas anfangen lassen, zumindest offensiv. Bei Brogdon gibt es zwar Gerüchte, dass er getradet werden könnte, um Platz für die jüngeren Spieler zu schaffen, andererseits könnte sein Spiel insbesondere mit Haliburton durchaus gut harmonieren.

Zum anderen gibt es da auch noch das Thema Clutch Games: Indiana gestaltete in dieser Saison 45 Spiele "eng" und verlor 34 davon. Das ist bemerkenswert schlecht - die Pacers sind die Anti-Suns! Ihrem Point Differential zufolge müssten die Pacers deutlich mehr Siege auf dem Konto haben, als sie es tun. Wie gesagt: Die Saison war wie verhext. Es wird vermutlich nicht noch einmal so übel.

Portland Trail Blazers (27-51) - Rückkehr der Dame Time

Damian Lillard kehrt hoffentlich gesund zurück und wird nun mit Anfernee Simons (wenn dieser gehalten wird) einen explosiven Backcourt stellen. Allein das sollte dazu führen, dass Portland wieder ein zumindest gutes Offensiv-Team sein wird, nachdem in dieser Saison erstmals seit 17/18 eine Top-4-Platzierung verpasst wird (und zwar deutlich: Platz 26!).

Simons und auch Nassir Little sind junge Spieler, die große Rollen in den Plänen der Blazers spielen werden. Ein weiterer Kandidat dafür ist Trendon Watford. Der Forward wurde im Sommer nicht gedraftet, hat sich über die letzten Wochen vor einer Knieverletzung aber scheinbar in Portland festgespielt.

Man muss dazu sagen: Portland zog sein halbes Team aus dem Verkehr, und irgendjemand musste die Minuten eben übernehmen - Watford war zunächst irgendjemand. Vielleicht ist er aber noch mehr, über diese Phase hinaus. Im März kam er auf mehrere 20-Punkte-Spiele und über 15 Punkte im Schnitt und zeigte dabei einige Fähigkeiten, die Portland vielleicht auch weiterhin nutzen kann.

Watford hat einen wackligen Wurf, dafür aber guten Touch am Korb und aus der Floater-Range, hinzu kommt eine sehr ordentliche Übersicht. Perspektivisch könnte Watford womöglich ein guter Short-Roll-Partner für Lillard werden, ähnlich wie Bruce Brown in Brooklyn, wobei es noch besser wäre, wenn sich auch der Wurf noch stabilisiert.

Defensiv hat er zumindest das Potenzial, um ein vielseitiger Switch-Big zu werden, auch wenn es bis dahin noch ein weiter Weg ist. Portland sucht seit Jahren vergeblich nach Tiefe im Frontcourt; Watford wird die Probleme nicht im Alleingang lösen, vielleicht kann er aber zumindest ein wenig dazu beitragen.

Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema